Einblicke in die schönsten Ecken
08.06.2021 WohlenGemeinnütziger Frauenverein: «Mer luegid öber de Gartehaag» begeistert die Gemeinde
Prächtige Naturoasen, unbekannte Wasserreiche und ein kunterbuntes Blumenwunderland: Am Wochenende öffneten 13 Wohler Haushalte die Tore zu ihrem privaten ...
Gemeinnütziger Frauenverein: «Mer luegid öber de Gartehaag» begeistert die Gemeinde
Prächtige Naturoasen, unbekannte Wasserreiche und ein kunterbuntes Blumenwunderland: Am Wochenende öffneten 13 Wohler Haushalte die Tore zu ihrem privaten Gartenparadies. Auch am kommenden Wochenende lädt der Gemeinnützige Frauenverein nochmals ein, die schönsten Ecken der Gemeinde zu entdecken.
Ein Plausch, auf den viele gewartet haben: Der Anlass «Mer luegid öber de Gartehaag» faszinierte am Wochenende zahlreiche Natur- und Tierfreunde. Es konnten am Wochenende 13 Standorte in Wohlen besucht werden, die eine besondere Naturlandschaft pflegen. Dabei durften sich die Besucherinnen und Besucher zwischen den Stationen frei bewegen und individuell entscheiden, wie lange sie an einem Standort verweilten.
«Das Konzept, dass der Rundgang nicht geführt ist und ich da hingehen kann, wo ich will, empfand ich als wertvoll. Gerade weil wir uns diese Freiheiten gar nicht mehr gewöhnt sind. Das war ein tolles Gefühl», meint Christine Bächer, Präsidentin des Frauenvereins. Für sie als Organisatorin hat sich das Projekt «mehr als gelohnt». Die Planung eines solchen Anlasses gehe in der heutigen Zeit immer mit einem gewissen Risiko einher: «Eine Vorstandskollegin gab den Anstoss, nach den voraussehbaren Lockerungen des Bundesrates etwas zu organisieren, was ‹coronatauglich› ist und Menschen wieder etwas näher zusammenführen kann.»
Gemütliches Beisammensein im Grünen
Der Anlass sollte daher Begegnungen kreieren und die Menschen wieder ins Dorf holen. Gerade weil die Reihenfolge der Standorte jedem selbst überlassen war, konnte man gemütlich mit Freunden durchs Dorf spazieren und gemeinsam neue Wege entdecken. «Die Gärten geben dem Spazieren einen Rahmen und laden ein, Neues zu entdecken, Ideen für den eigenen Garten oder Balkon zu sammeln und die Vielfalt der Verschiedenheit aufzuzeigen», hält Bächer fest.
Die regnerischen Verhältnisse hielten die Besucherinnen und Besucher nicht davon ab, einen Blick in die verschiedenen Schauplätze zu werfen. Das freute die Vereinspräsidentin: «Bei einem Zusammentreffen tauschte man sich aus, es wurde nach dem Befinden gefragt, Gartenempfehlungen gegeben und natürlich über das Wetter gesprochen. Es wurde mir einmal mehr bewusst, dass das Einfache so viel Positives bewirken kann. Mit relativ wenig Aufwand kann man viel bewirken.»
Dass das grüne Spektakel überhaupt möglich war, ist auch dem Engagement und der Grosszügigkeit der Gartenbesitzerinnen und -besitzer zu verdanken. «Dies ist überhaupt nicht selbstverständlich und wir als Organisatoren schätzen dies ungemein», fügt Bächer an.
Rückzugsort für Mensch und Tier
Ein besonderer Schauplatz ist an der Niederwilerstrasse 1 zu finden. Zwischen den beiden Hauptstrassen, die nach Anglikon und Niederwil führen, befindet sich das ehrwürdige «Dokterhuus» in einer imposanten Naturlandschaft. Das Gebäude wurde 1838 von Peter Isler erbaut. Schon damals war es ein Ort zum Verweilen: Nebst der Wirtschaft, die im ersten Stock geführt wurde, gab es einen Tanzsaal sowie ein Kegelbahnhäuschen und einen Schiessstand im Areal. Den Namen «Dokterhuus» erhielt das Gebäude von Anton Bruggisser, der das Haus zu einem späteren Zeitpunkt übernommen hat.
Seit 1994 ist das Gebäude im Besitz von Urs Dubler. Heute wird in diesem Haus gewohnt und gearbeitet. Der prächtige Garten wird vor allem von Jojo genutzt – dem herzigen Hund von Dr. med. Karin Wiedmer-Zöbeli, die ihre Praxis für Kinder- und Jugendpsychiatrie im Erdgeschoss führt.
Ein besonderes Highlight an der Steingasse
Wer bereits an diesem Wochenende dabei war, kann belegen, dass jeder Garten einen eigenen Charme hat und mit viel Herzblut gepflegt wird. Einer dieser wunderbaren Plätze ist Käti Gerbers Garten. Der Name «Kätis glückliche Hühner» lässt erahnen, dass dieses Paradies nicht nur eine Oase für Menschen ist. Nebst kunterbunten Blumen und einer grünen Naturlandschaft befinden sich darin die Lieblinge der Besitzerin sowie das Spektakel der Nachbarschaft: die herzigen Hühner von Käti Gerber, die sich an ihrem Ort besonders wohl fühlen. «Es sind interessante Tiere, die einen eigenen Charakter haben. Ich habe jeden Tag den Plausch hier», sagt Gerber mit einem grossen Lächeln, «Ich mag das Grüne in meinem Garten. Wir haben Pflanzen und Tiere – es lebt einfach.» Für sie hat es in der Gemeinde Wohlen viele versteckte Naturoasen: «Wir haben viele schöne Bäume und Gärten in Wohlen.» Und Käti Gerbers Garten ist einer davon. --mnj