Gleich zwei kleine Dämpfer
28.09.2021 WohlenGemeinderatswahlen: Kein zweiter Sitz für die SVP – und enttäuschendes Vize-Duell
Der Gemeinderat und die SVP – das will nicht so richtig klappen. Die Volkspartei erreichte den zweiten Sitz nicht. Präsident Roland Büchi kandidierte selber ...
Gemeinderatswahlen: Kein zweiter Sitz für die SVP – und enttäuschendes Vize-Duell
Der Gemeinderat und die SVP – das will nicht so richtig klappen. Die Volkspartei erreichte den zweiten Sitz nicht. Präsident Roland Büchi kandidierte selber – und scheiterte. Roland Vogt ist ein sicherer Wert, musste aber auch Abstriche beim Resultat registrieren.
Daniel Marti
Es dauerte lange, bis die SVP ihren Anspruch auf einen Sitz im Gemeinderat geltend machen konnte. Nach langem Warten nimmt Roland Vogt seit November 2015 Einsitz im Gemeinderat. Als wählerstärkste Partei strebte nun die Volkspartei eine zweite Vertretung an. Aber letztlich blieb nur eine leise Enttäuschung übrig. Gesamthaft betrachtet ist die SVP nach der Mitte eher auf der Verliererseite. Der Sieg in den Abstimmungen rund um die Referenden betreffend Gemeindehaus mag da immerhin ein kleiner Trost sein.
Roland Vogt schaffte die Wiederwahl problemlos. Mit 1914 Stimmen landete er auf dem vierten Platz, über 270Stimmen hinter dem ersten Rang von Thomas Burkard. Ein sehr solides Resultat für Vogt. «Ich bin wiedergewählt und somit zufrieden», sagt er. Gut, im internen Kampf mit den Gemeinderatskollegen hätte er sich etwas mehr Stimmen erhofft.
Das gibt er auch zu. «Wichtig ist, dass wir weiter vertreten sind im Gemeinderat», so Vogt.
Im Vize-Duell mehr Stimmen erwartet
Einen Dämpfer gab es im Duell um den Vizeammann. Vogt, vor vier Jahren als Vize gewählt, musste sich dem Herausforderer Thomas Burkard stellen. Das absolute Mehr schafften beide nicht, aber Burkard gewinnt das Duell mit 1420 zu 1224Stimmen. Die Entscheidung ist vertagt.
Dieses Resultat wird die SVP zuerst analysieren müssen. Und nach einer gemeinsamen Sitzung «werden wir entscheiden, wie es weitergehen soll», sagt Vogt weiter. Gewiss, er habe mehr Stimmen in diesem Duell erwartet, gibt er zu. Und darum werde später entschieden, wie es allenfalls mit dem zweiten Wahlgang aussieht. «Wir werden dabei auch die Wichtigkeit des Vizeammanns diskutieren.»
Zur Verschiebung im Gemeinderat hat die SVP natürlich eine eigene Sicht und Haltung. Die FDP ist der Volkspartei bedeutend näher als die Mitte. «Eine Abwahl ist natürlich nie schön», sagt Vogt, «und für Paul Huwiler ist das sehr schade. Andererseits ist eine Vertretung der FDP im Gemeinderat sehr gut. Das ist okay so. Der Gemeinderat wird auch mit dieser Veränderung gut funktionieren.»
Trotz Enttäuschung eine gute Erfahrung für Roland Büchi
Ebenfalls enttäuscht war Roland Büchi. Als frisch gewählter Grossrat und als Ortsparteipräsident ist er hoffnungsvoll in seinen ersten Gemeinderatswahlkampf gestartet. Das Resultat ist eher ernüchternd. Mit 1151 Stimmen landete er auf dem achten Rang, über 300 Stimmen unter dem absoluten Mehr. Er habe ja nicht aus Plausch mitgemacht, gab er zu verstehen, sondern den zweiten Sitz der SVP angestrebt. «Aber die Vergangenheit hat es ja gezeigt, dass es für die SVP schwierig ist, in den Gemeinderat gewählt zu werden.»
Letztlich habe er nichts zu verlieren gehabt, so Büchi weiter. «Darum ist dieser Wahlkampf eine gute Erfahrung für mich.» Wird er es in vier Jahren nochmals versuchen? Heute würde er nicht Nein sagen, «aber das darf man mich in vier Jahren dann wieder fragen», erklärt er.
Nun hat der SVP-Präsident zuerst ein anderes Ziel: «Wir wollen nun die Einwohnerratswahlen Ende November abwarten und schauen, wie diese ausfallen werden.» Bei der Parlamentswahl hat die SVP Grosses vor (siehe Artikel in dieser Ausgabe). Mit 40 Kandidierenden wagt die Volkspartei einen Grossangriff.