Vorhang auf – sechs Filme ab
30.08.2022 WohlenFilmklub Wohlen hofft auf eine Rückkehr ins ehemalige Kino Rex
An der GV vom Filmklub Wohlen liess vor allem die Äusserung von Präsident Daniel Renggli aufhorchen: Er hoffe, dass der ins Stocken geratene Kino-Neubau an der Alten Bahnhofstrasse doch noch ...
Filmklub Wohlen hofft auf eine Rückkehr ins ehemalige Kino Rex
An der GV vom Filmklub Wohlen liess vor allem die Äusserung von Präsident Daniel Renggli aufhorchen: Er hoffe, dass der ins Stocken geratene Kino-Neubau an der Alten Bahnhofstrasse doch noch fertig erstellt werde.
Walter Minder
An der 54. Generalversammlung des 1966 gegründeten Filmklubs Wohlen im Restaurant Rössli, die erste nach einer dreijährigen Coronapause, freute sich Präsident Daniel Renggli: «Nach der gänzlich ausgefallenen Saison 2019/20 und der mit drei Filmen im Sternensaal, Kantiforum und am Open Air Cinema lauwarmen Pop-up Saison 2020/21 dürfen wir auf eine gelungene letzte Saison zurückblicken.» Diese fand mit sechs Filmen im Chappelehof statt. Natürlich habe der Komfort eines Kinos etwas gefehlt, aber immerhin stieg die Besucherzahl pro Abend auf zwischen 120 und 180. «Das ist im Vergleich zu den 400 bis 550 Besucherinnen und Besuchern im Kino Rex natürlich noch bescheiden, aber das Angebot wurde von vielen Mitgliedern sehr geschätzt.»
Kino Rex – wie weiter: Fertigstellung, Kaufinteressenten?
Im September 2019 endete der präsidiale Jahresbericht mit folgenden Worten: «Leider fällt die Saison 2019/20 vollständig aus, aber ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben, dass wir unsere Mitglieder vielleicht im kommenden Frühling anlässlich der Wiedereröffnung des Kinos Rex mit ein, zwei spontanen Vorstellungen überraschen dürfen.» – Nun, die Hoffnung stirbt zuletzt, auch wenn auf der Baustelle im Dorfzentrum seit langer Zeit Funkstille herrscht und der Baukran vor einem Jahr abgebaut worden ist. Zudem sei ein Konkursverfahren gegen die Cine Immo AG von Sascha Heubacher eröffnet worden.
Dieser wolle aber sein Projekt unbedingt zu Ende führen, informierte der Präsident. Es hätten sich zudem vier Kaufinteressenten gemeldet, die das Projekt gerne übernehmen würden und an einer Zusammenarbeit mit dem Filmklub interessiert wären, «wir vielleicht sogar als Betreiber des Kinos. Es wird irgendwann irgendwie weitergehen – und das mit dem Filmklub.»
Änderungen im Vorstand
Da letztes Jahr keine Generalversammlung durchgeführt werden konnte, wurden gleich zwei Jahresrechnungen genehmigt. In der Popup-Saison 2020/21 konnten keine Mitgliederbeiträge erhoben werden; sie schloss deshalb mit einem Verlust von rund 2170 Franken ab. Für die vergangene Saison sehen die Zahlen mit einem Ertragsüberschuss von rund 700 Franken deutlich besser aus.
Ihren Rücktritt auf die GV erklärt hatte Eli Vock, die unter anderem das neue Logo entwickelt hat. Klara Bosshart, seit rund 30 Jahren als Aktuarin dabei, gibt diese Funktion an das neue Vorstandsmitglied Regula Iten-Breitschmid weiter, verbleibt aber im Vorstand. Verstärkt wird dieser künftig durch Patrick Grob, der bisher schon in der Filmauswahlkommission aktiv war. Um auch die jüngere Generation für einen Vereinsbeitritt oder zumindest für den Besuch von Filmabenden zu animieren, soll die Präsenz auf gängigen Social Medias verstärkt werden, eine Aufgabe, die von Prisca Zweifel, Mitglied der Filmauswahlkommission, übernommen wird.
Neue Saison geht im BBZ über die Leinwand
Der Filmklub Wohlen geniesst für die kommende Saison Gastrecht im Berufs- und Bildungszentrum Wohlen (BBZ), da der Chappelehof aktuell umgebaut wird. Wiederum beschränkt sich das Programm auf sechs Filme, die jeweils am gleichen Abend zweimal gezeigt werden. Der Auftakt erfolgt am 9. November mit «Belfast». Regisseur Kenneth Branagh beleuchtet aus Sicht des neunjährigen Buddy die Zeit der gewalttätigen Konflikte zwischen Katholiken und Protestanten in Nordirland.
Die weiteren Kinoabende: 7. Dezember «Un divan à Tunis» von Manele Lebidi Labbé, 18. Januar «Ema y Gastón» von Pablo Larraín, 22. Februar «Swan Song» von Todd Stephens und am 22. März «Hive» von Blerta Basholli. Den Abschluss macht der Film «Stürm». Regisseur Oliver Rihs führt die Zuschauerinnen und Zuschauer mit dem Ausbrecherkönig Walter Stürm zurück in die politisch bewegten frühen 80er-Jahre.
Neu ist der Filmklub Wohlen Angebotspartner der von Caritas Schweiz initiierten, schweizweit gültigen KulturLegi für Personen mit geringem Einkommen. Renggli: «Wer eine KulturLegi besitzt, profitiert von 70 Prozent Ermässigung auf den Normalpreisen.»
Informationen: www.filmklub.ch.