Am Mittwoch, 8.Juni, «Zeitgeschichte Aargau» im Schlössli

Doppelveranstaltung im Schlössli. Anschliessend an die GV des Vereins Schlössli gibt es Filmsequenzen aus Wohlens Geschichte zu bestaunen. Diverse Wohler Trouvaillen werden von Fabian Furter vorgestellt.

Daniel Marti

Das wird ein geschichtlicher Leckerbissen mit Wohler Geschichten im Mittelpunkt. Historiker Fabian Furter wird am Mittwoch, 8. Juni, nicht nur als Präsident die GV des Vereins Schlössli leiten, er wird auch hoch interessante und emotionale Geschichten rund um Wohlen präsentieren. Im Anschluss an die Generalversammlung des Vereins Schlössli gibt Furter als Co-Projektleiter und Autor von «Zeitgeschichte Aargau» einen Einblick in das im November 2021 als Buch und Ausstellung erschienene Werk. Er macht dies anhand von Fernsehbeiträgen über Wohlen aus dem Archiv des Schweizer Fernsehens.

Seien es Sequenzen von einer der ersten Ausgaben des Motocross 1962, die Pressekonferenz des Wohler Vize-Schachweltmeisters Viktor Kortschnoi 1978, Peach Weber beim Prix Walo 1985 oder die First Harmonic Brass Band FHBB bei einem ihrer zahlreichen TV-Auftritte in den 1970er- und 1980er-Jahren.

Heroisches und Tragisches

Auch tragische Momente wie der Breitschmid-Mord, die Katastrophe in der Sprengstofffabrik Dottikon oder der Tod von Kickboxlegende Andy Hug gehören zur jüngsten Geschichte von Wohlen, die von Fabian Furter im historischen Kontext erzählt wird.

Zur Erinnerung: Das Motocross in Wohlen wurde in den besten Zeiten von über 30 000 Zuschauern besucht. Viktor Kortschnoi lieferte Weltmeister und Titelverteidiger Anatoli Karpow einen epischen Kampf am Schachbrett. Die ganze Sowjetunion war gegen den Wahl-Schweizer aus Wohlen. Vom 18. Juli bis 17. Oktober 1978 wurden im philippinischen Baguio City 32Partien gespielt. Oder die FHBB vertrat Wohlen so praktisch in allen nationalen und internationalen TV-Shows (siehe auch Artikel in dieser Ausgabe).

Auch zwei tragische Fälle versetzten Wohlen in Schockzustand: Am 11. Februar 1990 geschah das Unfassbare: Das beliebte Ehepaar Ursula und Peter Breitschmid wurde kaltblütig in seinem Wohnhaus an der Rebbergstrasse ermordet. Adoptivsohn Romano Breitschmid war in die Tat verwickelt und wurde wie seine zwei Komplizen verurteilt. Alle drei leben nicht mehr. Oder dann noch zu Andy Hug, Kickbox-Weltmeister, Held im fernen Japan und erst später in seiner Heimat auch gross gefeiert. Er starb am 24.August 2000 in Tokio an akuter Leukämie, nur knapp 36-jährig. Andy Hug, der Fighter aus Wohlen, der sich praktisch im Alleingang an die Weltspitze kämpfte, gewann 1996 den grossen «K-1 World Grand Prix Final» in Tokio. Der mehrfache Kickbox-Weltmeister gewann diverse Titelkämpfe im jeweils ausverkauften Hallenstadion in Zürich – er ist bis heute unvergessen geblieben.

Die Veranstaltung beginnt am Mittwoch, 8. Juni, 20 Uhr, im Schlössli. Der Eintritt ist frei. Dazu gibt es einen Apéro und die Schlössli-Bar ist in Betrieb.