Einwohnerratswahlen: Die Grünliberalen als grosse Sieger, sie steigerten sich von drei auf sechs Sitze
Hoch gesteckte Ziele, und alle wurden mit der Verdoppelung der Sitzzahl erreicht. Bei den Grünliberalen stieg die grosse Wahlparty. Zwei Bisherige und vier neue ...
Einwohnerratswahlen: Die Grünliberalen als grosse Sieger, sie steigerten sich von drei auf sechs Sitze
Hoch gesteckte Ziele, und alle wurden mit der Verdoppelung der Sitzzahl erreicht. Bei den Grünliberalen stieg die grosse Wahlparty. Zwei Bisherige und vier neue Kräfte bilden das neue Powerteam der GLP, das vor allem konstruktive Politik verspricht.
Daniel Marti
Anstossen mit den Grünliberalen. Feiern mit der unbestrittenen Wahlsiegerin. Grenzenlose Freude, berechtigter Stolz und viel Genugtuung – das waren die Begleiter der Wahlparty im «Marco Polo». Drei Sitzgewinne, von drei auf sechs – einen solchen Erfolg hat es bei den Einwohnerratswahlen schon lange nicht mehr gegeben. Die beiden Bisherigen, Simon Sax und Julia Frischknecht, strahlten um die Wette. Die vier Neuen, Dennis Andermatt, Matthias Angst, Philipp Stäger und Olivier Parvex-Käppeli, staunten (siehe Artikel unten).
Bewusste Provokation
Das neue Team der Grünliberalen ist ein spannendes und vielseitiges Sextett. Und weil die Grünliberalen an der Partnerschaft mit der EVP festhalten, starteten sie auch bei der Stärke der Fraktionen durch. Hinter SVP und Die Mitte sind sie die Nummer drei. Ein wahrer Triumph.
«Wir treffen einfach den Zeitgeist mit unseren Anliegen und unserer Politik», ist Julia Frischknecht vom Weg der Grünliberalen überzeugt. «Und die Menschen mögen es eben, wenn sachlich und konstruktiv politisiert wird. Uns hat man bisher genau so wahrgenommen», ergänzt Simon Sax. Die Grünliberalen sind im Trend, in der Schweiz, im Aargau und nun auch definitiv in Wohlen.
Man habe stets einen konstruktiven Weg verfolgt und sich gegen die Parteien an den Polen gestemmt. Die Schaumschlägerei dieser Parteien haben die Leute laut Sax satt. Der grösste Triumph der Grünliberalen war natürlich die eigene Liste. Im vergangenen Dezember wurde die Aktion gestartet. «Wir versuchten, Persönlichkeiten ins Boot zu holen. Also ist diese starke Liste kein Zufall», so Sax. Und man spürte es förmlich in der Politlandschaft: Vor der Liste sechs der Grünliberalen fürchteten sich die anderen. «Ganz zu unserer Freude.» Kommt hinzu, dass die Zielsetzung recht ehrgeizig war. Sechs Sitze, eine Verdoppelung, hatten die Grünliberalen im Visier. «Das war bewusst provokativ», erklärt Sax. «Das war schon frech, aber wir haben das Stimmvolk überzeugen können», ergänzt Frischknecht. «Mit diesen sechs Sitzen sind wir nun einfach nur glücklich», freut sich Simon Sax, der starke Mann der GLP.
Die politische Mitte stärken
Mit der Parteienstärke steigt auch die Verantwortung, dessen sind sich alle sechs bewusst. Mit Vernunft politisieren, darauf will sich die erstarkte Fraktion nicht beschränken. «Das sagen viele», so Frischknecht. «Uns liegt die Schule am Herzen, aber auch die Umwelt. Und wir wollen stets den Blick auf die Finanzen bewahren.» Diese Definition sei ihr wichtiger als die Positionierung in der Mitte. «Aber wir werden einiges zur Stärkung der Mitte-Parteien beitragen.» Und so gesehen sei es ihr recht, dass die Wähleranteile der Parteien an den Rändern, die SVP, die FDP und die SP, geschmolzen sind.
«Verantwortung tragen wir im Parlament schon lange», blickt Sax zudem zurück. «Wir waren oft das Zünglein an der Waage.» Die Mehrheitsmacher. Diese Rolle wird künftig den Grünliberalen nun noch ausgeprägter zukommen.