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  15.10.2021 Wohlen

Wohlen: Der Fasnachtsumzug und die Bälle sollen im nächsten Jahr stattfinden

Während andernorts bereits die ersten Anlässe abgesagt werden, schaut das Wohler Fasnachts-OK optimistisch in die Zukunft.

Chregi Hansen

Noch eine Fasnacht ohne Anlässe, das ist für Angi Simoniello und ihre Kollegen im OK keine Option. «Die Fasnacht lebt vom Miteinander, vom Sichtreffen, gemeinsam Feiern», sagt die Präsidentin. Die Fasnacht lässt sich eben nicht ins Private verbannen, braucht Anlässe. «Das letzte Mal war schwierig für uns. Und darum tun wir alles, dass dieses Jahr ganz viel möglich ist», sagt Simoniello.

Das bedeute aber nicht, dass man Corona einfach ignoriert. «Wir haben natürlich noch keine Ahnung, wie die Massnahmen im Januar und Februar aussehen. Aber wir werden alles tun, was verlangt wird», so die OK-Präsidentin. Und ja, es sei gut möglich, dass die Fallzahlen wieder steigen und der Bund die Schraube wieder anziehen wird. Aber jetzt schon aufgeben, das wolle man nicht. «Wir sind uns im OK einig, dass wir es wenigstens versuchen wollen», erklärt Simoniello.

Heisst, Der Umzug 2022 vom 27. Februar soll stattfinden, die Anmeldung ist eröffnet. Auch die Bälle der verschiedenen Gesellschaften sind geplant. Offen ist noch, ob es einen Kinderumzug gibt. Und auch bei der Beizenfasnacht muss man abwarten. «Aber wir gehen davon aus, dass vieles möglich ist», so die Präsidentin.


Notfalls ein Umzug im Stehen

Die Vorbereitungen auf die Fasnacht 2022 laufen auf Hochtouren

Die Geschichte der Fasnacht 2021 ist schnell erzählt: alles abgesagt. Dieses Szenario soll sich 2022 nicht wiederholen. In Wohlen sollen möglichst alle Anlässe stattfinden. Wenn auch unter Auflagen.

Chregi Hansen

In gewissen Orten kommt es schon zu den ersten Absagen. Beispielsweise hat Hägendorf den Fasnachtsumzug letzte Woche gestrichen. Auch Erstfeld hat bereits kapituliert. Und das «Monster» in Muri wurde schon vor Wochen aus dem Terminkalender gestrichen. Corona wirbelt wohl auch diesen Winter das Programm der närrischen Tage durcheinander.

Zuletzt lief auch in Wohlen die Gerüchteküche heiss. Der Umzug vom 27. Februar sei bereits abgesagt. Stattdessen werde eine Party auf dem Merkurareal durchgeführt, war zu hören. «Alles falsch. Stand jetzt planen wir einen Umzug im normalen Rahmen», erklärt Angi Simoniello im Namen des OK Wohler Fasnacht. Den Entscheid hat sich das Komitee nicht einfach gemacht. «Wir haben lange diskutiert. Aber wird sind alle der Meinung, dass wir versuchen wollen, eine Fasnacht im möglichst normalen Rahmen zu feiern», so Simoniello.

Erleichterung bei den Fasnachtsgesellschaften

Heisst: Nicht nur der Umzug, auch alle anderen Anlässe wie Strauschnitt, Bälle oder Beizenfasnacht sollen durchgeführt werden. Die momentanen Bestimmungen lassen es zu – wenn auch vermutlich nur mit Zertifikatsppicht. «Das ist nicht, was wir uns wünschen, aber es ist machbar», so die Präsidentin. Und die jetzigen Erfahrungen von anderen Anlässen zeigen, dass es funktionieren kann. «Natürlich wird der eine oder andere deswegen nicht kommen. Aber für uns ist es wichtig, dass wir überhaupt etwas machen können. Eine Totalabsage wie im letzten Winter ist für uns keine Option», sagt Simoniello, die selber Mitglied bei den Sirenen ist.

Das sehen die anderen Fasnachtsgesellschaften ähnlich. «Natürlich hätten wir auch gerne keinerlei Regeln mehr. Aber lieber klar definierte Fakten als eine komplette Ungewissheit», sagt etwa Peter Michel von der Kammergesellschaft. Er rechnet damit, dass alle eigenen Anlässe inklusive Inthronisation, Bällen, Besuch von Altersheimen, Schulen und befreundeten Gesellschaften usw. durchgeführt werden, wenn auch unter Berücksichtigung der dann geltenden Zertifikatsregeln. Auch für die Beizenfasnacht ist es optimistisch, da dort die Regeln bereits gelten. «Aber letztlich müssen die Wirte entscheiden, ob sie mitmachen. Wir werden sicher das Gespräch suchen», macht Simoniello deutlich.

Erleichtert über den Entscheid ist auch Fabian Bruggisser. Er war der grosse Pechvogel, hat er seit seiner Wahl zum Präsidenten der Göttis doch noch keinen Göttiball erlebt. Dieser musste bereits zweimal abgesagt werden. «Umso mehr freuen wir uns natürlich auf die kommende Fasnacht», sagt er. Zwar konnten er und die Fasnachtsgesellschaft 2020 noch feiern, aber ohne eigenen Ball zum Abschluss – kurz zuvor wurden die verschärften Massnahmen eingeführt. Jetzt endlich möchte er als Präsident einen eigenen Ball erleben.

Häxen auf der Suche nach Lokal

So wie alle anderen Gesellschaften auch. Dabei gehe es weniger um die finanziellen Einbussen, wie Angi Simoniello erklärt, denn ohne Ball hätte man auch weniger Ausgaben. «Wir machen das nicht wegen des Geldes, sondern weil wir die Fasnacht lieben. Und wir haben Freude, die anderen Gesellschaften zu treffen, mit ihnen zu feiern und Spass zu haben.»

Viel Spass haben möchten auch die Häxen. «Beim Gedanken an die 5. Jahreszeit schlägt unser Herz höher und wir alle freuen uns, dass es 2022 wieder eine Fasnacht geben wird», sagt Raffaela Isler. Doch bei ihnen wird die Freude etwas getrübt.

«Wir wären zwar für eine 16. Auflage des Häxeballs bereit. Jedoch wird es eine grosse Herausforderung werden, diesen gemäss BAG-Vorschriften durchzuführen», erklärt sie. Ob dies wie zuletzt in der «Plattform» möglich ist, das ist unklar. «Wir werden aber alles geben, damit wir unseren 16. Häxeball am Schmutzigen Donnerstag durchführen können, wo auch immer», fügt die Präsidentin an.

Stattfinden sollen auch die Nordfäger-Party und der Sirene-Ball. Unsicher sind noch der Kinderumzug und der Kinderball. Und natürlich hoffen alle, dass der grosse Fasnachtsumzug vom 27. Februar stattfinden kann. «Derzeit gehen wir davon aus», sagt Simoniello. Die Anmeldung ist eröffnet – und wird bereits genutzt.

Alternative in petto

«Für viele Menschen ist dieser Sommer gefühlt ausgefallen und hat kaum das gebracht, was man sich gemeinhin unter dieser Jahreszeit vorstellt. Dies soll mit unserer geliebten 5. Jahreszeit nicht passieren», sagt Cassandra Buri, die Präsidentin des Umzugs-OK. Doch naiv sei man nicht. Darum hat man sich im OK eine Alternative überlegt. Falls ein normaler Umzug nicht umsetzbar ist, kommt es zu einem «stehenden Umzug» im Merkurareal. Die angemeldeten Wagen werden dort aufgereiht, es gibt Guggenkonzerte und DJs und natürlich Verplegung an verschiedenen Ständen. Das Gelände wäre dann eingezäunt, und für den Eintritt braucht es ein Zertifikat. «Das ist natürlich nicht das Gleiche, aber besser als gar nichts», sagt Simoniello.

Man spiele mit offenen Karten, die Gruppen werden bei der Anmeldung über die beiden Möglichkeiten informiert, ergänzt Buri. «Die aktuelle Situation ist eine Herausforderung, welche wir aber auch als Chance sehen. Unsere Entscheidung für die Durchführung ist vom Bundesrat abhängig. Wir sind uns bewusst, dass dies viel Flexibilität von allen Beteiligten erfordert. Wir sind aber zuversichtlich und haben auf jeden Fall unseren Wunsch beim Fasnachtsgott platziert», so die Umzugschefin.

Den Schwung mitnehmen

Zudem wartet eine weitere Herausforderung auf die Organisatoren. Denn in diesem Jahr steht die Hofmattenturnhalle für die Verpiegung der Gruppen nach dem Umzug nicht zur Verfügung. «Wir bleiben also gefordert», lacht die Präsidentin des OK Wohler Fasnacht. Wichtiger sei aber, dass man mit guten Nachrichten etwas Hoffnung in nicht ganz so einfachen Zeiten verbreiten könne. Gerade der letzte Umzug mit dem neu gestalteten Abschluss auf dem Chileplatz ist allen noch in bester Erinnerung. «Die Fasnacht in Wohlen ist wieder im Aufwind», ist Angi Simoniello überzeugt. Und darum tun sie und das ganze OK alles, damit der Schwung nicht gestoppt wird.


Die wichtigsten Termine

5. Februar: Nordfäger-Party. 12. Februar: Sirene-Ball. 18. Februar: Strauschnitt. 24. Februar: Kinderumzug und Kinderball. 24. Februar; Häxeball. 26. Februar: Kammerball. 27. Februar: Grosser Wohler Umzug. 5. März: Göttiball.


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