Knapp am dritten Sitz vorbei
30.11.2021 WohlenDorfteil Anglikon: Beide Bisherigen sind wiedergewählt
Mika Heinsalo und Hansruedi Meyer werden auch weiterhin die Interessen Anglikons im Rat vertreten. Aber sich auch für ganz Wohlen engagieren. Und sie wollen auch weiterhin mit der FDP eine Fraktion ...
Dorfteil Anglikon: Beide Bisherigen sind wiedergewählt
Mika Heinsalo und Hansruedi Meyer werden auch weiterhin die Interessen Anglikons im Rat vertreten. Aber sich auch für ganz Wohlen engagieren. Und sie wollen auch weiterhin mit der FDP eine Fraktion bilden.
Drei Wahllisten. Nur drei Personen mehr hätten die Liste 7 einwerfen müssen, und es hätte für einen dritten Sitz gereicht, hat Mika Heinsalo ausgerechnet. «Vor vier Jahren waren es 16 Listen, diesmal sogar nur 3. Das wurmt schon etwas», gibt Heinsalo zu. 2,46 Sitze waren es am Schluss des Abends ganz genau, damit bleibt es bei den zwei Sitzen.
Auf einen dritten haben die Angliker gehofft. Dann hätten sie eine eigene Fraktion bilden können. Und dann hätten sie auch eine Frau als Vertreterin – auf Listenrang drei platzierte sich Petra Koch. «Eine Frau in unseren Reihen, das war unser Ziel», sagt denn auch Hansruedi Meyer. Jetzt bleibt die Vertretung gleich wie in den letzten vier Jahren – Heinsalo und Meyer schafften beide die Wiederwahl. Wobei Meyer im internen Duell knapp vorne lag. «Mich kennen eben noch viele in Wohlen», erklärt der frühere Inhaber eines Fotofachgeschäfts.
Alles in allem müsse man aber zufrieden sein, sind sich beide einig. Und zu feiern gab es sowieso nichts, wegen eines Todesfalls wurde auf ein Wahlfest verzichtet. Dass es schwer wird für einen dritten Sitz, das war allen klar. «Es war logisch, dass die GLP deutlich zulegt. Insofern haben wir ein sehr gutes Ergebnis», fasst Heinsalo zusammen. Für die Angliker sei es sowieso nicht einfach. «Wir sind keine richtige Partei. Unsere Basis ist der Dorfverein. Wir müssen versuchen, uns in Zukunft besser aufzustellen und noch mehr zu profilieren», sagt Mika Heinsalo. Das sieht Daniel Seiler, der Präsident des Dorfvereins, ähnlich. «Unsere Mitglieder sind zufrieden mit dem, was wir machen. Zum Beispiel mit unseren Anlässen. Aber die wenigsten wollen sich politisch engagieren», sagt er.
Schule bleibt Thema
Dabei gibt es durchaus Themen, für die es sich zu kämpfen lohnt. Beispielsweise der Schulraum. «Bünzen macht es vor. Es braucht nicht immer Millionen, es gibt auch einfache Lösungen», macht Aktuar Werner Schärer deutlich. Der Kampf um den Erhalt der 3. und 4. Klasse im Dorfteil hat den Anglikern zuletzt einigen Schub gegeben. Die Überweisung einer entsprechenden Motion im Parlament ist ein grosser Erfolg. Man werde am Thema weiter dranbleiben und bald das Gespräch mit der neuen Schulministerin Ariane Gregor suchen, versprechen Heinsalo und Meyer. Ein weiteres Thema ist die Einführung von Tempo 30. «Dieses wurde uns versprochen, als Walter Dubler noch im Amt war. Auf die Umsetzung warten wir bis heute. Immer heisst es: Nächstes Jahr dann», ärgert sich Daniel Seiler.
Was die Arbeit im Parlament betrifft, so werde es in Zukunft noch schwieriger, Mehrheiten zu finden, glaubt Heinsalo. «Die Mitte und auch die GLP sind gestärkt. Und bei ihnen ist nicht immer klar, in welche Richtung sie gehen», sagt er. Der Dorfteil Anglikon hingegen wird wohl die Fraktion mit der FDP beibehalten, obwohl diese geschwächt wurde. «Wir sind uns politisch nahe», sagt Heinsalo. Man wolle aber nicht nur der kleine Partner sein, sondern auch vermehrt selber agieren. Und dabei wie anhin auch die Anliegen der Bevölkerung einfliessen lassen. «Wir verfolgen nicht nur ein Parteiprogramm, wir hören auf unsere Leute», sagt Meyer.
In vier Jahren Sitzgewinn anstreben
Wenn es dann um spezifische Angliker Interessen geht, hofft der Dorfteil auch auf die Unterstützung des Anglikers Matthias Angst, der auf der Liste der GLP ein Bombenresultat gemacht hat. «Ihn hätten wir gerne auf der Liste gehabt. Leider hat er schon bei den Grünliberalen zugesagt, als wir ihn angefragt haben», bedauert Heinsalo. Mit ihm hätte es locker zum dritten Sitz gereicht. «Nun streben wir diesen eben in vier Jahren an», schaut Heinsalo voraus. --chh