Wasser und Lindenplatz im Fokus
30.11.2021 Region UnterfreiamtEinwohnergemeinde Sarmenstorf mit zahlreichen Traktanden
Die Einwohnergemeindeversammlung mit insgesamt elf Traktanden dauerte ohne nennenswerte Fragerunden rund zweieinhalb Stunden. Allein vier Traktanden unterlagen dem abtretenden Vizeammann Matthias ...
Einwohnergemeinde Sarmenstorf mit zahlreichen Traktanden
Die Einwohnergemeindeversammlung mit insgesamt elf Traktanden dauerte ohne nennenswerte Fragerunden rund zweieinhalb Stunden. Allein vier Traktanden unterlagen dem abtretenden Vizeammann Matthias Baur.
Monica Rast
Während die Ortsbürgergemeinde schnell abgewickelt wurde, dauerte die Einwohnergemeinde einiges länger. Elf Traktanden standen zur Abstimmung. Eines davon bereits zum zweiten Mal. Während das Protokoll der Einwohnergemeinde vom Juli, der Kredit für neue Wasserzähler, der erhöhte Steuerfuss von 105 Prozent und die Beschaffung neuer Informationstechnologie an der Schule schnell über die Bühne gingen, brauchten andere eine etwas grössere Ausführung.
Neue Besoldung Gemeinderat
Die aktuelle Amtsperiode der Gemeinderatsmitglieder endet am 31. Dezember. Das 2018 eingeführte System der Besoldung hatte sich in der laufenden Periode bewährt. In den jährlichen Entschädigungen waren jedoch Kommissionssitzungen und Wahlbüro ausgenommen. Ab 2022 wird die Schulpflege im Aargau abgeschafft und deren Aufgaben fallen den Gemeinderäten zu. Aufgrund der zu erwartenden Mehrbelastung wurde über eine Erhöhung der Gesamtentschädigung des Gemeinderates abgestimmt. Mit der Bruttojahresbesoldung von neu 120 000 Franken würden auch die Teilnahme an Sitzungen von Kommissionen und Arbeitsgruppen sowie die Mitarbeit im Wahlbüro abgegolten werden. Der Antrag der neuen Besoldung wurde von den anwesenden Einwohnern gutgeheissen.
Lindenplatz wird neu gestaltet
Vor einem Jahr wurde das Kreditbegehren für die Neugestaltung des Lindenplatzes abgelehnt. Es wurde bemängelt, dass die Kommission zu wenig breit abgestützt war. Eine neu gegründete Kommission wurde mit einigen weiteren Personen ergänzt. Während fünf Sitzungen hatte die 13-köpfige Kommission das neue Projekt mit Kosten von rund 499 000 Franken ausgearbeitet. Der Gemeinderat war überzeugt, dass mit dem neuen Projekt das bereits genehmigte Parkierungsreglement wirkungsvoll umgesetzt, die notwendige Ordnung geschaffen und den Bedürfnissen der Benutzer nachgekommen wird. Dies wurde nun am vergangenen Freitag gutgeheissen.
Mit der Neugestaltung des Lindenplatzes wird auch das neue Parkregime eingeführt. Das Parkieren wird kostenpflichtig. Die Parkfelder werden gekennzeichnet. Es werden Kurzund Langzeitparkplätze angeboten mit 10 Dauermietplätzen der Firma Ruckli. Die aktuelle Befahrung bleibt bestehen. Die Parkplätze der Gemeindeverwaltung gehören neu dessen Besuchern und werden in Zukunft nicht mehr vom Personal, den Behörde- und Kommissionsmitgliedern belegt. Zudem wurden die Linden von einem Baumspezialisten begutachtet. Momentan bestehen für die Bäume keine guten Bedingungen. Dies soll ebenfalls geändert werden. Die grössere Linde, eine Sommerlinde, ist in einem besseren Zustand und soll durch einen fachkundigen Schnitt erhalten bleiben. Die etwas kleinere Winterlinde wird wahrscheinlich nicht weiter erhalten werden können. Fragen zu Rollstuhlgängigkeit, Sammelstelle und Parkiermöglichkeiten der Angehörigen der Feuerwehr konnten befriedigend beantwortet werden. Gemeindeammann Meinrad Baur hofft den neuen Platz schon bald benutzen zu können.
Rund ums Wasser
An seiner letzten Gemeindeversammlung als Gemeinderat und Vizeammann hatte Matthias Baur gleich mehrere Traktanden inne. In der Vergangenheit bezog Bettwil durchschnittlich rund 95 Prozent Wasser aus dem Pumpwerk Moosmatten. Gemäss Verteiler bezahlt Sarmenstorf jedoch 60 Prozent der Kosten. Die Gemeinde hat mit der IB Wohlen AG respektive künftig mit «Wasser 2035» einen langfristigen Vertrag, und damit eine sichergestellte Wasserversorgung. «Aus meiner Sicht eine gute Lösung», meinte Vizeammann Matthias Baur. Dem Antrag über den Verkauf zum Preis von 250 000 Franken wurde mit ein paar Gegenstimmen zugestimmt. Ebenfalls Zustimmung erhielt der Kredit von 1 002 687 Franken für die Planung und Ausführung der Schutzzonenmassnahmen. Auf Grundlage der im Gefahrenkataster aufgelisteten Konflikte wurden die notwendigen Massnahmen definiert. So muss die Gemeinde einige Anpassungen an den Verkehrswegen und deren Entwässerungen ausführen. «Ein grosses Projekt, aber für unsere Gemeinde eher bescheiden ist ‹Wasser 2035›», erläuterte er das nächste Traktandum. Das Projekt sieht vor, das Bünztal mit dem Reusstal mit einer Ringleitung zu verbinden, um allen Beteiligten eine langfristige Versorgung zu gewährleisten. «Eine gute Sache», ist sich der Vizeammann sicher, und die Anwesenden stimmten dieser Aussage zu.
Pilotprojekt Jugendarbeit kann starten
In den Gemeinden Bettwil, Fahrwangen, Meisterschwanden u nd Sarmenstorf leben knapp 600 Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren. Es fehlen Treffpunktmöglichkeiten. Die Gemeinderäte sehen die Notwendigkeit einer Jugendarbeit und stehen der Einführung einer offenen Kinder- und Jugendarbeit positiv gegenüber. «Es ist etwas Gutes für unsere Kinder», ist sich Schulleiterin Sandra Henkes sicher. Dies sehen die Anwesenden auch so und stimmen dem Kredit für ein dreijähriges Pilotprojekt von 73 000 Franken zu.
Herzliche Verabschiedung
Ende Jahr endet die laufende Amtsperiode. Verschiedene Behörden- und Kommissionsmitglieder stellen sich weiterhin zu Verfügung. Andere hingegen haben sich entschieden, nicht mehr zu kandidieren. Sie wurden in globo, zusammen mit der Schulpflege, verabschiedet. Unter ihnen auch Matthias Baur, der 2014 als jüngster Gemeinderat von Sarmenstorf gewählt wurde. Während zwei Amtsperioden widmete sich Baur dem Wasser und dem Werkhof.