Beim Reinigungspersonal gespart
29.06.2021 WohlenEinwohnerrat genehmigte die geplanten Stellenerhöhung nur teilweise
Der Gemeinderat beantragt diverse Pensenerhöhungen. Während die Mehrheit der Parteien den Bedarf anerkennt, gab es auch etliche kritische Worte. Gestrichen wurden die Stellen bei der ...
Einwohnerrat genehmigte die geplanten Stellenerhöhung nur teilweise
Der Gemeinderat beantragt diverse Pensenerhöhungen. Während die Mehrheit der Parteien den Bedarf anerkennt, gab es auch etliche kritische Worte. Gestrichen wurden die Stellen bei der Abteilung Planung Bau und Umwelt.
Chregi Hansen
Braucht es die Stellen oder nicht? Die FGPK hat sich diese Frage bei allen Anträgen gestellt. «Aber wir haben wenig Einblick in die internen Arbeitsabläufe», erklärte Sprecherin Laura Pascolin. Trotzdem steht die Kommission hinter allen Anträgen, wenn auch nicht immer einstimmig.
Den Liegenschaften Sorge tragen
Das Bevölkerungswachstum erhöhe die Arbeitslast auf der Finanzverwaltung. «Die neue Stelle sichert Einnahmen und vermindert Ausfälle», so Pacolin. Beim Betreibungsamt ist der Bedarf durch die Erweiterung des Einsatzgebietes unbestritten, die Stelle wird zudem fremdfinanziert. Auch bei der Repol anerkennt die FGPK die Erhöhung, nur so kann der gesetzliche Auftrag erfüllt werden. Ja sagt die Kommission auch zur Erhöhung bei der Schuladministration, hier werden ebenfalls zusätzliche Arbeiten übernommen. Knacknüsse waren die geplanten Erhöhungen bei der Abteilung Planung Bau und Umwelt, nachdem hier ähnliche Anträge erst kürzlich abgelehnt wurden. Trotzdem sagt die FGPK diesmal Ja. «Für den Werterhalt braucht es eine funktionierende Haushaltung und Reinigung», so Pascolin weiter.
Anna Keller von den Grünen spricht von einer «happigen Vorlage», aber sie sei keine Überraschung, sondern im Finanzplan ersichtlich. Sie lobt die Idee, bei der Repol einen Aspiranten anzustellen und so einen Beitrag gegen den ausgetrockneten Arbeitsmarkt zu leisten. Auch die übrigen Stellen sind für die Grünen unbestritten. Genauso wie für die SP. Für sie hat die Ablehnung bei den Stellen Abwart und Reinigung negative Auswirkungen auf die Aktivitäten der Vereine. Diese seien aber wichtig für die Gemeinde, so Laura Pascolin. Speziell die Sportvereine.
Für Thomas Urech von der Fraktion GLP und EVP ist die Vorlage eine Glaubensfrage. «Glauben wir dem Gemeinderat, dass es die Stellen braucht oder nicht?» Die GLP ist für Zustimmung, auch wenn Stellenerhöhungen nie attraktiv seien. Gespalten ist Die Mitte. Mehr Einwohner sorgen für mehr Arbeit, das sei unbestritten, «aber wir dürfen die Kosten nicht ausser Acht lassen», so Sprecherin Michelle Gregor.
SVP will klare Zeichen setzen
Widerstand kam von FDP und SVP. Es sei erst ein halbes Jahr her seit der letzten Ablehnung der Stellen. «Wächst die Gemeinde wirklich so schnell», wollte Denise Strasser wissen. Und warum würden trotz neuer Stellen die Kosten für externe Leistungen steigen? Wohlen jammere, es habe keinen Platz im Gemeindehaus und will doch weiter einstellen. «Da fehlt der Weitblick», so Strasser.
Ganz auf Konfrontationskurs ging die SVP. Sie wolle ein Zeichen setzen und werde alle neuen Stellen ablehnen, ausser derjenigen bei der Repol.
Kürzungen abgelehnt
Harry Lütolf (Die Mitte) plädierte dafür, zumindest die Stellen bei den Hauswartungen und Reinigung zu reduzieren. Man möge die Ablehnung im November gut finden oder nicht, aber der Entscheid müsse mitgetragen werden. Jetzt wieder die gleichen Stellen zu beantragen, «das ist unverschämt». Weil man sich aber bewusst sei, dass es für die neuen Liegenschaften Personal braucht. «Darum lehnen wir die Stellen nicht ganz ab, sondern setzen uns für eine Kürzung ein.» Beide Kürzungsanträge fanden aber keine Mehrheit.
Perroud: «Augen nicht verschliessen»
Gemeindeamman Arsène Perroud: wante den Rat. «Wir lösen das Problem nicht, indem wir einfach die Augen verschliessen», sagte er. «Das Problem ist da, darum kommen wir nochmals mit diesem Antrag.» Bei den Stellen für Hauswartung und Reinigung brauche es Manpower, da komme man mit Digitalisierung nicht weiter. In den Liegenschaften stecke viel Geld, dem müsse man Sorge tragen. Alle Stellen würden gesetzlichen Verpflichtungen entsprechen. Perroud: «Es handelt sich nicht um Wahlbedarf.»
Letztlich hat der Rat vier der fünf Anträgen zugestimmt. Deutlich bei der Abteilung Finanzen, beim Betreibungsamt und bei der Repol, äusserst knapp bei der Schuladministration. Abgelehnt wurden alle Stellenerhöhungen bei der Abteilung Planung Bau und Umwelt.