Neue Siedlung mit Qualität
30.09.2022 WohlenGestaltungsplan «Pilatusstrasse Ost»: Das Baugebiet wurde erweitert
Einst sollte auf diesem Landstück die neue Bezirksschule realisiert werden. Der Landkauf durch die Gemeinde wurde jedoch im Einwohnerrat gestoppt. Nun ist klar: An der Pilatusstrasse sind 57 ...
Gestaltungsplan «Pilatusstrasse Ost»: Das Baugebiet wurde erweitert
Einst sollte auf diesem Landstück die neue Bezirksschule realisiert werden. Der Landkauf durch die Gemeinde wurde jedoch im Einwohnerrat gestoppt. Nun ist klar: An der Pilatusstrasse sind 57 Wohnungen geplant sowie ein Bau mit viel Gewerbefläche.
Daniel Marti
Seit drei Jahren besteht ein Entwurf für den Gestaltungsplan «Pilatusstrasse Ost», im letzten Jahr wurde allerdings entschieden, das Baugebiet um das südlich angrenzende Grundstück zu erweitern. Dieses Landstück, auf dem das Restaurant Gotthard steht, gehört der gleichen Bauherrschaft, der Immofort AG in Büttikon. Nun liegt der Entwurf des erweiterten Gestaltungsplans vor. Die gesamte zu überbauende Fläche umfasst jetzt 8834Quadratmeter.
Kein Schulhaus, dafür überzeugendes Richtprojekt
Das Gebiet des Gestaltungsplans «Pilatusstrasse Ost» bildet den Übergang von grossvolumigen Gebäuden zu einem Einfamilienhausquartier. Es ist im Norden, Richtung Untere Haldenstrasse, der dreigeschossigen Wohnzone W3 zugeteilt. Der südliche Bereich, bis zur Waltenschwilerstrasse, gehört zur dreigeschossigen Wohn- und Gewerbezone WG3. «Das Gestaltungsplangebiet liegt zentral in der Gemeinde umgeben von Wohnbauten unterschiedlicher Grösse, der Bezirksschule und einem ehemaligen Industriegebiet mit Substanzschutz», heisst es im vorliegenden Fachgutachten.
Wegen der Nähe zur Bezirksschule war das Landstück einst als ideal bezeichnet worden, um dort eine neue Bezirksschule zu errichten. Der Landkauf wurde allerdings im Einwohnerrat abgelehnt, deshalb wird nun das Schulzentrum Halde am bestehenden Ort erweitert und saniert. In vielen Polit-Köpfen schwirrt noch heute die damalige Chance des Bez-Neubaus in den Köpfen herum.
Zurück zum Gestaltungsplan. Das Areal dient gegenwärtig als Abstellfläche und Wiesland, zwei sehr alte Pavillons dienen der Schule als Ausweichstelle. Nun kommt also Leben auf dieses Areal. «Das vorliegende Richtprojekt», schreibt der Gutachter, «ist das überzeugende Resultat einer begleiteten Entwicklung mit Variantenstudium und einer städtebaulichen Analyse des Orts.»
Das Richtprojekt umfasst vier Mehrfamilienhäuser sowie einen Wohn- und Gewerbebau mit Verkaufsf läche im Erdgeschoss. Die Mehrfamilienhäuser mit Pavillon bilden eine «klar absehbare kleine Siedlung», heisst es im Gutachten. Das angrenzende Wohn- und Gewerbehaus ist ein Solitärgebäude.
Areal wird nahezu autofrei
Die drei westlichen Wohnbauten nahe der Pilatusstrasse sollen mit vier Vollgeschossen und Attika deutlich höher sein als das vierte östliche Wohngebäude mit zwei Vollgeschossen plus Attika. Alle vier Gebäude sind gleich gestaltet. Anstelle des Restaurants Gotthard, das drei Geschosse aufweist, ist nun ein viergeschossiges Gebäude geplant. Im Erdgeschoss ist eine 250 Quadratmeter umfassende Gewerbefläche vorgesehen, darüber sind drei identische Vollgeschosse mit total zwölf Wohnungen geplant. Dieses Gebäude steht als einziges längs zur Pilatusstrasse.
Die Parkierung wird unterirdisch mit einer dreigeteilten Tiefgarage gelöst. Die Tiefgarage umfasst 92Parkfelder, davon neun Besucherparkfelder, oberirdisch sind nur sieben Besucherparkplätze vorgesehen. «Erfreulicherweise», schreibt der Gutachter, «gibt es oberirdisch keine grossflächige Parkierungsanlage und das Areal ist nahezu autofrei.»
Gute Einordnung und verbesserte Attraktivität
Gemäss Gutachten wird das Geplante positiv eingeordnet. «Das Richtprojekt wurde aus mehreren Varianten gemeinsam mit der Abteilung Planung, Bau und Umwelt und einer externen Beratung ausgewählt. Die Volumen der Wohnsiedlung überzeugen mit der Lage der Gebäude, der gestaffelten Geschossigkeit und den grosszügigen vielfältigen Raumsituationen.» Und der Wohn- und Gewerbebau stellt eine angemessene Fortsetzung des Überbauungskonzepts dar. Weiter im Gutachten: «Die deutlich verbesserte Attraktivität des Strassenraums ist eine erfreuliche Qualität des Projekts. Die gesamte Wohnüberbauung ordnet sich gut in die verschiedenartige Umgebung ein.»
Auch die Umgebungsgestaltung bekommt abschliessend gute Noten: «Die Umgebung ist differenziert gestaltet und geschickt modelliert, die neuen öffentlichen Verbindungen für Fuss- und Veloverkehr steigern die Qualität des Quartiers.»
Mitwirkungsverfahren
Das bauliche Konzept und der Gestaltungsplanperimeter «Pilatusstrasse Ost» wurden um zwei Parzellen erweitert. Deshalb wird der Gestaltungsplan nochmals zur Mitwirkung gemäss Baugesetz aufgelegt. Die Gestaltungsplanentwürfe können bis am 4.November im Bereich Planung, Bau und Umwelt während den ordentlichen Schalteröffnungszeiten eingesehen werden.