Obwohl ich selber vor Kurzem eine unschöne Begegnung mit der Polizei hatte, schätze ich deren anspruchsvolle Arbeit nach wie vor sehr. Es liegt mir auch fern, dieser in irgendeiner Weise in deren Strategie oder Vorgehensweise «dreinzureden». Ganz anders als zum Beispiel ...
Obwohl ich selber vor Kurzem eine unschöne Begegnung mit der Polizei hatte, schätze ich deren anspruchsvolle Arbeit nach wie vor sehr. Es liegt mir auch fern, dieser in irgendeiner Weise in deren Strategie oder Vorgehensweise «dreinzureden». Ganz anders als zum Beispiel beim ebenfalls «brandaktuellen» Fall des «Feuerteufels» im Wasseramt liess man die Bevölkerung im Fall des üblen «Schaufenstervandalen» einen ganzen Monat lang (!) im Ungewissen. Noch nicht einmal die Tatsache, dass in Wohlen ein unbekannter Täter sein Unwesen treibt, der immer wieder Schaufenster und Autoscheiben einschlägt, wurde kommuniziert. Um die Ermittlungen nicht zu gefährden, war die Presse angehalten, nicht darü- ber zu berichten. Und auch auf der Internetseite der Polizeimeldungen war keine Silbe davon zu lesen. Diese «Geheimniskrämerei», dieses «Klappe zu – wir ermitteln auf eigene Faust» (sorry die überspitzte Formulierung) über eine so lange Zeit hat die Bevölkerung zusätzlich noch mehr verängstigt und verunsichert.
Einerseits ist die Polizei auf eine wachsame Bevölkerung angewiesen und bittet deshalb ja sicher nicht grundlos auch immer wieder um deren Aufmerksamkeit und Mithilfe. Wieso in diesem Fall nicht? Welche Nachteile hätte eine offene Kommunikation den laufenden Ermittlungen der Polizei eventuell bringen können? So dumm kann der Täter ja auch nicht sein, dass er sich bloss aufgrund dieses Stillschweigens in falscher Sicherheit gewähnt haben könnte.
Wer weiss, vielleicht hätte man ja dank Mithilfe der Bevölkerung diesem Täter schon früher auf die Schliche kommen können, bevor er buchstäblich einen solch grossen Scherbenhaufen anrichten konnte und bevor ein so hoher Sachschaden entstanden ist? Die Presse hat den Auftrag zu informieren und die Bevölkerung hat das Anrecht auf aktuelle Informationen. Ob die Polizei mit dieser «Geheimhaltungs-/ Maulkorbstrategie» wirklich auf der richtigen Fährte war, darf deshalb sicherlich zu Recht angezweifelt werden. Viele können sie nicht verstehen.
Ursula Notter-Steiner, Wohlen