Wohler Firma im Förderprogramm
09.09.2022 WohlenAnfang Jahr machte die Firma Wagner Schriften AG Wohlen einen Nachhaltigkeitscheck. Das gesamte Unternehmen war begeistert. Kurz darauf gab es die Ausschreibung für das Förderprogramm der Aargauischen Kantonalbank und der Fachhochschule Nordwestschweiz. «Das war die Chance», ...
Anfang Jahr machte die Firma Wagner Schriften AG Wohlen einen Nachhaltigkeitscheck. Das gesamte Unternehmen war begeistert. Kurz darauf gab es die Ausschreibung für das Förderprogramm der Aargauischen Kantonalbank und der Fachhochschule Nordwestschweiz. «Das war die Chance», erinnert sich Firmenchef Michel Wagner.
Logisch, das Wohler Unternehmen bewarb sich. Wie über 40 andere Aargauer Firmen. Zehn Betriebe wurden ins Förderprogramm aufgenommen. Darunter auch Wagner Schriften AG. Nun werden Expertinnen und Experten die ausgewählten Unternehmungen während sechs Monaten begleiten, damit diese ihr Nachhaltigkeitsvorhaben so gut wie nur möglich umsetzen können. --dm
Vorbildfunktion angestrebt
AKB-Förderprogramm strebt nachhaltige Zukunft für Unternehmen an: Mit Wagner Schriften AG Wohlen
Die Aargauische Kantonalbank und die Hochschule für Wirtschaft der Fachhochschule Nordwestschweiz lancieren ein gemeinsames Förderprogramm mit dem Ziel, ausgewählte Unternehmen bei ihren Nachhaltigkeitsbestrebungen zu begleiten. Wagner Schriften AG aus Wohlen ist unter den Auserwählten.
Daniel Marti
Gewiss doch, Michel Wagner freut sich mit seiner gesamten Firma, dass die Wagner Schriften AG ins Förderprogramm aufgenommen wurden. «Aber sind wir ehrlich, wir haben ja noch nichts erreicht», gibt er sich ganz bescheiden. Die Leistung müsse erst noch erbracht werden, vielleicht könne man sich dann später darüber unterhalten und sich freuen. «Bis jetzt haben wir einfach eine Menge Support gewonnen.» Dass sein Unternehmen unter den zehn Auserwählten ist, hätte er sich allerdings im Vorfeld der Bewerbung nicht gedacht.
Aus insgesamt 42 Bewerbungen wurden zehn Unternehmen (siehe Kasten) in das Programm aufgenommen. Diese zehn Firmen können ihr Nachhaltigkeitsvorhaben mit Unterstützung der Aargauischen Kantonalbank (AKB), der Hochschule für Wirtschaft der Fachhochschule Nordwestschweiz
(FHNW ) sowie mit ausgewählten Mentorinnen und Mentoren innerhalb der kommenden sechs Monate umsetzen. Trotz Bescheidenheit von Wagner ist diese Aufnahme ins Förderprogramm bereits ein Erfolg.
Förderprogramm als echte Chance betrachten
«Viele Unternehmen formulieren das Streben nach Nachhaltigkeit als wichtiges Ziel. Die Implementierung auf strategischer und operativer Ebene ist eine Herausforderung», schreibt die AKB in einer Medienmitteilung. Um Unternehmen in ihren Vorhaben zu unterstützen und auf diesem Weg einen Beitrag zu einer nachhaltigen regionalen Unternehmenslandschaft zu leisten, haben AKB und FHNW das Förderprogramm geschaffen. Im Zentrum stehe die positive Auswirkung auf Menschen, Natur und Wirtschaft gleichermassen – auch das passt zu Wagner Schriften.
Das Förderprogramm wurde für das Wohler Unternehmen im richtigen Moment lanciert. Anfang Jahr nahm die Wagner Schriften AG einen internen Nachhaltigkeitscheck vor, wie der Firmenchef verrät. «Wir wollen uns auch in diesem Bereich stetig verbessern. Deshalb sahen wir den Aufruf für Bewerbungen zum AKB-Förderprogramm als die Chance.»
Zudem wurde Firmenchef Wagner durch Pascal Jenny inspiriert. Der Wohler ist ehemaliger Tourismusdirektor von Arosa und zudem der Initiant des Arosa Bärenlands. Für Jenny durfte Wagner Aufträge ausführen und kam dank ihm auf den Geschmack der Nachhaltigkeit.
Michel Wagner betrachtet die Möglichkeit, beim Förderprogramm mitzumachen, auch als Fortsetzung der Firmenstrategie. Der Einsatz von Kunststoff lasse sich in der Werbetechnik aktuell nur schwer vermeiden, gibt er zu. Seine Branche sei nicht unbedingt eine saubere Angelegenheit. «Aber seit einigen Jahren versuchen wir, in kleinen Schritten nachhaltiger zu werden. Diesen Weg möchten wird weiterentwickeln und in eine Nachhaltigkeitsstrategie einbinden, die gelebt und nach innen und aussen klar kommuniziert werden kann.»
Mit externem Blick zur Vorbildfunktion
Der Betrieb lebt heute schon diverse Standards, die als nachhaltig bezeichnet werden dürfen. In den Bereichen Ökonomie, Soziale Verantwortung und Ökologie hat die Firma diverse Massnahmen ergriffen. Ökologisch betrachtet gibt es klare Vorgaben seit der Firmengründung. Seit dem ersten Tag (1. April 1993) wird Recycling von Materialien betrieben. Auch wird Rezyklat verwendet und der Verbrauch von Ressourcen stetig minimiert.
Der aktuelle Stand – auch das hat der interne Nachhaltigkeitscheck ergeben – soll weiter ausgebaut werden. Und da kommen die erfahrenen Expertinnen und Experten von der Aargauischen Kantonalbank und der Fachhochschule Nordwestschweiz gerade richtig. Vom praxisorientierten Coaching verspricht sich Wagner einiges. «Um eine Nachhaltigkeitsstrategie zu erarbeiten, benötigen wir den externen Blick und die Unterstützung durch Fachleute.» Diese werden helfen, um sich auf die relevanten und sinnvollen Bereiche zu fokussieren.
Aus zehn werden drei
Und Wagner denkt auch darüber hinaus: «Wenn wir Nachhaltigkeit in unserem Unternehmen zur Selbstverständlichkeit machen, können wir eine Vorbildfunktion unter den KMUs einnehmen.» Andere Unternehmen können dann dem guten Beispiel der Firma Wagner folgen, «und so können wir auch als kleine Firma gemeinsam mit anderen Unternehmen einen grossen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten». Das Massnahmenpaket wird nun in den nächsten sechs Monaten gemeinsam mit den Fachexpertinnen und Fachexperten der Fachhochschule Nordwestschweiz erarbeitet und anschliessend präsentiert. Eine Fachjury wählt dann anschliessend die drei innovativsten Projekte mit der grössten gesellschaftlichen und ökologischen Wirksamkeit aus.
Michel Wagner ist jedenfalls gespannt darauf, auf welche Reise das Expertenteam seine Firma schicken wird. «Wir sind voller Neugier, was im nächsten halben Jahr alles passieren wird. Und wir sehen das Förderprogramm als grosse Herausforderung.»
Die zehn Firmen
Die ausgewählten zehn Unternehmen repräsentieren viele Bereiche der Aargauer Wirtschaft, vom Holzbau über IT bis zu neuen Gesellschaftsmodellen. Nebst einem Start-up sind auch klassische Familienunternehmen ausgewählt worden, die typisch für den Aargau sind.
Dies sind die am AKB-Förderprogramm teilnehmenden zehn Unternehmen: Aargauer Holz AG, Aarau und Dottikon; BottlePlus AG; Fischer Söhne AG, Muri; Grundmann Bau AG, Suhr und Seengen; one11, Rieden/Baden; Türenfabrik Brunegg AG; Wagner Schriften AG, Wohlen; wahlievents GmbH, Therwil; Weibelweibel AG, Endingen; xinfra gmbh, Brugg.


