«Das säg i nur zum Gspass»
25.02.2022 WohlenAuszüge aus den Wohler Schnitzelbänken
Kein Umzug, auch keine Bälle. Zumindest die Beizenfasnacht konnte dieses Jahr aber in Wohlen durchgeführt werden. Gestern Abend waren der Pajass, die Kammersänger und s Triangeli in Wohlen ...
Auszüge aus den Wohler Schnitzelbänken
Kein Umzug, auch keine Bälle. Zumindest die Beizenfasnacht konnte dieses Jahr aber in Wohlen durchgeführt werden. Gestern Abend waren der Pajass, die Kammersänger und s Triangeli in Wohlen unterwegs.
Sie sind das Salz in der Fasnachtssuppe. Die Schnitzelbänkler sind die Hofnarren von heute. Sie halten mit ihren Sprüchen der Gesellschaft den Spiegel vor. Und kommentieren das Geschehen im Lokalen und auf der ganzen Welt.
In Wohlen sind dieses Jahr zwei Solisten und eine Gruppe unterwegs. Die routinierten Kammersänger und s Triangeli, dazu erstmals auch der Pajass. Und sie hatten nach diesem speziellen Jahr einiges zu sagen. Nachfolgend ein kleiner Ausschnitt aus ihren Programmen. Wer das ganze Programm noch erleben will, der hat am Dienstagabend an der Uslumpete nochmals Gelegenheit. Zu hören und zu sehen sind die Schnitzelbänke in den Restaurants Gotthard, Rössli, Bären und Sternen.
Versli von den Kammersängern
D Covid-Ziit … die esch verschesse, / keis Fäscht … kei Fasnacht und ned küsse. / Mer frogid eus … wie goht das wiiter? / Trotz allem Hirne … mer send ned gschiiter. / Mer händ halt jetzt, … mer sägids offe, / meh gfrässe … und halt au me gsoffe.
40 Näme … uf e Lischte knalle, / das hed gar ned … allne gfalle. / Bi dr SVP … isch en Schuss abgange, / kei Frau im Root … alls nume Manne. / Jetzt bügt mer sech … am Druck vo de Fraue, / esch drum de Tanner … grad abghaue.
Metti Jäner … esch es gsi, / d Intronisation … scho verbii. / Das grosse Gheimnis … äntli glüftet, / de Wyhändler … mer händs usedüftlet. / De Urs blibt EK … uf Läbzyte / und d Lidwina … a sinere Site. / Losid … de Eric … de blibt au / Vize … EK … mit de Frau. / Für d Pangsionierig … vo dene zwoi Pärli / im Chappelehof … s tönt wie n’es Märli, / es nois Zämewone … für oisi Seniore, / en dekorierte Saal … mit Empore, / mit Tanzbüni, Musig … und e Bar / und s ganz Johr Fasnacht … wunderbar. / E grosse Schrank … für d Fasnachts-Sache / en Wörlpuul … lömmer au lo mache, / e gueti Lüftig … wägem Stinke, / es heisses Gstell … für warmi Finke, / s ganze Johr … Senioreball / und Kammerball … uf jede Fall.
De Schaagi seid … zum Meyer Schang, / bi immer go wähle … mis Läbe lang. / Und will sich Vogt … uf gar nüd reimt / und ech ned weiss … was de Burket meint, / ech wähle glaub … de Grüen Polizischt, / bi beide weisch nid … wora dast bischt.
Versli vom Triangeli
De Gmeindroot bootet – schwupp di wupp – de Donat Ruedi uus. / De taugi nid zum Spitexchef, de chömm do z wenig druus. / Sie heigid en Experte namens Gregor, e Maa vo Sonderklass. / D Frau vom Herr Gregor isch übrigens im Gmeindroot – doch das säg i nur zum Gspass.
Abgwählt wärde isch nid lustig, doch ghörts halt au zu Wahle. / Das hed de Paul Huwiler im letzschte Herbst bitterlich erfahre. / Syni Abwahl hed nur wenig Lüüt im Dorf würklich entsetzt: / Denn er hinteloht en Lücke, wo ihn – teilwys – no ganz guet ersetzt.
Ich bi würklich sehr enttüüscht vo de Raiffeisebank do z Wohle. / Ich ha im Sinn gha, Gäld azlegge und es paar Rotschlääg z hole. / Ich ha es Gsprööch im Nachtclub erwartet, mit Schämpis und mit Erotik gspickt. / D Bank informiert mi: «Morn am eis, im Zimmer drüü, und bringid Sie d Frau au mit.»
Vieli Eltere sind gottefroh, isch das Homeschooling passé, / denn sie händ bym Unterricht diheime leider müesse gseh, / dass ihre Sohn und syni Schwöschter nid chlyni Einsteins sind; / jo, teilwys sogar schwer vo Begriff und für gwüssni Sache blind. / Jetzt chöne d Chind wieder i d Schuel, und laufts deete nid so rächt, / isch schnell alls vergässe, denn mer weiss: D Lehreri isch halt schlächt.
Versli vom Pajass
D Maske sind guet, doch tüür wi verreckt. / Do hani e cleveri Lösig entdeckt. / Ich lise die uuf, wo ander lönd ligge; / wäsche, glette, schön zämelegge. / Das seit de schlau Xaveri Huber, / er spari Gäld und d Stross seig suber.
(Statt d Maske chasch au en Windle umebinde, aber lieber en unbenutzti vo Chinde.)
De Finanzplan isch es Instrumänt / wo zeigt, was d Gmeind plant und wo dass es brännt. / Vom Gmeindhuus isch im Plan nüd z gseh. / Doch euse Gmeindrot, das tuet scho weh, / gheid s Betriebigsamt i d Migro vüre, / wott im Gmeindrotszimmer e neui Tüüre. / Er hed vorher nüüt plant, ganz unerfahre, / und isch drum groduus i d Wand ie gfahre.
(Bim Plaane settsch scho clever sii, so Schnällschüss gönd am Ziel verbii.)
Wem sellid denn die Fraue vertraue, / uff wellne Liischte chasch si gschaue? / Wer hed di Fraue useghaue? / Wo heds wenig, s isch zum Graue! / D FDP heig en usgwogni Liischte, / ei Frau und suscht nur no die Gschiidschte. / D SVP wählt nur 10 Manner, / für ei Frau verzichtet denn de Tanner. / Doch d Fraue tünds ne umezahle, / beed Parteie verlüürid d Wahle.
(Die händ ganz schön i d Schiissi griffe, will: d Fraue händs scho lang begriffe.)
Er wohnt jo z Östriich, sin Schatz esch es Ösi. / Er häd deet zwöi Meitschi, ganz härzigi Hösi. / Doch er esch ken Ösi, und d Öschtricher reuts, / esch en Ämmitauer und eus freuts. / Er fahrt wild abe met Muet ond met Speuz. / De bescht Abfahrer esch ganz klar de Feuz.
(Scho wider händ d Fraue wi z Tokyo meh Medaille als d Manne übercho.)
Falls überraschend noch weitere Schnitzelbänkler auftauchen, berichten wir am Dienstag darüber. --chh