STROHFÜÜR
30.08.2024 Wohlen, KolumneAlle Montis und auch das Publikum wollten ihn unbedingt in der Manege sehen. Zudem passt der Titel des Programms «Weil wir fliegen können» bestens zu Zirkusdirektor Johannes Muntwyler, der ja für so manchen Höhenflug verantwortlich ist. Die Rückkehr in die Manege ...
Alle Montis und auch das Publikum wollten ihn unbedingt in der Manege sehen. Zudem passt der Titel des Programms «Weil wir fliegen können» bestens zu Zirkusdirektor Johannes Muntwyler, der ja für so manchen Höhenflug verantwortlich ist. Die Rückkehr in die Manege sollte allerdings speziell sein. Und das ist sie. In einer Tellerjonglage geht es um einen Familienwettkampf. Die Söhne Tobias und Mario fordern ihn hinaus. Denn die Jonglage ist gleichzeitig ein Wettkampf, ein echter und spannender. An der Premiere in Wohlen war es jedenfalls ein Spektakel. Und Tobias siegte. Nicht genug damit: Tobias und Mario versicherten, dass ihr Vater die gesamte Saison lang chancenlos sein werde. «Wir werden ihn nie gewinnen lassen», betonten beide. Höchstens ein «geschenkter Sieg» bei der letzten Darbietung im Dezember in Zürich könnte eine Variante sein.
Johannes Muntwyler liess das alles kalt. Er werde in dieser Auseinandersetzung seine Söhne schon noch bezwingen. Mehrfach sogar, liess er nach der Premiere verlauten. Sobald er seine Topform erreicht habe, werde er Siege feiern. Und wie sieht der Verlauf des Dreikampfs aus? Bei den Aufführungen in Wohlen siegten immer die Söhne. Dann zog der Circus Monti weiter nach Windisch und nach Basel. Und tatsächlich: Johannes Muntwyler feierte in Windisch und in Basel je zwei Vollerfolge. Die Erfahrung besiegte die Jugend. Herzliche Gratulation.
Und wir gratulieren gleich nochmals. Johannes Muntwyler feiert am kommenden Montag seinen 60. Geburtstag. Während 40 Jahren seines Lebens setzte er sich für den Circus Monti ein. 60 plus 40 macht bekanntlich 100. Diese runde Zahl ist Anlass genug, den Monti zum Thema zu machen (siehe Artikel in dieser Ausgabe). Aber vor allem: Herzlich Gratulation von der gesamten Redaktion zum runden Geburtstag. Und danke, dass der Circus Monti immer wieder so gute Storys hergibt.
Der neuste «Gang durch Wohlen» zum Thema «Wohler Höchi» wurde diese Woche zum zweiten Mal durchgeführt. Bei der Premiere im Mai schüttete es wie aus Kübeln. Diesmal fand der Anlass bei strahlendem Sonnenschein statt. «Das wundert nicht», kommentierte dies Ortsführer Daniel Güntert. «Letztes Mal kam so viel Wasser vom Himmel, da kann eigentlich gar nichts mehr folgen.»
Der Start zum Rundgang erfolgte auf dem Sunnezytweg. «Hier kommen normalerweise nur wenige Autos vorbei», meinten Güntert und Stäger zum Auftakt. Und wurden schnell eines Besseren belehrt. Wagen um Wagen zirkelte auf der engen Strasse an der Gruppe vorbei. «Es scheint, dass Wohlen keine Umfahrung braucht, sondern schon eine hat», meint dazu passend ein Teilnehmer.
Etwas wehmütig wurde Ortsführer Heini Stäger beim Pestkreuz. Hier oben hatte sein Vater einst Land gekauft, um für seine Nachkommen zu bauen. In der Anbauschlacht wurde die ganze Fläche für die Landwirtschaft benötigt und später nicht eingezont. Man stelle sich vor, es wäre heute Bauland, die Familie Stäger hätte wohl für immer ausgesorgt. Heute gebe es für den Quadratmeter vielleicht sieben Franken. Da kann man die Wehmut verstehen.
--dm/chh