Mit maximaler Kraft voraus
28.09.2021 WohlenEinwohnerratswahlen: Die SVP kann auf ihrer Liste 40 Kandidierende präsentieren
Das ist für die SVP eine Premiere. Mehr geht nicht. 40 Kandidierende, 30 Männer und 10 Frauen, wollen für die Volkspartei in den Einwohnerrat. Sämtliche Bisherigen ...
Einwohnerratswahlen: Die SVP kann auf ihrer Liste 40 Kandidierende präsentieren
Das ist für die SVP eine Premiere. Mehr geht nicht. 40 Kandidierende, 30 Männer und 10 Frauen, wollen für die Volkspartei in den Einwohnerrat. Sämtliche Bisherigen treten erneut an. Die Liste weist noch andere Überraschungen auf.
Daniel Marti, Chregi Hansen
Die SVP ist schon mal die erste grosse Siegerin im Vorfeld der Einwohnerratswahlen. Während sich alle anderen Parteien schwertun bei der Kandidatensuche und nicht einmal die Hälfte der 40 Positionen umfassenden Liste voll bringen, schwingt die Volkspartei mächtig obenaus. Volle Liste, ausverkauftes Haus, kann die SVP vermelden. 40 Personen kandidieren für die Partei für den Einwohnerrat.
«Der ganz breite Schnitt der Bevölkerung können wir auf unserer Liste garantieren, unter den Kandidierenden hat es Finanzexperten und Fachleute aus dem Gesundheitswesen, aber auch Büetzer und Pensionäre», sagt Wahlkampfleiter Marc Läuffer. «Und wir setzen nur auf Qualität.» Mit der maximalen Besetzung schwingt die SVP klar obenaus. Und wer so viele Kandidierende präsentieren kann, der kann sich rein schon wegen der Menge eine gewisse Anzahl Sitze sichern. Die SVP hat zurzeit elf Sitze. Diese Zahl hat also ab sofort Steigerungspotenzial. «Wir wollen unsere Sitzzahl sicher halten oder gar steigern. Aber für Prognosen ist es zu früh. Erst müssen wir die Wahlen vom Sonntag analysieren», so Läuffer weiter.
«Wir haben einen Frauenanteil von 25 Prozent, also zehn Kandidatinnen, und diverse Personen mit Migrationshintergrund, die sich aufgrund ihrer Herkunft ganz bewusst für die Schweizer Werte einsetzen wollen. Und auch einige Junge, die bereit sind, ihre Freizeit zu opfern», freut sich Läuffer weiter. Dabei sei auch bei der SVP die Kandidatensuche anfangs wegen der Coronasituation «eher harzig verlaufen». Letztlich konnte der Wahlkampieiter allerdings sogar auswählen aus über 40 Interessenten. Und ja, er sei stolz darauf, dass die gesamte Liste ganz gefüllt werden konnte. «Das war eben gutes Teamwork.»
Ein Wechsel bereits an der nächsten Sitzung
Einen Rücktritt gibt es sofort zu vermelden. André Geissmann tritt aus gesundheitlichen Gründen zurück und wird bereits an der Budgetsitzung vom 18. Oktober durch Walter Badertscher ersetzt. Badertscher tritt dann Ende November auch zur Wiederwahl an. Wie auch alle anderen Bisherigen: Roland Büchi, Max Hüsser, Marc Läuffer, Adrian Kündig, Andreas Eberhart, Annalise Steiner, Daniel Meier, Jonathan Nicoll, Peter Christen und Monika Alder. Die Fraktion lebt also Geschlossenheit vor.
Es gibt weitere interessante Namen auf der SVP-Liste. So strebt Alt-Einwohnerrat Peter Tanner ein Comeback an. Und dies erst noch auf Listenplatz eins. «Das ist der Lohn für seine grosse Arbeit für die Partei», macht Läuffer deutlich. Tanner selber freut sich darüber. «Es ist auch ein Zeichen für andere, dass sich der Einsatz lohnt», sagt er. Er hat nach seinem Rücktritt das politische Geschehen weiter verfolgt und ist überzeugt: «Es braucht einen Grosseinsatz der SVP in den kommenden Jahre zum Wohl der Gemeinde.»
Auch Alt-Grossrat Manfred Breitschmid kandidiert, genauso wie Stefano Omodei, der bereits Einwohnerratserfahrung aufweist. Omodei sass einst für die SP im Dorfparlament und macht nun den Spagat von der SP zur SVP. Wahlkampfleiter und Findungskommission haben also ganze Arbeit geleistet. Und die anderen Parteien werden wohl etwas neidisch auf die Volkspartei schauen. 40 Kandidierende sind ein erster Leistungsausweis. Zu Anfangszeiten des Einwohnerrates in den Sechziger- und Siebzigerjahren brachten es die CVP und die FDP jeweils auf Listen mit über 30 Namen. Das ist aber schon sehr lange her. Die SVP selber hatte zuletzt 35 und 31 Kandidaten. Jetzt also das Maximum.
Bekannte Ziele
Die Volkspartei hat nicht nur ihre Liste komplettiert (siehe Kasten), sie hat auch die Ziele festgelegt für die kommende Legislaturperiode. Einige Themen sind fixe Punkte im Programm der SVP. Wie beispielsweise Sicherheit sowie keine höheren Steuern oder keine neuen Gebühren, der Grüngut-Thematik ist somit bereits wieder der Kampf angesagt. Weiter fordert die SVP ein Verkehrskonzept für alle Verkehrsteilnehmer und keinen weiteren Ausbau von Tagesstrukturen und sozialen Leistungen. Die SVP will weiter eine bezahlbare Energiestrategie, sie will auch Unterstützung für das lokale Gewerbe und eine Stärkung des Bildungsplatzes Wohlen. Weiter führt sie noch die Unterstützung von Kultur und Sportvereinen auf. «Wohlen ist eine attraktive Gemeinde, sie verkauft sich aber völlig unter Wert. Da ist die Politik gefordert», findet Breitschmid.
Die Ziele sind also wie die Anzahl der Kandidatinnen und Kandidaten umfassend. Und Marc Läuffer legt auch Wert darauf, dass seine Partei einen anständigen Umgangston plegt. «Ein bisschen poltern darf man, aber immer auch im anständigen Rahmen. Die Zukunft der Gemeinde liegt allen Parteien am Herzen, und man darf unterschiedlicher Meinung sein, was die beste Lösung ist.» So beispielsweise beim Thema Steuern. «Man könnte doch auch mal überlegen, ob ein tieferer Steuerfuss nicht eventuell mehr Geld in die Kassen bringt. Andere Gemeinden haben es vorgemacht», sagt Tanner. Letztlich sei es wichtig, dass der Einwohnerrat wieder wirklich das Volk vertrete. «Das deutliche Ergebnis bei der Referendumsabstimmung hat gezeigt, dass das nicht unbedingt der Fall ist», betont Marc Läuffer.
Die Liste der SVP
Peter Taner, Unternehmer; Roland Büchi, Techn. Angestellter; Max Hüsser, Speditionsfachmann; Marc Läuffer, Bankprokurist; Adrian Kündig, kaufm. Angestellter; Andreas Eberhart, Dispoleiter; Annalise Steiner, Marketingmitarbeiterin; Daniel Meier, SBB-Diagnostiker; Jonathan Nicoll, Finanzfachmann; Peter Christen, Wirtschaftsinformatiker; Monika Alder, Verkäuferin; Walter Badertscher, Pensionär; Alfons Baumgartner, Projektleiter; David Keusch, dipl. Techniker HF, Bauführung; Drago Glavas, Gerüstbauunternehmer; Claudia Herda, Beamtin; Cordelia Kavuk-Berkel, Liegenschaftsverwalterin; Franz Bolinger, Geschäftsführer; Manfred Breitschmid, ehem. Stiftungsleiter St. Josef, Projektleiter; Erika Durmus-Birchmeier, Pro-Senectute -Mitarbeiterin; Sandra Fuchs-Kohli, Kauffrau; Oliver Gerdes, Informatiker; Claudia Hauri, eidg. dipl. Expertin Rechnungslegung/Controlling; Valéry Herda, Student; Diana Holliger, Kauffrau; Renato-Raffaele Huebscher, Unternehmer; Muris Kacapor, CPT Chemie und Pharma Technologie i. A; Anita Loepthien, Hausfrau; Mario Loepthien, Projektleiter; Andreas Mattle, Technischer Leiter; Adrian Maurer, Unternehmer; Rolf Meier, Unternehmer; Max Meier-Ehling, Pensionär; Stefano Omodei, dipl. Wirtschaftsingenieur HTL /STV; Igor Pantic, medizinischer Masseur; Sven Rappo, AVA-Kontrolleur; Monika Schramka, Physiotherapeutin; Reto Suter, Betriebselektroniker; Sandor Toth, SBB-Schichtleiter; Noël Walser, Fachmann Gesundheit i. A.