Dem Regen getrotzt
10.12.2024 Region UnterfreiamtDer 8. Villmerger Weihnachtsmarkt lockte trotz schlechtem Wetter viel Volk auf den Dorfplatz
Wer die Marktstände trocken bewundern wollte, musste sich beeilen. Eine Stunde nach der Eröffnung begann es zu regnen. Und es hörte bis am Abend nicht mehr auf. ...
Der 8. Villmerger Weihnachtsmarkt lockte trotz schlechtem Wetter viel Volk auf den Dorfplatz
Wer die Marktstände trocken bewundern wollte, musste sich beeilen. Eine Stunde nach der Eröffnung begann es zu regnen. Und es hörte bis am Abend nicht mehr auf. Davon liessen sich aber die wenigsten die Stimmung vermiesen.
Chregi Hansen
Während sich zur gleichen Zeit wohl Tausende durch die Bremgarter Altstadt drängen, hält sich der Aufmarsch auf dem Dorfplatz in Villmergen in Grenzen. Dafür bleibt hier genug Zeit, um mit den Standbetreibern einen Schwatz zu halten. Oder sich auch mit anderen Besuchern des Markts in aller Ruhe auszutauschen. Natürlich ist das Angebot viel kleiner als beim «grossen Bruder» im Städtchen. Aber das eine oder andere Geschenk für Weihnachten lässt sich auch hier ergattern.
Auch diesmal findet der Villmerger Weihnachtsmarkt gleichzeitig statt wie der Bremgarter Christchindli-Märt. Das sei keine Absicht, erklärt OK-Chef Godi Stähli. «Wir achten vor allem darauf, dass wir im Dorf Rücksicht nehmen auf andere Anlässe. Zudem sind unsere Stände gemietet und wir müssen schauen, an welchem Wochenende wir sie nutzen können», sagt Stähli. Als Konkurrenz zu Bremgarten sieht sich der Villmerger Anlass sowieso nicht. «Wir haben hauptsächlich Aussteller aus dem Dorf oder der näheren Umgebung», so der Organisator. Zudem dauert der Villmerger Markt nur einen Tag. Da bleibt noch genügend Zeit am Wochenende für einen Besuch des grossen Markts in Bremgarten.
Feuerwehrverein als Organisator
Auch in Villmergen geben sich die Veranstalter und Betreiber viel Mühe. Die Stände sind mit Lichtern geschmückt, überall auf dem Platz sorgen kleine Feuerstellen für etwas Wärme, auch der grosse Christbaum der Gemeinde leuchtet im trüben Wetter. Klein und Gross flaniert entlang der Stände, freut sich über den Besuch des Samichlaus oder die musikalischen Beiträge an diesem Nachmittag. Der Regen hält die wenigsten von einem Besuch ab, auch wenn er natürlich etwas auf die Stimmung drückt. Und der eine oder die andere vielleicht etwas weniger lang bleibt als sonst.
Zum achten Mal findet der Markt jetzt statt. Zum achten Mal unter der Regie von Godi Stähli. Die erste Ausgabe hat er damals privat organisiert. Danach übernahm der Handwerker- und Gewerbeverein die Trägerschaft, vor zwei Jahren sprang dann der Feuerwehrverein in die Bresche, nachdem der HGV den Anlass nicht mehr organisieren wollte. In beiden Vereinen ist der ehemalige Sägereibesitzer aktiv, darum hat er in all den Jahren das OK geführt. Der Wechsel habe auch Vorteile, erzählt er schmunzelnd. «Im Feuerwehrverein hat es etliche Pensionierte, die haben eher Zeit, beim Aufbau anzupacken», sagt er.
Nicht zum «Fress-Anlass» werden
34 Stände säumen in diesem Jahr den Dorfplatz. Sie sind ausgeliehen vom Christchindli-Märt Seengen, der eine Woche zuvor über die Bühne geht. Zum Verkauf angeboten werden etwa Holzarbeiten, Schmuck oder auch Strickwaren. Primarschüler Robin Meyer verkauft erneut Salben im Rahmen der Unicef-Sternenwoche, die katholische Kirche sammelt Geld für ein Hilfsprojekt, der Jodelklub macht beste Werbung für den Jubiläumsabend, eine Schulklasse bietet Selbstgebasteltes an, um die Klassenkasse aufzubessern.
Die Auswahl der Standbetreiber übernimmt jeweils das OK. «Wir verfügen über eine grosse Adressliste und schreiben alle Interessenten an, sobald der neue Termin feststeht. Meistens geht es dann genau auf, melden sich genau so viel, wie wir Plätze anbieten können», berichtet der OK-Chef. Den Veranstaltern ist es wichtig, dass der Markt nicht zum «Fress-Anlass» wird. Die Zahl der Stände mit Verpflegungsangeboten ist daher beschränkt. Dafür betreibt der Feuerwehrverein selbst eine Festbeiz. «Früher hatten wir jeweils das Raclettestübli der Landfrauen hier am Markt», so Stähli. Aber seit diese zusammen mit der Männerriege das Stübli ins Schützenhaus verlegt haben und während mehrerer Wochen betreiben, können sie am Markt nicht mehr mittun. Aber auch der Feuerwehrverein ist ein wunderbarer Gastgeber an diesem Samstag.
Viele treue Unterstützer
«Wir haben treue Sponsoren, originelle Standbetreiber und immer viele Besucher. Auch die Gemeinde unterstützt uns», freut sich Stähli. Ebenso die umliegenden Geschäfte profitieren vom grossen Aufmarsch, weiss er aus Gesprächen. Auch die verschiedenen Arbeiten vor, während und nach dem Anlass klappen mittlerweile wie von selbst. «Jeder von uns weiss genau, was er zu tun hat», lobt der OK-Chef seine Kollegen. Und am Sonntagmorgen ist stets eine grosse Schar Helfer vor Ort, um alles wieder abzubauen. Dann bleiben wieder zwei Jahre Zeit bis zum nächsten Weihnachtsmarkt in Villmergen. Der dann hoffentlich mehr Wetterglück hat.