Die Entwicklung kann geplant werden
30.08.2022 WohlenKaum Diskussionen zur Nutzungsplanung und zum Kommunalen Gesamtplan Verkehr (KGV)
wächst. Wohlen entwickelt sich. Seit der Gesamtrevision der aktuellen Nutzungsplanung und der Bewilligung des aktuellen Kommunalen Gesamtplans Verkehr hat sich vieles verändert. Nun ...
Kaum Diskussionen zur Nutzungsplanung und zum Kommunalen Gesamtplan Verkehr (KGV)
wächst. Wohlen entwickelt sich. Seit der Gesamtrevision der aktuellen Nutzungsplanung und der Bewilligung des aktuellen Kommunalen Gesamtplans Verkehr hat sich vieles verändert. Nun überarbeitet die Gemeinde die beiden Planungsinstrumente.
Die Verkehrsplanung ist ein Thema, das in Wohlen beschäftigt. Zu Stosszeiten ganz besonders. Dass der Kommunale Gesamtplan Verkehr den fast täglichen Stau wegzaubern kann, wäre eine Utopie. Aber im Rahmen dessen nimmt man sich mittels Analysen ganz vieler Themen rund um das Verkehrsaufkommen in Wohlen an. Darüber, dass dies notwendig ist, waren sich alle Fraktionen einig. Entsprechend ähnlich tönten die Fraktionsvoten. «Wohlen braucht weitsichtige Lösungen für den Durchgangsverkehr, aber auch eine optimale Verkehrsplanung für den hausgemachten motorisierten Individualverkehr», formulierte es Meinrad Meyer, Mitte. Simon Sax hielt im Namen der Fraktion GLP/EVP fest, dass dabei ein Schwerpunkt auf den Langsamverkehr gelegt werden müsse. «Wenn dieser attraktiv ist, kann er zur Entspannung der Situation für den motorisierten Individualverkehr beitragen.»
Für Anna Keller und die Grünen ist klar, dass die Siedlungs- und Verkehrspolitik konsequent umgesetzt werden müsse. «Dies ist eine Voraussetzung, um die Lebensqualität sicherzustellen.» Gut kam beim Parlament an, dass bei der Überarbeitung des Kommunalen Gesamtplans Verkehr Synergien genutzt werden können. Weil der Kanton zurzeit die Gesamtverkehrsbetrachtung Wohlen und die Zweckmässigkeitsbeurteilung der Südwestumfahrung erarbeitet, können erhobene Zahlen und Daten direkt weiterverarbeitet werden. «Der Zeitpunkt ist ideal», waren sich die Parlamentarier einig. Auch weil dadurch laut Ammann Arsène Perroud finanzielle Vorteile entstehen. 85000 Franken betrug der beantragte Kredit, der ohne eine Gegenstimme bewilligt wurde.
Motion wird abgeschrieben
Acht Gegenstimmen und zwei Enthaltungen gabs bei der Abstimmung über die damals noch von der CVP eingereichte Motion betreffend Überprüfung und Überarbeitung des KGV. Harry Lütolf, Mitte, war der Meinung, die Abschreibung sollte erst erfolgen, wenn das Projekt abgeschlossen ist. «Der Effekt ist genau der gleiche», kommentierte Ammann Perroud.
«Keine Betonwüste, sondern nachhaltig»
Ähnlich ereignislos präsentierte sich die Diskussion rund um die Gesamtrevision der Nutzungsplanung. 900 000 Franken betrug der Verpflichtungskredit dazu, wobei Mitfinanzierung seitens des Kantons in Aussicht steht. Sämtliche Fraktionssprecher betonten, wie wichtig die Entwicklungsplanung für die Gemeinde sei und dass diese nun wieder anstehe, nachdem die aktuelle seit 2014 in Kraft ist. Bis die Gesamtrevision erfolgt ist, wird es erfahrungsgemäss rund sechs Jahre dauern. «Wir erhoffen uns eine erhöhte Berücksichtigung von Klimafragen», hielt Patrick Schmid für die Grünen fest. Laura Pascolin, SP, sieht die Gesamtrevision als Chance für eine nachhaltige Siedlungs- und Raumentwicklung, bei der sich die Freiraumqualität steigern solle. Olivier Parvex (GLP/ EVP) wünscht sich, eine Entwicklung im Einklang mit der Natur. «Keine Betonwüste, sondern eine nachhaltige, innere Verdichtung.»
FDP und Dorfteil Anglikon und die Mitte hielten ihre Voten kurz, betonten die Wichtigkeit als Grundlage für die Entwicklung der Gemeinde. Sonja Isler-Rüttimann (Mitte) brachte die 2018 eingereichte Motion nochmals aufs Parkett, wonach eine generelle Gestaltungsplanpflicht in «Schlüsselarealen» zu prüfen sei. Und auch die SVP mit Sprecher Roland Büchi, steht hinter der Gesamtrevision der Nutzungsplanung. «Wenn es ums Geld geht, sind wir immer hellhörig. Aber dieses Geld ist gut investiertes Geld», ist er überzeugt. Die 900 000 Franken wurde einstimmig genehmigt. Die Entwicklung Wohlens kann also geplant werden. --ake