Für ihre Kinder tut sie alles
28.10.2022 WohlenHarriet Suter sammelt am 19. November am Afrikaabend in der Bleichi Spenden für ihr Waisenhaus
Seit vielen Jahren unterstützt Harriet Suter zusammen mit ihrem Mann Markus rund 40 Waisenkinder in Uganda. Auch wenn diese inzwischen in einem eigens gebauten Heim ...
Harriet Suter sammelt am 19. November am Afrikaabend in der Bleichi Spenden für ihr Waisenhaus
Seit vielen Jahren unterstützt Harriet Suter zusammen mit ihrem Mann Markus rund 40 Waisenkinder in Uganda. Auch wenn diese inzwischen in einem eigens gebauten Heim Unterkunft gefunden haben, bleiben die Herausforderungen gross, darum macht sich die Initiantin auf die Suche nach Geld.
Chregi Hansen
Viel konnte in den letzten Jahren erreicht werden. Die Kinder sind aus den gemieteten Wohnungen aus- und in zwei einfach gebaute Häuser des Hilfsvereins eingezogen. Zum Waisenhaus gehören Schulzimmer, ein kleiner Bauernhof für die Selbstversorgung und eine Plantage. Weitere Gebäude sind geplant oder schon im Bau. Dank einer grosszügigen Spende konnte zuletzt gar ein Brunnen auf dem Gelände gebaut werden.
«Uganda hat eigentlich genug Wasser, aber der Zugang zu sauberem Trinkwasser ist erschwert. Dank dem eigenen Brunnen konnten wir das Problem lösen», erklärt Harriet Suter, die Initiantin des Hilfsprojekts vision4ugandakids. Am traditionellen Afrikaabend in der Bleichi liegt der Fokus darum besonders auf dem Thema Wasser. Geboten werden wie üblich feinstes Essen, Unterhaltung für Kinder und Erwachsene sowie viele Infos und Bilder zum Waisenhaus-Projekt. Sämtliche Einnahmen kommen dem Hilfsprojekt zugute. Regelmässig bietet Harriet Suter Spendern eine Reise nach Uganda an und organisiert Workshops und Begegnungen vor Ort, oft kombiniert mit einer anschliessenden Safari. «Diese Begegnungen mit den Kindern sind für die meisten unvergesslich», weiss Suter.
Die ersten Kinder von damals sind heute erwachsen
Die Wohlerin setzt sich seit vielen Jahren für Waisenkinder in ihrem Heimatland ein. Unterstützt wird sie dabei von ihrem Mann und einem Verein. Regelmässig besucht sie «ihre» Kinder vor Ort, dazwischen ist sie oft telefonisch in Kontakt. «Sie nennen mich alle Mama, obwohl sie mich so selten sehen», erzählt Suter gerührt. Inzwischen sind die ersten Kinder, die sie von der Strasse geholt hat, erwachsen und setzen sich teilweise selber für das Waisenhaus ein. So hat eine ehemalige Bewohnerin Medizin studiert und schaut regelmässig vorbei und betreut die kranken Kinder.
Immer neue Auflagen
Viel wurde in den vergangenen Jahren erreicht, mit dem Kauf eines Grundstückes und dem Bau eines Waisenhauses samt Schule als Höhepunkt. «Die Kinder sind glücklich in ihrem neuen Zuhause und helfen mit, etwa in der Plantage oder beim Bau neuer Möbel», konnte Harriet Suter bei ihrem letzten Besuch in diesem Sommer feststellen. Aber die Herausforderungen werden nicht kleiner, im Gegenteil. Je grösser das Waisenhausprojekt wird, desto höher die Auflagen vonseiten des Staates. Plötzlich braucht es getrennte Schlafräume für Mädchen und Jungs, muss das Gelände umzäunt sein, braucht es einen Wachmann. «Wir erhalten keine Unterstützung vom Staat, aber er macht immer neue Vorschriften», stellt die Projektleiterin fest. Inzwischen beschäftigt das Hilfsprojekt ein Dutzend Angestellte: Betreuer, Lehrer, einen Bauern und einen Wachmann.
Damit nimmt auch die finanzielle Herausforderung zu. Dies umso mehr, als jetzt mehrere Kinder die Primarschule abgeschlossen haben und in ein Internat wechseln. Für die dortigen Kosten muss das Hilfsprojekt aufkommen. «Es ist wichtig, dass die Kinder eine gute Ausbildung erhalten, damit sie später auf eigenen Beinen stehen können», erklärt Suter. Gerade wenig Gebildete haben es schwer, in Uganda eine Stelle zu finden, darum wird viel in die Bildung der Kinder investiert. Zu den höheren Kosten tragen aber auch die allgemein gestiegenen Preise im Land bei, angetrieben durch die geplante Währungsunion in der Ostafrikanischen Gemeinschaft. «Alles wird teurer», beklagt sich Suter. Dabei versucht man zu sparen, wo es geht. So ist das Mobiliar in den Schulzimmern grösstenteils selbst gemacht, was man auch sieht. Und immer wieder mal geht etwas kaputt.
Ständig auf der Suche nach Geld
Fast in jedem Telefonat, das Suter aus Uganda erhält, geht es auch um Geld. «Wir versuchen so viel zu machen wie möglich, aber irgendwann ist das Konto leer», sagt sie. Umso wichtiger ist der Afrikaabend als grosse Spendenaktion. Der Event findet jedes Jahr in der Bleichi statt. Und lockt eine Vielzahl von Gästen an. «Es ist für uns die ideale Gelegenheit, unsere Arbeit vorzustellen und die Spender persönlich kennenzulernen. Umgekehrt erfahren sie, wer hinter dem Projekt steht», erklärt die Initiantin, die natürlich bei der Zubereitung des afrikanischen Buffets tatkräftig mithilft.
Überhaupt hat sie viel zu tun. Letztes Wochenende war sie in Bremgarten am Herbstmarkt und verkaufte kulinarische Leckerbissen und andere Artikel aus Afrika. Am Samstag, 26. November, ist vision4ugandakids am Wohler Adventsmarkt dabei. Und am 9. sowie am 10. Dezember wird das Hilfsprojekt im Sunnemärt in Bremgarten einen Infostand mit diversen Artikeln führen. Da wird es viel Raum für Gespräche geben. Der ganze Erlös von allen Anlässen wird vollumfänglich für die Waisenkinder in Uganda verwendet. «Wir sind dankbar für jede Unterstützung, denn die Kinder haben nur uns», betont Harriet Suter.
Afrikanischer Abend in der Bleichi Wohlen: Samstag, 19. November, ab 17 Uhr. Anmeldung online unter www.vision4ugandakids.ch oder telefonisch unter 079 513 49 46.