Mit neuem Elan Sitze verteidigen
29.06.2021 WohlenGeneralversammlung «Die Mitte Wohlen»: Neues Leitbild, Gemeinde- und Einwohnerratswahlen im Fokus
Aus CVP wird «Die Mitte»: neuer Name, neues Leitbild, neuer Groove. Doch eines bleibt: Für die Gemeinderatswahlen stellt die Partei einstimmig die ...
Generalversammlung «Die Mitte Wohlen»: Neues Leitbild, Gemeinde- und Einwohnerratswahlen im Fokus
Aus CVP wird «Die Mitte»: neuer Name, neues Leitbild, neuer Groove. Doch eines bleibt: Für die Gemeinderatswahlen stellt die Partei einstimmig die Bisherigen Ariane Gregor und Paul Huwiler auf.
Simon Huwiler
Die traditionellen Buchstaben C, V und P sind nicht mehr. Eine jahrzehntelange Tradition endet. Die CVP Wohlen heisst nun offiziell «Die Mitte Wohlen» und will mit neuem Auftritt durchstarten. An der Generalversammlung in der Heilpädagogischen Schule Wohlen im Schulhaus Junkholz waren die Namensänderung und das damit verbundene neue Leitbild grosses Thema.
«Wir werden diesen Auftritt pushen und hoffen, dass wir auf Anklang und mehr Wähler stossen und so auch Leute gewinnen können, die wir vielleicht bislang nicht abholen konnten», sagt Präsident Harry Lütolf.
Gemeinderatswahlen: Antritt mit bewährtem Ticket
Paul Huwiler war und ist nicht nur aktiv mit dem Leitbild der Partei beschäftigt (siehe Artikel unten). Zusammen mit Ariane Gregor peilt er die Wiederwahl bei den Gemeinderatswahlen an. Einstimmig steht die Generalversammlung für die zwei bewährten Mitglieder des Gemeinderats ein. Auch zur Freude der Präsidentin der Bezirkspartei Karin Koch Wick. Gregor und Huwiler treten wie erwartet nochmals an. Eine Herausforderung für die beiden. Nicht nur alle fünf bisherigen Gemeinderäte stellen sich im Herbst zur Wiederwahl, auch neue Kandidierende kommen hinzu – Denise Keller, FDP; Roland Büchi, SVP; Laura Pascolin, SP. «Diese Wahlen haben es in sich», sagt Präsident Lütolf, «wir sind der pointierten Meinung, dass unsere beiden Kandidaten Wohlen und dem Gremium guttun, als bindende Kraft zwischen polarisierenden Parteien mithelfen, tragfähige Lösungen zu erarbeiten. Es braucht die starke Kraft im Zentrum.»
Gregor und Huwiler setzen auf gute Arbeit
Warum sollten die Stimmbürger bei den anstehenden Gemeinderatswahlen für die beiden bisherigen Gemeinderäte stimmen? «Ich habe eine gute Arbeit gemacht und würde gerne in dieser Art und Weise weitermachen. Für mich heisst Demokratie auch mitmachen. Und das ist das grosse Credo. Der Entscheid führt über die Mitte», sagt Ariane Gregor. «Und die Erfahrung ist auch wichtig und tut einem Gemeinderat gut. Mich reizt es, die Grundlagenarbeit, die im Bereich Schule gemacht wurde, jetzt auch praktisch umzusetzen. Die Gemeinde Wohlen hat grosses Potenzial, das permanent unterschätzt wird», sagt Paul Huwiler.
Ein erfolgreiches Wahlergebnis konnte die Partei bereits an der GV feiern. Neumitglieder stehen auch bei «Die Mitte» nicht Schlange. Anderen Parteien geht es da nicht viel anders. Umso glücklicher ist man, dass mit Janine Zehren eine 21-jährige junge Frau ab sofort im Vorstand mitwirkt. Sie ist stellvertretende Leiterin Finanzen bei der Gemeinde Sarmenstorf, fährt Motorrad, klettert und ist zudem bei der Feuerwehr Wohlen aktiv.
Gut aufgehoben
«Janine wählte ‹Die Mitte›, weil sie sich mit der Haltung und Position der ‹Mitte› schon immer am besten hat identifizieren können», sagt Lütolf, «und so bei uns am besten aufgehoben ist.» Einstimmig wurde Zehren in Abwesenheit in den Vorstand gewählt und übernimmt ab 1. Juli die Kassenführung.
Finanziell gut aufgestellt für kommende Wahlen
Ein Blick auf die Bilanz und Erfolgsrechnung stimmt Noch-Kassier Rolf «Röfe» Wüst zuversichtlich: «Es ist gut, dass wir ein Polster für die anstehenden Wahlen haben. Und das haben wir mit 11 464 Franken.» Nach 13 Jahren gibt er sein Amt Ende Juni ab. Im Bereich der Revisoren gab es ebenfalls eine Veränderung. Monika Buchs, Revisorin ad interim, wurde für ihren Einsatz verdankt. «Leute wie sie weibeln still im Hintergrund und tragen massgeblich dazu bei, den Karren am Laufen zu halten», lobte Lütolf.
Zudem wurde der bisherige Vertreter in der Wohler Steuerkommission, Thomas Strub, für die Wahlen dieser Kommission, die am 26. September stattfinden, einstimmig nominiert.
Einwohnerratswahlen – Sitze verteidigen oder ausbauen
Die anstehenden Gemeinderatswahlen sind das eine grosse Ziel der Partei, die Einwohnerratswahlen das nächste. Werbemittel und Themen für den Wahlkampf sind aufgegleist. «Wir sind guten Mutes, dass wir unsere aktuell sieben Sitze behalten können. Vor vier Jahren sind wir knapp am achten Sitz vorbeigeschrammt», sagt Lütolf. Mit «Fahrtwind» im Rücken will «Die Mitte» dieses Jahr weiter zulegen. Herausfordernd, aber machbar: «Wir brauchen Frauen und Männer auf den Listen, die ihr Umfeld aktivieren können, an die Urne zu gehen. Aber es muss etwas gemacht werden: Eine gute Liste ist die wichtigste Hausaufgabe und das gestaltet sich im Moment schwierig. Mit dem Namenswechsel stossen wir nun vielleicht die eine oder andere Tür auf, die vorher zu gewesen ist», ist Lütolf optimistisch.
«Evolution anstatt Revolution»
Neues Leitbild vorgestellt
Im Rahmen eines intensiven Prozesses entstand das neue Leitbild von «Die Mitte» Wohlen. Dabei wurde auf Bewährtem aufgebaut. «Wir sind nicht für Revolution, sondern eher für Evolution», sagt Gemeinderat Paul Huwiler.
Das umfangreiche neue Leitbild wird bald im Detail auf der Website der Partei aufgeschaltet. Anlässlich der Generalversammlung griff Huwiler ein paar zentrale Themen auf, die der Partei am Herzen liegen. Die medizinische Grundversorgung ist eines davon. In den nächsten Jahren werden verschiedene Hausärzte in Wohlen pensioniert und «wir schaffen es nicht, neue Praxen aufzubauen und neue Hausärzte zu finden, die sich hier niederlassen wollen – aus verschiedenen Gründen. Hausärzte wollen beispielsweise nicht investieren, sondern sich am liebsten anstellen lassen», so Huwiler.
Die einzige Sechsfachturnhalle weit und breit
Ein weiteres wichtiges Thema ist der Partei die Bildung. «Wohlen unterstützt und fördert mit der Schule die Eltern bei ihren Erziehungsaufgaben», heisst es im neuen Leitbild. «Warum nicht eine Tagesschule in Wohlen einführen», so Paul Huwiler, «eine Tagesschule ist ein Hilfsmittel, um Beruf und Familie besser zu vereinbaren. Wir haben bereits ein gutes Angebot in Wohlen mit Frühbetreuung, Blockzeiten, Mittagstisch, Frühnachmittags- und Spätnachmittagsbetreuung – doch ich habe den Eindruck: Das weiss man hier in Wohlen zu wenig.»
Der Bereich «Wirtschaft und Finanzen» nimmt im neuen Leitbild ebenso eine zentrale Rolle ein wie «Natur, Umwelt und Raumordnung», «Verkehr», «Regionalzentrum» oder «Kultur und Freizeit».
Bei Letzterem gerät Huwiler ins Schwärmen: «Mir ist kein anderer Ort bekannt, an dem es eine Sechsfachturnhalle geben wird. Wohlen hat ein Angebot, das sagenhaft ist», so Gemeinderat Huwiler. «Und wenn ich an den Schüwo-Park oder die Niedermatten denke: Wohlen ist eine Sportstadt und das muss man besser bekannt machen.» --hus