Gemeinde ruft zur Neophytenbekämpfung auf
Als Zierpflanze aus Nordamerika eingeführt, trat das Einjährige Berufkraut lange nur in Brachen und an sogenannten Ruderalstandorten (kiesige und humusarme, offene Flächen) auf. Seit einigen Jahren expandiert es sehr ...
Gemeinde ruft zur Neophytenbekämpfung auf
Als Zierpflanze aus Nordamerika eingeführt, trat das Einjährige Berufkraut lange nur in Brachen und an sogenannten Ruderalstandorten (kiesige und humusarme, offene Flächen) auf. Seit einigen Jahren expandiert es sehr schnell und dringt in Naturschutzf lächen, Magerwiesen und Weiden ein, verbreitet sich aber auch entlang von Wegrändern. Es kann dabei einheimische Arten verdrängen und somit der Biodiversität schaden. In Weiden und Wiesen kann es die Futterqualität verschlechtern.
Jetzt ausreissen
Auch wenn die Blumen hübsch anzusehen sind, müssen sie vor dem Verblühen, also jetzt, mitsamt der Wurzel ausgerissen und am besten im Kehricht entsorgt werden. Mähen verschlimmert die Situation. Die Blumen blühen bis weit in den Herbst, die betroffenen Flächen müssen darum mehrmals kontrolliert und alle Pflanzen entfernt werden.
Invasive Neophyten sind gebietsfremde Pflanzen, die bewusst oder unbewusst eingeschleppt wurden und die angestammten PPanzen konkurrenzieren oder gar verdrängen. Im Verdrängungsfall ist eine Abnahme der Artenvielfalt die Folge. Problematisch sind insbesondere jene, welche die Gesundheit von Mensch und Tier gefährden oder zum Beispiel Bauwerke schädigen und Bachufer destabilisieren.
Erfolgreiche Zusammenarbeit
Die Gemeinde Wohlen führt seit Jahren Projekte zur Beobachtung und Bekämpfung invasiver Neophyten durch – seit 2018 in Zusammenarbeit mit der Sozialfirma Trinamo AG. Ein Team unter fachkundiger Leitung ist seit Anfang Juni unterwegs und bekämpft, in Zusammenarbeit mit dem Wohler Werkhof, dem Natur- und Vogelschutzverein Wohlen, dem Forstbetrieb Wagenrain und der Aargau Verkehr AG die Neophyten im öffentlichen Raum und im Wald.
Was tun im eigenen Garten?
Neophyten sind aber auch in Privatgärten weit verbreitet. Ob bewusst gepflanzt oder eingeschleppt, über Versamung oder falsche Entsorgung von Schnittgut können sie in die Natur gelangen. Die Einwohner und Einwohnerinnen können die Arbeit der Gemeinde unterstützen, indem sie Ausschau halten und die problematischen Pflanzen fachgerecht entfernen und entsorgen (lassen). Werden bei Liegenschaften invasive Neophyten entdeckt, verteilt die Gemeinde Merkblätter mit Informationen zum Thema. Weitere Auskünfte erteilt gerne: Roger Isler, Gemeinde Wohlen, Leiter Umwelt und Energie roger.isler@wohlen.ch, Telefon 056 619 92 27 --gk