Einer Fusion nicht abgeneigt
11.06.2021 Region UnterfreiamtGut die Hälfte der Tägliger Stimmberechtigten haben an der Umfrage teilgenommen
Wie sehen die Tägliger die Zukunft der Gemeinde? Wie stehen sie zu einer möglichen Fusion? Bei der Bevölkerungsumfrage wurden solche Fragen gestellt. Anfang Februar ...
Gut die Hälfte der Tägliger Stimmberechtigten haben an der Umfrage teilgenommen
Wie sehen die Tägliger die Zukunft der Gemeinde? Wie stehen sie zu einer möglichen Fusion? Bei der Bevölkerungsumfrage wurden solche Fragen gestellt. Anfang Februar wurde sie lanciert. An der «Gmeind» vom Dienstag informierte der Gemeinderat nun über die Auswertung.
Sabrina Salm
Fusionieren oder eigenständig bleiben? Vor einem Jahr verpflichtete die Gemeindeversammlung den Gemeinderat, sich mit dem Thema Fusion auseinanderzusetzen. Darauf hin wollte der Tägliger Gemeinderat die Meinung der Bevölkerung wissen und so den Puls der Gemeinde fühlen. Von damals 925 Fragebögen, die an die Stimmberechtigten adressiert waren, kamen deren 473 Bögen zurück. «Gut die Hälfte des Stimmvolks hat daran teilgenommen», erklärt Gemeindeschreiber Rolf Meier. Wie die Auswertung zeigt, seien 356 Personen davon gewillt, einer möglichen Fusion zuzustimmen. «157 Stimmberechtigte sprachen sich dagegen aus.»
Eine Weiterverfolgung ist erwünscht
Die Gründe für eine Ablehnung seien der befürchtete Autonomieverlust. Die Befürworter sehen die finanzielle Problematik der Gemeinde als einen der Hauptgründe für eine Fusion. Sie sind der Meinung, dass man eine engere Zusammenarbeit oder gar Fusion mit Mellingen anstreben sollte oder auch gleich einen regionalen Zusammenschluss mit Mellingen-Wohlenschwil-Mägenwil prüfen solle. Niederwil oder Stetten seien ebenfalls genannt worden. Auch soll der Kreis der Abklärungen bis nach Bremgarten ausgeweitet werden. «Ein Knackpunkt wird sicher sein, ob man sich eher dem Bezirk Baden oder dem Freiamt zuwenden soll», interpretiert der Gemeindeschreiber die Auswertung. Mit dem Ergebnis der Fragebogen-Auswertung habe der Gemeinderat nun ein erstes Stimmungsbild erhalten. Es sei die Basis dafür, dass man nun weitere Abklärungen treffen könne und das Thema Fusion weiter verfolgen werde. In einem nächsten Schritt wird der Gemeinderat mit den umliegenden Gemeinden Kontakt aufnehmen.
Bestattungs- und Friedhofreglement zurückgewiesen
Mit diesen Informationen war die «Gmeind» in Tägerig bereits reichlich gefüllt. Die Versammlung fand auf dem Schulhausplatz statt. Die meisten Traktanden wurden schnell abgehandelt und fanden grossmehrheitliche Zustimmung.
Ausser dem Antrag für Änderung Bestattungs- und Friedhofreglement. Der Gemeinderat wollte das Reglement insofern ändern, dass auch Samstagsbestattungen zukünftig möglich wären. Ein Stimmbürger brachte das Argument, dass man dies nicht machen könne, da es Mühe bereite, die entsprechenden Leuten aufzubieten. Ausserdem brachten einige Tägliger ein, dass es noch andere Punkte im Reglement gebe, die geändert werden müssten. Mit einer knappen Mehrheit wurde der Antrag vom Gemeinderat zurückgewiesen mit dem Auftrag, eine generelle Überarbeitung des Bestattungs- und Friedhofreglements auszuarbeiten und dem Stimmvolk vorzulegen.
Die Beschlüsse
Von 934 stimmberechtigten Tägliger nahmen deren 44 an der Gemeindeversammlung teil. Diskussionslos nahmen diese das Protokoll, die Videobotschaft mit Abstimmung vom 4. Dezember sowie die beiden Rechenschaftsberichte 2019 und 2020 an.
Der Antrag zur Änderung des Bestattungs- und Friedhofreglement wurde knapp abgelehnt. Die Kreditabrechnungen Sanierungsprojekte Kleinzelgweg und Umgebung, welche insgesamt eine Kreditunterschreitung aufweisten, wurden genehmigt. Genauso wie die Jahresrechnung 2020, in der ein Ertragsüberschuss resultiert. Ohne Diskussion wurde auch der Antrag zum Ausbau und Erneuerung der Abwasserreinigungsanlage in Mellingen gutgeheissen. «Ja» sagte das Tägliger Stimmvolk zur Mitgliedschaft und zu der Anstaltsordnung der Interkommunalen Anstalt Wasser 2035. --sab