Zweitägiges Einweihungsfest für den renovierten Maiengrünturm

Absagen oder Verschiebungen prägten die letzten beiden Jahre der Veranstaltungsbranche. Auch das OK rund um Präsident Stephan Nauer blieb von diesen nicht verschont. Die aufwendige Renovation des beliebten Ausflugsziels in Hägglingen wurde am vergangenen Wochenende endlich gebührend gefeiert.

Im kleinen Rahmen wurde bereits im November 2020 die Eröffnung des Maiengrünturms gefeiert. Nach langer und aufwendiger Sponsorensuche und Renovation des Stahlkonstrukts im Jahr 2020 wurden die Arbeiten am höchsten Punkt von Hägglingen beendet. Der Turm erstrahlte wieder in frischem Glanz und konnte wieder ohne Sicherheitsbedenken für die Bevölkerung und die Gäste freigegeben werden.

Dass in Hägglingen solche Ereignisse normalerweise nicht ohne ein Fest über die Bühne gehen, dessen ist sich in der Umgebung wohl jeder bewusst. Das sechsköpfige Organisationskomitee, bestehend aus Hägglinger Ortsbürgern, nahm sich darum viel vor. Mit grossem Aufwand und vielen fleissigen Helfern stellten sie ein zweitägiges Fest auf die Beine, welches musikalische, humorvolle und interessante Unterhaltung für Gross und Klein zu bieten hatte.

Segnung und Dankesreden

Alles war angerichtet am Freitagabend. Der Turm glänzte, die Sonne strahlte, die Gäste strömten an den Fuss des frisch renovierten Denkmals. Dekoriert mit der Hägglinger Fahne war es an der Zeit, den Turm feierlich einzuweihen. Pastoralassistent Hans-Peter Stierli segnete das 36 Meter hohe Stahlkonstrukt, welches in 4090 Arbeitsstunden mit 21 000 Kilogramm Sandstrahlsand, 1200 Kilogramm Farbe, 5,5 Kubikmetern heimischer Eiche und 15 000 Kilogramm Stahl erneuert wurde und jetzt wieder in vollem Glanz erstrahlt. Gemeindeammann Franz Schaad sprach von «Stolz und Dankbarkeit für all die vielen Sponsoren, Helfer und das ganze OK-Team». Es sei eine Freude, diesen im Jahr 1913 gebauten Turm für die nächsten Generationen erhalten zu können.

Das Wahrzeichen Hägglingens ist der Bevölkerung sehr wichtig, die Solidarität mit dem ganzen Projekt habe in den vergangenen Monaten und Jahren eindrücklich gezeigt, welche Bedeutung der Turm in Hägglingen hat. Der einstige Besitzer des Turmes, Marcel Geissmann, welcher seinen Besitz den Ortsbürgern Hägglingens schenkte, durfte dann den Turm, wie es sich gehörte, mit einer Champagner-Dusche einweihen. Musikalisch begleitet wurde der Akt von den «Ländlerfrönde Freiamt», welche mit ihrer Alphornkomposition das gelungene Rahmenprogramm boten.

Schafft er es oder schafft er es nicht?

Als Highlight wurde im Vorfeld des zweitägigen Festes das grosse Turmrennen angepriesen. Gemeindeammann Franz Schaad sollte sich mit der Bevölkerung messen. Im Vorfeld des Festes konnten darum Wettscheine gekauft werden, worin man tippen konnte, ob Schaad das Rennen gegen die Bevölkerung gewinnen würde oder nicht.

Am Samstag dann konnten sich Gruppen, bestehend aus jeweils vier Personen, beim Turm melden und möglichst schnell die 170 Stufen bezwingen. Am Abend musste der Gemeindeammann dann die Durchschnittszeit aller Gruppen unterbieten, um das Turmrennen zu gewinnen. Trotz körperlichen Problemen, aber mithilfe seines Gemeinderatskollegen Ruedi Schmid, bezwangen die beiden die vorgelegte Zeit, angefeuert durch die zahlreichen Zuschauer am Turm.

Das wunderbar dekorierte Festgelände lud die Besucher dazu ein, länger zu verweilen und die zahlreichen Attraktionen zu geniessen. Das schöne Wetter am Samstag lockte zahlreiche Oldtimer-Fans an, welche ihre herausgeputzten alten Autos, Traktoren, Motorräder und sogar Lastwagen präsentierten und für ein prächtiges Bild auf der Wiese sorgten. Nicht fehlen durfte dann auch ein Auftritt von Peach Weber. Der in Hägglingen wohnhafte Komiker gab einige seiner besten Gags bisheriger und aktueller Programme zum Besten und stimmte sogar eine Eigenkomposition des Hägglinger Liedes an, welche bei dem grossen Zuschaueraufmarsch für viele lachende Gesichter sorgte. Stefan Neuer, der OK-Präsident und Präsident der Ortsbürgerkommission, zeigte sich sichtlich zufrieden mit dem Festakt: «Es ist immer wieder schön, zu sehen, wie das Hägglinger Volk zusammenhält und gemeinsam feiern kann. Wir freuen uns sehr, dass so viele gekommen sind, und bedanken uns bei allen Helferinnen und Helfern, Sponsoren, Gönnerinnen und Gönnern und Vereinen für die grossartige Zusammenarbeit.»

Die Cover-Rockband «4You» rundete das Abendprogramm ab und verleitete zahlreiche Besucher dazu, ihr Tanzbein bis in die Morgenstunden zu schwingen. Der Maiengrünturm hat nun endlich sein Fest bekommen, welches er nach seinem bald 110-jährigen Bestehen verdient hat. --nau