Betriebsleiter am Beckenrand
08.07.2022 WohlenSeit fünf Monaten ist Fabian Zehnder als Betriebsleiter des Schüwo-Parks tätig. In dieser kurzen Zeit hat er Erfreuliches, aber auch Unerfreuliches erlebt. Doch eines ist sich Zehnder sicher: So einen schönen Arbeitsplatz – im Sommer in der Badi, im Winter in der ...
Seit fünf Monaten ist Fabian Zehnder als Betriebsleiter des Schüwo-Parks tätig. In dieser kurzen Zeit hat er Erfreuliches, aber auch Unerfreuliches erlebt. Doch eines ist sich Zehnder sicher: So einen schönen Arbeitsplatz – im Sommer in der Badi, im Winter in der Eishalle – mit viel Abwechslung hat nicht jeder. --mo
Durch Zufall in Wohlen gelandet
Fabian Zehnder, der neue Betriebsleiter im Schüwo-Park
Bereits zu Beginn wurde der neue Betriebsleiter in seinem Job gefordert. Littering und Jugendfest stellten den Schüwo-Park vor neue Herausforderungen.
Monica Rast
Seit dem 1. Februar führt Fabian Zehnder als Betriebsleiter den Schüwo-Park. Der gelernte Betriebstechniker arbeitete zuvor 16 Jahre lang im Gesundheitswesen in Brugg und war für die technische Leitung zuständig. «Ich suchte nach einer neuen Herausforderung», erzählt er, «und hörte mich mal um.» Sozusagen über zwei Ecken erfuhr er dann von der offenen Stelle als Betriebsleiter für den Sportpark Bünzmatt.
Offen für Neues, fand er die Ausschreibung spannend. «Stillstand ist ein Rückschritt», meint er und freut sich mit der Zusage über die neue Herausforderung. Für ihn war klar, dass er neben seiner Bürotätigkeit auf der Anlage, wenn Not am Mann ist, aushelfen möchte.
Damit Zehnder als Badmeister einspringen darf, musste er zuerst das Brevet igba PRO, die Grundausbildung für Badmeister in der Schweiz, absolvieren. Diese Qualifikation befähigt den Absolventen, als Badmeister zu arbeiten. So ist er bei Hochbetrieb am Beckenrand anzutreffen. Diese Abwechslung zum Büroalltag gefällt Zehnder. Der Umgang mit Menschen macht dem Betriebsleiter «jede Menge Spass».
Der Wahnsinn
Bereits am frühen Morgen ist einiges los im Schüwo-Park. So besuchen immer wieder Schulklassen die Anlage. Doch mit den zahlreichen Besuchern kommt, wie vielerorts auch, das Litteringproblem. «Es ist der Wahnsinn», meint Zehnder, «ich habe dies an solchen Orten bisher nicht gekannt.»
Nach Betriebsschluss sind der Badmeister und sein Team eineinhalb bis zwei Stunden am «Fötzeln». Es braucht Zeit, das ganze Gelände abzusuchen, um all das Liegengelassene einzusammeln. Dies müsste nicht sein, da sie vor allem noch andere, wichtigere Arbeiten zu erledigen hätten.
Das tägliche Littering ist eine Sache, die andere ist die Respektlosigkeit von den Jungen gegenüber dem Badmeister. «Auf die Bitte, Ordnung oder Regeln einzuhalten, werden wir oft verbal angegriffen», stellt Zehnder fest.
Nun wird mit der Jugendarbeit und «Respect Patrol» zusammengearbeitet. Sechs Schülerinnen und Schüler der Oberstufe sorgen in den Sommermonaten dafür, dass kein Abfall in der Badi liegen bleibt und die Besucher respektvoll miteinander und dem Personal umgehen. «Dies wird von den Besuchern gut aufgenommen», freut sich Zehnder. Zudem unterstützen die Jugendlichen den Badmeister bei der Beseitigung des liegengelassenen Abfalls.
Geheimtipp Grillplatz
Fabian Zehnder gefällt die hauptsächlich grüne Anlage. Mit Eishalle und Badi ist sie weitläufig und bietet für jeden Besucher etwas. «Auf dem Sprungturm hat man eine gute Rundumsicht», schwärmt Zehner von seinem Arbeitsbereich. Auch den Grillplatz findet er «megacool». Dieser wird nicht nur von Familien gerne benutzt, auch Vereine nutzen die zur Verfügung gestellte Gelegenheit inklusive Brennholz. Was gibt es Besseres als eine Wurst über dem Feuer, wenn einen der Hunger packt.
Zehnder ist mit viel Motivation und Elan bei der Arbeit. «Es läuft permanent etwas», meint er zu seinem neuen Job und lobt die tollen Mitarbeiter. «Man ist füreinander da.» Auch das Vertrauen vom Verwaltungsrat in ihn sei extrem gross. Dieser steht voll und ganz, wertschätzend und unterstützend, hinter dem neuen Betriebsleiter.
Erstmals möchte Zehnder den gesamten Betrieb richtig kennenlernen und «sauber durch das Betriebsjahr bringen», wie er meint. Ein Wechsel in der Leitung braucht seine Zeit, bis alle aufeinander eingespielt sind. Doch bereits jetzt schweben ihm verschiedene Projekte vor, wie «Camping im Schüwo-Park». Auch die Mitarbeiter brachten schon Vorschläge zu Projekten, von denen sich der eine oder andere verwirklichen lässt.
Doch bereits in seiner kurzen Zeit als neuer Betriebsleiter liessen die Herausforderungen nicht auf sich warten. Beim Start in die neue Badesaison wurden die Angestellten dank dem guten Wetter gleich zu Beginn überrannt. Auch der Schüwo-Park kämpft mit den Personalressourcen und es ist nicht immer einfach, alles abzudecken.
Erstes Highlight
Bereits nach fünf Monaten erlebte der neue Betriebsleiter sein erstes Highlight, das nicht so schnell getoppt werden kann. Zum ersten Mal fand das Jugendfest im Schüwo-Park und im benachbarten Sportzentrum Niedermatten statt.
Eine enorme Herausforderung. Galt es doch an die unterschiedlichsten Dinge zu denken wie: mit den Fahrzeugen hineinfahren, Rücksicht auf die Vereine nehmen oder dass kein Glas in die Anlage gerät. «Scherben sind nur schwer aus dem Rasen zu bekommen und deshalb gefährlich», meint er. Auch wenn es hie und da noch kurzfristige Änderungen gab, die Reaktionen waren durchwegs positiv. «Die Besucher waren begeistert», erzählt Zehnder, «es war ein gelungenes Fest für und mit der Jugend und wird nicht so schnell in Vergessenheit geraten.»