So viele Schüler wie noch nie
30.09.2022 WohlenDie achte Ausgabe von Berufe Wohlen+ war ein voller Erfolg. 427 Schüler und Schülerinnen, so viele wie noch nie, belegten an den zwei Tagen rund 1900 Zeitfenster in 70 Betrieben und Workshops. --chh
In der ganzen Welt präsent
Die ...
Die achte Ausgabe von Berufe Wohlen+ war ein voller Erfolg. 427 Schüler und Schülerinnen, so viele wie noch nie, belegten an den zwei Tagen rund 1900 Zeitfenster in 70 Betrieben und Workshops. --chh
In der ganzen Welt präsent
Die Wilco AG war eines von 70 Unternehmen bei den diesjährigen Berufsinfotagen
Die Wilco AG beteiligte sich erstmals an Berufe Wohlen+. Und ist begeistert von diesem Konzept. «Es wird für uns in Zukunft immer wichtiger, die nötigen Fachkräfte selber auszubilden», sagt die Personalverantwortliche Flavia Fitze.
Chregi Hansen
Die Zahlen, welche Flavia Fitze den Schülern zu Beginn präsentierte, waren beeindruckend. Über 5000 Maschinen, welche die Wilco AG in Wohlen entwickelt und gebaut hat, sind im Einsatz. Und das weltweit. Vor 51 Jahren gegründet, beschäftigt das Unternehmen heute 140 Mitarbeiter. Den Erfolg verdankt die Wohler Firma, die Teil des deutschen Familienunternehmens Bausch+Ströbel ist und eine Niederlassung in den USA besitzt, der hohen Qualität ihrer Produkte. «Die Schweiz hat weltweit den Ruf, sehr präzis zu sein. Genau das wird von unseren Maschinen verlangt», so Fitze.
Die Wilco entwickelt und baut Systeme zur Dichtigkeitsprüfung. Zum Beispiel für den Pharmabereich, für Medizinalprodukte oder auch in der Verpackungsindustrie. «Die Kunden deponieren ihre Wünsche, wir liefern die Lösung», bringt es Fitze auf den Punkt. Praktisch alle Maschinen sind Unikate, massgeschneidert für den speziellen Einsatz. Dafür ist die Wilco auf gut ausgebildete Fachkräfte angewiesen. «Es wird immer schwieriger, solche zu finden. Umso wichtiger ist, selber junge Menschen auszubilden», erklärt die Personalverantwortliche. Darum bietet die Firma Lehrstellen als Konstrukteur/in, Automatiker/in und Polymechaniker/ in an. Gerne auch mit Berufsmatur. «Das unterstützen wir sehr», macht Fitze deutlich.
Der Aufwand lohnt sich
Für einen kleinen Einblick in alle drei Berufe öffnete die Wilco diese Woche die Türen für Schüler und Schülerinnen der Umgebung. Das Interesse war gross, alle angebotenen Plätze waren ausgebucht. «Es wird immer schwieriger, die freien Lehrstellen zu besetzen», erklärt Fitze die Motivation, sich erstmals an den Berufsinfotagen zu beteiligen. Die Teilnahme bringe zwar Aufwand mit sich, aber er lohne sich, ist sie überzeugt. Denn die Wilco hat den Nachteil, dass sie zwar weltweit tätig und sehr erfolgreich ist, dass sie aber in der Region kaum jemand kennt. «Wir sind eben in einer speziellen Nische tätig», weiss Fitze. Die Teilnahme an Berufe Wohlen+ trägt sicher auch dazu bei, in Wohlen selber bekannter zu werden. Und allfällige Hemmschwellen abzubauen.
Nur keine Hemmungen
Dabei wurden die Schüler und Schülerinnen nicht nur mit Informationen gefüttert, sie durften gleich selber aktiv werden. Bei Stefan Häusler durften angehende Automatiker eine Selbsthalteschaltung zusammenbauen und dabei die Drähte richtig montieren. Bei Marco Krämer duften interessierte Polymechaniker erleben, wie ein Stiftehalter maschinell hergestellt und dann von Hand in die Endform gebracht wird. Und Konstrukteur Christian Tischmeyer demonstrierte, wie komplizierte Maschinen erst am Rechner entwickelt werden und was es dazu braucht. Zuvor durften sich die Jugendlichen im Handskizzieren versuchen. «Es geht nicht darum, dass wir euch testen wollen. Es geht darum, dass ihr merkt, ob diese Arbeit etwas ist für euch oder nicht», nahm er allfällige Hemmungen.
Er unterstrich zudem, dass seine Arbeit enorm spannend ist. «Allein an dieser Maschine habe ich rund 900 Stunden gearbeitet. Dazu gehören auch Sitzungen mit den Kunden und gar ein Besuch der Firma, wo sie später zum Einsatz kommt», berichtete er. Die Arbeit sei zwar anspruchsvoll, aber man werde Schritt für Schritt eingearbeitet. «Auch für einen Marathon muss man erst einmal trainieren», so sein treffender Vergleich.
Jetzt zum Schnuppern melden
Die Schüler und Schülerinnen waren sich nach den anderthalb Stunden denn auch einig. Der Besuch der Wilco AG war spannend und informativ. Flavia Fitze forderte sie darum auf, sich bei Interesse für eine Schnupperlehre zu bewerben. Und wer hier arbeitet, hat die Gewissheit, dass er die Welt etwas sicherer macht. «Schliesslich will niemand, dass ein Medikamentenfläschchen oder eine Augentropfenampulle undicht ist und dadurch verunreinigt wird. Unsere Maschinen finden diese undichten Stellen. Und mögen sie noch so klein sein», streicht Flavia Fitze hervor.