Teil von etwas ganz Grossem
29.07.2022 WohlenAuch eine grosse Gruppe der Wohler Pfadi ist im Bundeslager im Goms dabei
Das Pfadibundeslager – meist nur Bula genannt – ist derzeit in aller Munde. 30 000Pfadis aus der ganzen Schweiz versammeln sich im Goms. Mittendrin auch eine Gruppe aus Wohlen. «Es ...
Auch eine grosse Gruppe der Wohler Pfadi ist im Bundeslager im Goms dabei
Das Pfadibundeslager – meist nur Bula genannt – ist derzeit in aller Munde. 30 000Pfadis aus der ganzen Schweiz versammeln sich im Goms. Mittendrin auch eine Gruppe aus Wohlen. «Es ist unglaublich, was hier aus dem Boden gestampft wurde», sagt Flurina Riner alias Achaya.
Chregi Hansen
Sie gehört zu den wenigen, die bereits zum zweiten Mal dabei sind. Flurina Riner war als kleines Mädchen beim letzten Bula in der Linth-Ebene mit dabei. Das war vor 14 Jahren. «Damals gab es verschiedene Unterlager. Jetzt sind alle an einem Ort, das ist schon nochmals ganz anders», erklärt die PR-Chefin der Pfadi Wohlen.
Die Zahlen sind gigantisch. Rund 30 000 Pfader und Pfaderinnen aus 800 Abteilungen aus der Schweiz, dazu 300 Gäste aus dem Ausland, 500 ehrenamtliche Organisatoren und Organisatorinnen und gegen 5000 Helfer und Helferinnen versammeln sich in diesen Tagen im Wallis. Damit ist das «mova», so der Name in diesem Jahr, das grösste Pfadilager der Schweiz aller Zeiten. Entsprechend gross ist auch das Interesse der Medien an diesem Spektakel. «Wir bekommen davon wenig mit. Wir amüsieren uns nur über all die Sachen, die geschrieben werden und teilweise gar nicht stimmen», lacht die Wohlerin.
Ganze Stadt ist entstanden
Sie gehört zur grossen Schar der Helfer und reiste schon drei Tage früher an und war beim Aufbau dabei. «Als wir am Mittwoch ankamen, war hier noch nichts. Drei Tage später stand eine richtige Stadt», berichtet Achaya. Die Ausmasse seien gigantisch. Um vom Lagerplatz der Wohler Wölfli zu jenem der Wohler Pfadis zu kommen, brauche man zu Fuss eine halbe Stunde. Dementsprechend sei man viel mit dem Velo oder mit dem Trottinett unterwegs. Doch trotz der riesigen Ausmasse klappe alles hervorragend. Die Delegation aus Wohlen ist gross. Mit den Leitenden sind es in der Wolfsstufe 50 Leute, bei der Pfadistufe 45 und bei den Pios 10. Dazu kommen etliche Rovers, also ehemalige Pfader aus allen Generationen, die aus Wohlen angereist sind, um das Bula zu unterstützen.
Die Wohlerin arbeitet in der Küche. Jeden Tag werden hier 1000 Bestellungen für die verschiedenen Gruppen vorbereitet. Gekocht wird dann selber. «Eigentlich haben wir eine Ausnahmebewilligung und dürften auf dem Feuer kochen, wie es in der Pfadi üblich ist. Aus Sicherheitsgründen verzichten wir aber darauf und benutzen Gaskocher», erklärt Achaya.
Grosse Disziplin
Was sie am meisten fasziniert, ist die grosse Hilfsbereitschaft auf dem Platz. Abteilungen, die sich nicht kennen, unterstützten einander beim Aufbau oder Kochen. «Egal, für was, man findet immer jemanden, der gerade Zeit hat», so die Wohlerin. Auch die Disziplin sei hoch, so werde die Nachtruhe ab 22Uhr sehr gut eingehalten. Natürlich würden die Leiter danach noch etwas feiern, dies aber nicht im Lager, sondern im nahen Dorf. So werden die Kinder in den Zelten nicht gestört. Ein Thema sei der stürmische Wind, der jeden Nachmittag durchs Tal fegt. «Man muss schon schauen, dass alles gut fixiert ist, und allenfalls auch die Blachen des Sarasani-Zelts abbauen.»
Spannendes Programm
Während des Tages wartet immer ein spannendes Programm auf die Teilnehmer. Im Lager selbst gibt es verschiedene sportliche Aktivitäten, aber es werden auch Wanderungen organisiert und andere Erlebnisse. «Unsere Pioniere etwa haben mitgeholfen, einen Wanderweg auszubessern», berichtet die Wohlerin. Daneben gibt es natürlich ein Lagermotto, welches den Tag mitbestimmt. Die Welt «mova» ist gehörig aus den Fugen geraten. Die sieben Kontinente brachen auseinander. Seither bewegen sie sich unkontrolliert in alle Himmelsrichtungen. Die Pfadis im Lager helfen mit, sie wieder zueinander zu bringen. Dazu sammeln sie in verschiedenen Aufgaben Magnete ein. «Es läuft viel, langweilig wird es hier niemandem», lacht die Leiterin.
Heute Freitag reisen die kleineren Wölfli wieder nach Hause. Auf die Übrigen warten noch einige tolle Erlebnisse. Etwa die Bundesfeier am Montag. «Man munkelt, dass auch ein Bundesrat vorbeikommt», erzählt Flurina Riner. Und so, wie der Auftakt schon mit einer grossen Feier begangen wurde, so wartet dann auch noch eine grosse Schlussfeier auf die Anwesenden. «Es ist einfach toll hier. Alles läuft völlig unkompliziert, und man lernt viele neue Menschen kennen. So etwas gibt es wohl nur in der Pfadi», schwärmt Achaya. Und ist damit sicher nicht die Einzige.