Ganz nah bei den Menschen
26.11.2021 WohlenMonti’s Variété besuchte das Wohn- und Pflegezentrum Bifang
«Können wir nicht mehr den Circus Monti besuchen, kommt der Monti vielleicht zu uns ins Bifang», so die Idee von Geschäftsleiter Marcel Lanz. Der Wohler Zirkusdirektor Johannes ...
Monti’s Variété besuchte das Wohn- und Pflegezentrum Bifang
«Können wir nicht mehr den Circus Monti besuchen, kommt der Monti vielleicht zu uns ins Bifang», so die Idee von Geschäftsleiter Marcel Lanz. Der Wohler Zirkusdirektor Johannes Muntwyler hat ihm diesen Wunsch erfüllt.
Chregi Hansen
Monti’s Variété kann sich nicht über mangelndes Interesse beklagen. Etliche Vorstellungen sind bereits ausverkauft, bereits wurden zusätzliche Daten freigeschaltet. Und trotzdem nahmen sich ein Teil der Artisten und Künstler Zeit für einen Abstecher. Im Bifang führten sie zwei angepasste Versionen der diesjährigen Show auf.
Für diese Vorstellung gab es keine Tickets zu kaufen
An der Kasse im Bifang sitzt der Geschäftsleiter persönlich. «Haben Sie ein Ticket?», fragt Marcel Lanz, gekleidet als Zirkusdirektor, die eintreffenden Zuschauer. Die meisten schütteln überrascht den Kopf. Ein Billett haben sie nicht. Können sie auch nicht – denn es gab nie welche zu kaufen. Und nun? Schmunzelnd überreicht Lanz den Bewohnern und Bewohnerinnen ein Ticket. Erleichtert nehmen diese ihre Plätze in der Cafeteria ein. Und harren gespannt der Dinge, die hier kommen. Schliesslich wurde mit einfachen Mitteln eine Art Manege aufgebaut. Und ist mit Plakaten der Monti angekündigt im Haus. Das muss ja gut werden.
Rund 45 Minuten lang unterhalten fünf Artisten des Variétés das Publikum mit ihren Nummern. Begleitet werden sie von Lukas Stäger am Klavier und Sängerin Sarah Kappeler. Wegen der engen Platzverhältnisse und der niedrigen Deckenhöhe müssen die Künstler ihre Nummern anpassen – besonders Jonas Slanzi mit seiner Diabolonummer. «Es ist für uns alle etwas Besonderes, hier aufzutreten, und es macht Spass», sagt er, bevor er zusammen mit Partnerin Esther Slanzi seine Jonglierkünste unter Beweis stellt. Mit dabei im Bifang auch die finnische Akrobatin Pinja Seppelä und das komödiantische Moderatorenduo Cécile Steck und Didi Sommer. Etliche andere Nummern und Artisten aus dem aktuellen Programm des Variétés konnten wegen der Platzverhältnisse nicht in die Show integriert werden.
Das tut der Freude des Publikums keinen Abbruch. Die Zuschauer applaudieren nach jeder gezeigten Nummer und oft auch zwischendurch. Staunen und Lachen über das Gebotene. Eingeladen waren Bewohner, Mitarbeitende und die Mitglieder des Vorstands. «Es ist toll, dass es geklappt hat», strahlt Marcel Lanz. In Zeiten der Pandemie sind die externen Veranstaltungen für ältere Menschen weniger geworden. Umso schöner, dass die Artisten und Artistinnen dafür ins Bifang kommen. Und etwas Abwechslung in den Alltag bringen. «Die Idee hatte ich schon länger im Kopf. Toll, dass es jetzt geklappt hat», so der Geschäftsleiter.
Die Show genossen
Mit dabei an der ersten Vorstellung war auch der richtige Zirkusdirektor, Johannes Muntwyler. «Das wollte ich mir nicht entgehen lassen», sagt er. Weil der Circus Monti noch bis Ende Woche in Zürich gastiert, hat er das Variété in diesem Jahr noch nicht gesehen. Umso mehr freut er sich, bei dieser Spezialvorstellung im Bifang dabei zu sein. «Die Reaktionen der Bewohnerinnen und Bewohner waren wunderbar und berührend. Ich habe die Show genossen und war stolz auf unsere Künstlerinnen und Künstler. Sie haben es mit spürbarer Freude geschafft, die Stimmung des Variétés ins Bifang zu zaubern», erklärt Muntwyler.
Monti hat ein Herz für ältere Menschen
Die Familie Muntwyler und ihr Zirkus hatten schon immer ein Herz für die älteren Menschen. «Seit Jahren besuchen uns während der Tournee verschiedene Institutionen. Darunter auch viele Altersheime», berichtet der Direktor. «Es ist immer sehr schön, wenn diese älteren Besucher nach der Vorstellung strahlend aus dem Zelt kommen, vielleicht sogar mit Erinnerungen an frühere Besuche, und sich für das Erlebte bedanken.» Daher war es für Johannes Muntwyler klar, dass er die Einladung von Marcel Lanz annehmen wollte, um diese Freude ins Bifang bringen zu dürfen.
Umgekehrt ist die Freude ebenso gross. «Wir haben vor zwei Jahren die Mitarbeitenden und ihre Partner ins Variété eingeladen und waren begeistert. Schön, dass nun auch die Bewohner und Bewohnerinnen in den Genuss kommen», meint Marcel Lanz zum Schluss.