Gute Stimmung verbreiten
11.01.2022 WohlenCyrill Hotz produziert als DJ «Ravez» Tracks für sich und andere
Viel Zeit verbringt Cyrill Hotz aus Anglikon an seinem Computer. Hier kreiert er Lieder, die er entweder live abspielt oder ins Internet stellt. Der Traum des jungen DJs und Produzenten ist es, ...
Cyrill Hotz produziert als DJ «Ravez» Tracks für sich und andere
Viel Zeit verbringt Cyrill Hotz aus Anglikon an seinem Computer. Hier kreiert er Lieder, die er entweder live abspielt oder ins Internet stellt. Der Traum des jungen DJs und Produzenten ist es, regelmässig an grossen Festivals auftreten zu können.
Roger Wetli
«Ich möchte das Publikum animieren, es mitreissen und schlicht in eine gute Stimmung versetzen», lacht Cyrill Hotz alias «Ravez». «Als ich anfing, war es wichtig, dass man ein Gefühl für die passende Musik entwickelt. Die Hörer sollen dazu tanzen und feiern können.» Der Angliker hat sich dafür der Stilrichtung «Big Room House» verschrieben. «Um aus der Masse herauszustechen, reicht es nicht aus, wenn man auf Mainstream-Sound setzt, man muss sein eigenes Ding aufziehen können.» Ravez greift dazu auf energiegeladene Melodien, grosse Synthesizer und Effekte zurück. Damit generiert er kraftvollen Sound mit viel Dynamik. So baut er in seinen Tracks Spannungsbögen auf, die auf einen Höhepunkt hinzielen, wo sie dann eine Weile verharren und das Publikum zum Ausrasten bringen. «Es geht mir nicht darum, grosse philosophische Botschaften zu vermitteln, sondern Leute zum Feiern zu bringen. Sie sollen schlicht den Moment geniessen.»
Damit seine Lieder die gewünschte Wirkung erzielen, probiert Cyrill Hotz mit zugkräftigen Melodien, Beats und Effekten auf seinem Computer aus. «Die richtige Kombination mit dem passenden Timing ist entscheidend, aber gar nicht so einfach zu finden. Dennoch sollte man das Ganze so einfach wie möglich halten», so der DJ.
Alles selber beigebracht
Der 21-jährige Cyrill Hotz ist ein Autodidakt. Er hatte vor dem Programmieren nie ein Instrument gespielt und lässt sich beim Komponieren stark von seinem Bauchgefühl leiten. Das Interesse für die Electronic Dance Music, kurz EDM, wurde bei ihm durch Zufall geweckt. «Im Alter von 14 Jahren entdeckte ich auf Youtube ein Video über das ‹Tomorrowland›-Festival in Belgien. Der dort gespielte Sound, die gross aufgestellten Bühnen und das Publikum haben mich begeistert.» Er habe sofort gewusst, dass er da hinmöchte. «Es ist deshalb mein grösster Traum, dort als DJ-Act auftreten zu können.» Noch war Cyrill Hotz aber nicht mal als Besucher da. «Die Pandemie hat mir sicher einen Strich durch die Rechnung gemacht», bedauert er.
So motiviert informierte er seine Eltern über seine DJ-Pläne und kaufte sich einen einfachen DJ-Controller für rund 200 Franken. Die Theorie brachte er sich per Youtube-Videos bei. Gerne erzählte er im Kollegenkreis von seinem Hobby und wurde so immer mehr für Geburtstage, Vereinsfeste oder Hochzeiten gebucht. Ab 2018 erfolgten die ersten Auftritte an kleineren Festivals wie dem «Illuminight» in Densbüren oder dem «Valley Vibes Festival» in St. Gallen.
Beruf und Hobby in Balance halten
Neben den Auftritten produziert Cyrill Hotz weiterhin eigene Tracks. Dazu eigneten sich besonders auch die letzten zwei auftrittsarmen Jahre. Mittlerweile hat er elf Lieder am Start. Er durfte aber auch schon Remixes für andere DJs kreieren. So überarbeitete er den «Kuhbar-Song» des Beriker Hit-Produzenten «DJ Mico», der dann auf einer EP landete. «Einen Remix zu kreieren, macht mir extrem viel Spass, somit verkörpere ich mein Empfinden mit einem bereits bestehenden und das Ergebnis wird dann danach online geteilt.»
Bei aller Liebe zu seinem Hobby legt der in Aristau aufgewachsene und seit drei Jahren in Anglikon lebende DJ seinen Hauptfokus auf seinen Beruf als Detailhandelsfachmann in der Landi Sins. Seit Oktober ist er der neue Ladenleiter. «Ich wurde da vom Lehrling gleich zum Ladenchef», ist er dankbar. «Ich mag den Kundenkontakt und die Menschen generell sehr, was sich auch von der Bühne aus überträgt», ist Cyrill Hotz überzeugt. Die Musik sei für ihn der richtige Ausgleich zum Beruf. «Ich möchte weder das eine noch das andere missen.»
Musik live spielen
Zusätzlich setzt er aktuell den Fokus darauf, seine Marke «Ravez» noch bekannter zu machen. Spotify sei dazu eine ideale Plattform. «Da wurden meine Tracks bereits 570 000mal angehört. Zudem gibt es weltweit rund 12 000 Personen, die meine Musik regelmässig hören. Das ist für mich eine riesige Sache, wer hätte am Anfang gedacht, dass es mal so weit kommen könnte», freut er sich.
Nicht nur das hat Ravez zu bieten. Er landete bereits mit seinem Track «Space» in den weltweiten Big-Room-Charts auf Platz 15. Aktuell befindet sich der junge DJ und Produzent auch in den Schweizer EDM-Charts. Im August 2021 wurde im Schweizer Free-TV das erste virtuelle Musikfestival der Schweiz ausgestrahlt. «Ich durfte ein halbstündiges Set hinter grosser Kulisse drehen, neben den italienischen Superstars ‹DJs from Mars› und den Schweizern ‹Simon Miles›, ‹Flavio Stonex› und ‹Woodwell›, das war eine grossartige Erfahrung, neben der Realität.»
Gerne würde Cyrill Hotz bei einem bestimmten Label unter Vertrag kommen. «Und dies am liebsten bei ‹Rave Culture›, welches vom holländischen DJ-Duo ‹W&W› betrieben wird. «Die von ihnen vertriebene Musik gefällt mir sehr und passt auch zu meinem Sound, da wird sich in Zukunft auch etwas ergeben. Dafür arbeite ich Schritt für Schritt und fokussiert», schaut Cyrill Hotz selbstbewusst voraus.


