Ein Beschwörungsabend
30.08.2022 WohlenAm Donnerstag 8. September im Kantiforum: Einblicke in das Leben und Werk von Erika Burkart
Sie gilt als wichtigste Lyrikerin der deutschsprachigen Schweizer Gegenwartsliteratur. Erika Burkart wäre dieses Jahr 100 Jahre alt geworden. Grund genug, die Freiämter ...
Am Donnerstag 8. September im Kantiforum: Einblicke in das Leben und Werk von Erika Burkart
Sie gilt als wichtigste Lyrikerin der deutschsprachigen Schweizer Gegenwartsliteratur. Erika Burkart wäre dieses Jahr 100 Jahre alt geworden. Grund genug, die Freiämter Schriftstellerin mit einer szenischen Lesung zu würdigen.
Am Donnerstag, 8. September, präsentiert die Autorinnengruppe «Rauf» im Kantiforum einen Abend rund um das Werk der Gedichte- und Geschichtenschreiberin Erika Burkart.
Lyrik aus Althäusern
Seit den 1950er-Jahren veröffentlichte Erika Burkart zahlreiche Gedichtbände, später auch Essays und Romane. Als erste Frau wurde ihr 2005 der Grosse Schillerpreis der Schweizerischen Schillerstiftung überreicht. Viele ihrer Gedichte wurden auch von namhaften Komponisten vertont. Anlässlich ihres 100-jährigen Geburtstags hat ihr Lebensgefährte, der Schriftsteller Ernst Halter, im Januar 2022 eine Auswahl ihrer Gedichte im Sammelband «Spiegelschrift» zusammengestellt.
Viele ihrer Gedichte thematisieren die Natur, die Schöpfung, die Landschaft, in der sie lebte. In der ehemaligen Sommerresidenz der Fürstäbte von Muri, im Landhaus «Kapf» in Althäusern, das ihr Vater zu einem Wirtshaus umfunktioniert hat, ist sie aufgewachsen und hat sie ihren Lebensabend verbracht.
Doch ihr selbst war klar, dass die gerne verwendete Bezeichnung «Naturlyrikerin» zu kurz greift. Zuletzt hat die Dichterin denn auch ein revolutionäres Profil entwickelt und Proteste, Rufe, Klagen und Beschwörungen in Worte gefasst.
Wer Erika Burkart war und wie sich ihr Werk auch heute noch in die Gegenwart transponieren lässt – diesen Fragen geht die Autorinnengruppe «Rauf» nach und fügt aus Burkarts Texten eine Collage als Basis für diesen Beschwörungsabend. Die DJane Saskia Winkelmann steuert Musik bei, die auch für Erika Burkart von zentraler Bedeutung war.
Die Beteiligten der Autorinnengruppe «Rauf»
Tabea Steiner, Jahrgang 1981, hat Germanistik und Geschichte studiert. Sie hat das Thuner Literaturfestival initiiert, ist Mitorganisatorin des Berner Lesefestes Aprillen und Mitglied der Jury der Schweizer Literaturpreise. 2019 ist sie Stipendiatin am Literarischen Colloquium Berlin. Mit ihrem ersten Roman Balg wurde sie für den Schweizer Buchpreis nominiert. 2020 erhält sie den Werkbeitrag der Stiftung Landis & Gyr und ist 2021 Styrian Artist in Residence in Graz. Eine Sammlung ihrer ins Englische übertragenen Essays erscheint im Herbst 2021 bei Stranges Press in Norwich. Tabea Steiner ist Mitglied der Autorinnengruppe «Rauf» und lebt in Zürich.
Saskia Winkelmann wurde 1990 in Thun geboren, ist Autorin, DJ und Teil des basisdemokratischen Tojo Theater Kollektivs. Studiert hat sie am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel und an der Universität für Angewandte Kunst in Wien, später an der Hochschule der Künste Bern, so ist sie 2019 zu ihrem Master of Arts in Contemporary Arts Practice gekommen. Sie schreibt Prosatexte und hostet Radiosendungen bei Radio Bollwerk. Eva Seck wurde 1985 in Rheinfelden geboren und ist dort aufgewachsen. Nach ihrer kaufmännischen Lehre absolvierte sie die gestalterische Berufsmaturität und studierte dann am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel und an der Universität Lausanne. Sie schreibt Lyrik, Prosa und für die Bühne und arbeitet in verschiedenen Konstellationen an der Schnittstelle zu Musik, Kunst, Performance und Vermittlung. Ihr erster Gedichtband «sommer oder wie sagt man» ist 2015 erschienen. Ihr zweiter Gedichtband erscheint im Frühjahr 2022 im Verlag die brotsuppe. Sie lebt mit ihrer Familie in Basel. Mariann Bühler, geboren 1982, hat in Basel und Berlin studiert. Sie hat für das Literaturhaus Basel gearbeitet und war Geschäftsleiterin der Sofalesungen. Sie ist als freischaffende Autorin und Literaturvermittlerin tätig. 2018 erhielt sie von der Stadt Basel einen Werkbeitrag für ihre literarische Arbeit, 2020 von der Literaturförderung Zentralschweiz. Ihre Texte sind im «Das Narr», «Stereofeder» und «Stoff für den Shutdown» erschienen. Sie lebt in Basel.
Zo Hug ist in Erlach aufgewachsen und schloss die Gymnasiumszeit 2015 in Bern ab. Durch Zos Eltern, die beide in der freien Theaterszene als Theaterpädagogen Schauspieler und Veranstalter tätig sind, wurde Zo Hug direkt in die Theaterwelt hineingeboren. Seit sie denken kann, ist Theater ein fester Bestandteil in ihrem Leben. Seit 2014 macht sie Theater mit Kindern, Jugendlichen und anderen Menschen, die darauf Lust haben. Texte für Musik zu improvisieren und zu schreiben, ist Zos Hugs Leidenschaft. An der ZHdK studiert sie im Moment Theaterregie. --pd
«Erika Burkart – Eine Beschwörung». Donnerstag, 8. September, 19.30 Uhr, Aula Kantonsschule Wohlen.