Gemeinderat bestätigt Unfähigkeit
12.10.2021 WohlenDie Würfel sind gefallen, wenigstens eine neue Gemeinderätin mit theoretischen und praktischen Kenntnissen der Betriebswirtschaft wird in den Gemeinderat einziehen. Das ist lobenswert, aber lassen wir uns nichts vormachen, in Wohlen regiert der Gemeindeammann und die restlichen ...
Die Würfel sind gefallen, wenigstens eine neue Gemeinderätin mit theoretischen und praktischen Kenntnissen der Betriebswirtschaft wird in den Gemeinderat einziehen. Das ist lobenswert, aber lassen wir uns nichts vormachen, in Wohlen regiert der Gemeindeammann und die restlichen Gewählten sind die Ministranten, welche nach seiner Pfeife tanzen müssen.
Zu guter Letzt hat das Wahlchaos auch noch eine noch nie dagewesene Intransparenz der Wahlergebnisse an den Tag gebracht. Perroud schaffte es mit rund 400 Stimmen über dem absoluten Mehr (ohne Gegenkandidaten), als Gemeindeammann gewählt zu werden; aber rund 1500 gültige Stimmzettel trugen seinen Namen nicht. Bei rund 1000 gültigen Stimmen wurde das Wahlbüro angeordnet, die Namen dieser Kandidaten nicht zu publizieren. So funktioniert das. Ein Novum in der Geschichte von Wohlen.
In der Budgetdiskussion wurde heuchlerisch aus dem Gemeinderat getutet, dass man bei diesem Finanzierungsfiasso in ohlen den Gürtel enger schnallen müsse. Das sagen diejenigen, welche sich jetzt unverzüglich Hosenträger kauften. Das neueste Beispiel des unerträglichen Handelns des Gemeinderates wurde jetzt veröffentlicht. Der Gemeinderat beantragt dem Einwohnerrat einen Projektierungskredit von 55 000 Franken für die Überarbeitung des Personalreglements durch einen externen Berater. Der Gemeinderat mit seinem propagierten, hochkarätigen Führungspersonal ist nicht fähig, das Personalreglement der Gemeinde Wohlen auf den neuesten Stand zu bringen. Eine einfache interne Überarbeitung des Reglements bringe nichts. Das glaube ich auch, denn auch hier hat die Gemeindeverwaltung kein fähiges Kader für diese einfache Aufgabe.
Wer auch immer aus der linken Seilschaft diesen Beratungsauftrag erhalten würde, kann sich auf ein fettes Entgelt freuen. Man rechne: Bei einem Berater-Stundenlohn von 400 Franken wird dieses Projekt gut zwei Wochen Arbeit für den Glücklichen bedeuten. Super, oder? Ein solches Personalreglement ist ein Schubladendokument. Jeder Organisationsberater kann dies aus einer Konserve im Internet abrufen. Dass ein solches Reglement eine arbeitsrechtliche Überprüfung braucht, ist klar. Das kostet aber nicht einmal 1000 Franken. Aber eben, in Wohlen werden alle Projekte an externe Berater übergeben, wenn es den Blick über den Zaun des Schrebergartens erfordert. «Gürtel enger schnallen» oder was?
René Moser, Ex-Nationalrat, Wohlen