Noch näher zusammengerückt
23.07.2021 WohlenJahresbericht des Wohn- und Pflegezentrums Bifang
Corona hat das Leben im Bifang gehörig auf den Kopf gestellt. Im Jahresbericht 2020 schauen die Verantwortlichen auf die Zeit zurück. Die verschiedenen Berichte zeigen vor allem eins: Die Institution kommt ...
Jahresbericht des Wohn- und Pflegezentrums Bifang
Corona hat das Leben im Bifang gehörig auf den Kopf gestellt. Im Jahresbericht 2020 schauen die Verantwortlichen auf die Zeit zurück. Die verschiedenen Berichte zeigen vor allem eins: Die Institution kommt gestärkt aus diesen Monaten hervor.
Chregi Hansen
Stefanie Wyss, die Leiterin der Hauswirtschaft, bringt es in ihrem Bericht auf den Punkt. «Bleiben Sie zu Hause» hiess es plötzlich letzten Frühling. Aber das Reinigungsteam kann eben nicht ins Homeoffice gehen, stellt Wyss fest. Im Gegenteil: Die Reinigung wurde in Zeiten der Dauerdesinfektion noch wichtiger.
Das Hauswirtschaftsteam konnte alle Herausforderungen ohne grosse Schwierigkeiten meistern und dazu beitragen, dass im Haus Ruhe bewahrt wurde. «Wir lernten viel im ersten Jahr der Pandemie; über unsere Teammitglieder, über uns selbst und über viele spezielle Situationen und wie diese zu meistern sind», schreibt Wyss in ihrem Rückblick.
Alles getan für das Wohl der Bewohner
Und sie steht mit dieser Erkenntnis nicht allein da. Auch die anderen Abteilungsleiter kommen zu ähnlichen Schlüssen. «Diese nicht immer einfache Zeit hat uns alle geprägt und im positiven Sinne noch enger zusammengeschweisst», schreibt Adrian Schuler, Leiter Technischer Dienst. Sein Team hat sich bemüht, den Bewohnern und Bewohnerinnen weiterhin Kontaktmöglichkeiten zu ihren Angehörigen anzubieten, sei es über Videotelefonie, sei es in extra hergerichteten Zimmern. Daneben war der technische Dienst durch weitere grosse Projekte gefordert: neuer Personenlift, Sanierung Bifangstrasse inklusive Erweiterung der Parkplätze, neue Heizung, farbige Gestaltung der Tiefgarage und die Umstellung der Beleuchtung in allen Korridoren auf LED.
Auch für die Gastronomie änderte Corona vieles. Die Tische im Restaurant mussten umgestellt werden, um die Abstände einzuhalten, die Mahlzeiten wurden direkt aus der Küche serviert und nicht mehr am Tisch geschöpft, auswärtige Gäste durften nicht mehr bewirtet werden. Geburtstagsessen und andere festliche Veranstaltungen wurden abgesagt. «Unsere Bewohner litten unter der Isolation», weiss Leiter Ignaz Lang. «In dieser Situation lernt man, wie wichtig der Zusammenhalt von Menschen ist, damit man standfest durch eine solche Krise gehen kann», so seine Erkenntnis.
Und diese Erfahrung haben wohl alle im Bifang gemacht. «Gemeinsam können wir Krisen meistern», meint etwa Karin Hitz, Leiterin Pflege und Betreuung. Als im Lockdown im letzten Jahr das ganze Land im Ausnahmezustand war, musste ihr Team für möglichst viel Normalität sorgen – keine einfache Aufgabe, wenn die halbe Schweiz auf der Jagd nach Hefe und WC-Papier ist. Auch die Umstellung auf die Maskenpflicht wurde klaglos mitgetragen. «Es war ein Jahr mit viel gelebter Solidarität, gegenseitiger Unterstützung und Dankbarkeit», kann Hitz feststellen.
Eher wenig Todesfälle
Regina Grüninger, die stellvertretende Geschäftsleiterin, zieht nach dem Coronajahr insgesamt ein positives Fazit. Die Pandemie habe die «Bifang-Familie» noch mehr zusammengeschweisst, das entstandene Wir-Gefühl vermittle Sicherheit und Standfestigkeit. «Wir sind alle näher zusammengerückt», schreibt auch Eveline Sommer, Leiterin Aktivierung. Es habe sich bewährt, einfach einen Schritt nach dem anderen zu machen. «Denn was heute gilt, ist morgen schon nicht mehr aktuell», so Sommer weiter. Sie und alle anderen freuen sich an den kleinen Schritten in die Normalität.
Auch Geschäftsführer Marcel Lanz ruft dazu auf, im Hier und Jetzt zu leben. «Die beste Zeit ist immer der nächste Augenblick», ist er überzeugt. Trotz all den Einschränkungen, Massnahmen und neuen Lebenssituationen zeigte sich im Bifang immer wieder das Leben, die Liebe und die Hoffnung. Mehr noch: «Über dem Bifang stand im Pandemiejahr ein ganz besonders wertvoller Stern. Die im Berichtsjahr unterdurchschnittliche Mortalität, die permanente Vollbesetzung der Zimmer und das 100-prozentige Ausbleiben von Corona-Erkrankungen bei den Bewohnerinnen und Bewohnern möge diese Aussage bestärken. Ebenso können wir von unterdurchschnittlichen Krankheitsabwesenheiten von Mitarbeitenden berichten», kann Lanz stolz verkünden.
Bei so viel positiven Erkenntnissen bleibt dem Vorstand nicht viel mehr übrig, als zu danken. Und das tut Präsidentin Marianne Piffaretti in ihrem Bericht. Das Jahr war geprägt von vielen Sorgen und Unsicherheiten. «Dank der ausgezeichneten Führung durch die Leitung von Marcel Lanz, dem grossen Einsatz und dem Mittragen durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie allen Helferinnen und Helfern im Hintergrund war das Bewältigen der grossen Herausforderungen möglich», stellt Piffaretti fest. Neben den vielen Aufgaben durch die Pandemie musste auch der gesamte Betrieb weiterfunktionieren. «Rückwirkend kann ich mit Freude verkünden, trotz Pandemie war das Jahr äusserst erfolgreich», so die Präsidentin.
Auch finanziell ein gutes Jahr
Das zeigt sich auch im finanziellen Ergebnis. Trotz grossen Mehraufwendungen wegen Corona konnte ein Jahresgewinn von knapp 20 000 Franken erzielt werden. Inwiefern sich der Kanton an den Mehrkosten beteiligt, ist noch offen. Dank einer Erbschaft zugunsten des Bifangs konnten mehr Rückstellungen gemacht werden als geplant. Zum guten Ergebnis beigetragen hat die trotz Corona sehr gute Auslastung. Und auch in Sachen Qualität hat die Institution einen Schritt nach vorn gemacht. Die Aus- und Weiterbildung im Bereich von Palliative Care ist gut angelaufen. 23 Mitarbeitende der verschiedenen Bereiche haben bereits den Fortgeschrittenen-Level A2 absolviert. Die Schulungen werden im laufenden Jahr fortgeführt.