Neue Ergänzung zum ÖV
26.05.2021 Region BremgartenElektra-Genossenschaft führt ein E-Carsharing ein
Seit Kurzem können die Künter beim Gemeindehaus ein Elektromobil ausleihen. Die Elektra Künten feiert damit ihr 110-jähriges Bestehen und möchte die E-Mobilität ...
Elektra-Genossenschaft führt ein E-Carsharing ein
Seit Kurzem können die Künter beim Gemeindehaus ein Elektromobil ausleihen. Die Elektra Künten feiert damit ihr 110-jähriges Bestehen und möchte die E-Mobilität fördern.
«Wir hatten schon länger begonnen, Ideen zu sammeln, was wir zum 110-Jahr-Jubiläum der Elektra-Genossenschaft Künten machen wollen», erklärt Elektra-Präsident Urs Hafner. «Ein E-Carsharing oder Ladestationen waren eine mögliche Option. Jetzt konnten wir beides realisieren.» Der Gemeinderat habe der Elektra signalisiert, dass er eine Investition der Elektra mit dem Zurverfügungstellen der Parkplätze unterstützen möchte. «Die zentrale Lage der Parkplätze beim Gemeindehaus ist aus unserer Sicht perfekt», erklärt Hafner. «Ursprünglich wollten wir diese auf das Ende Mai geplante Dorffest umsetzen. Leider ist das Dorffest wegen der Covid-Restriktionen abgesagt worden.» Das E-Carsharing und die zwei zusätzlichen Parkplätze mit 11-kW-Ladestationen konnten trotzdem termingerecht fertiggestellt werden.
Reichweite bis nach Grindelwald und zurück
Neu stellt die Elektra zusammen mit der AEW Energie AG einen «BMW I3» zur Verfügung. Mit einer Vollladung können 280 Kilometer gefahren werden. Wird das Auto an eine AEW-Ladesäule angeschlossen, sind nach einer Stunde weitere 80 Kilometer möglich. «Das ist genügend für einen Tagesausflug zum Beispiel in die Berge nach Grindelwald oder in eine Stadt wie Freiburg», weiss der Präsident. Wer das Auto mieten möchte, registriert sich unter www.e-cargovia.ch und bucht das Fahrzeug anschliessend über die «E-Cargovia»-App. Mit dieser kann anschliessend auch das Auto geöffnet werden. Urs Hafner sieht das Angebot der Elektra als Anreiz für die Bevölkerung, diese umweltfreundlichere Antriebsart auszuprobieren, allenfalls auf ein eigenes Auto zu verzichten und trotzdem mit einem E-Carsharing im Dorf mobil zu bleiben. «Es ist als Ergänzung zum Angebot des öffentlichen Verkehrs gedacht und soll helfen, den Anteil des Individualverkehrs so effizient als möglich zu gestalten», erläutert Urs Hafner und ist überzeugt: «Von tieferen Emissionen mit dieser Antriebsart werden alle profitieren.»
Langfristige Investition
Der Strom des Autos wird zum grössten Teil mit der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Gemeindehauses produziert. Der Rest stammt aus Schweizer Wasserkraft. Der Vertrag der Elektra mit der AEW läuft sieben Jahre und kann frühestens nach drei Jahren gekündigt werden. «Bei einer vernünftigen Nutzung des Angebotes werden wir dies sicher während den sieben Jahren laufen lassen. Nach drei Jahren wird es wieder ein neues Elektroauto geben», so Hafner. Dies mache Sinn, da die Hersteller in naher Zukunft noch einige Verbesserungen auf den Markt bringen würden.
Ein allfälliges Defizit wird durch die Elektra getragen. Urs Hafner hofft jedoch auf eine derart gute Resonanz der Bevölkerung, dass es kein Defizit geben wird. «Wir streben eine Auslastung von 30 Prozent an. Jedoch wird dies wahrscheinlich erst nach zwei bis drei Jahren der Fall sein», gibt der Präsident Einblick. «Für viele Einwohner geht es im ersten Jahr darum, Berührungsängste zu überwinden und das Angebot mit der nötigen Neugier auszuprobieren. Aus diesem Grund erachten wir unser E-Carsharing als eine mittel- bis langfristige Investition für die Entwicklung in unserem Dorf.» --rwi