Die frühere Kanti-Schülerin Daniela Wildi aus Zufikon räumt mit ihrem Film über Verdingkinder weitere Preise ab
Der Film von Daniela Wildi anlässlich ihrer Maturarbeit sorgte vor einem Jahr schon für Aufsehen und Erfolge. ...
Die frühere Kanti-Schülerin Daniela Wildi aus Zufikon räumt mit ihrem Film über Verdingkinder weitere Preise ab
Der Film von Daniela Wildi anlässlich ihrer Maturarbeit sorgte vor einem Jahr schon für Aufsehen und Erfolge. «J’étais un enfant qu’on ne voyait pas» kam beim Publikum bestens an. Bei «Schweizer Jugend forscht» erhält die Zufikerin jetzt eine besondere Auszeichnung.
Sie spricht fünf Sprachen, ist weltoffen und schon mit ihren 20 Jahren ein Multitalent. Der Erfolg ihres Dok-Films über Verding- und Heimkinder ist also kein Zufall. Die Zufikerin Daniela Wildi führte dabei Regie und war die Produzentin. Das Werk über ein dunkles Kapitel der Schweizer Geschichte, das anlässlich ihrer Maturarbeit an der Kantonsschule in Wohlen entstanden ist, gewann letztes Jahr an den Schweizer Jugendfilmtagen in der Kategorie C (unter 19-Jährige) den 1. Preis und auch den Luzerner Nachwuchsfilmpreis.
An vielen Filmfestivals wurde das bewegende Werk mit dem Titel «J’étais un enfant qu’on ne voyait pas» seither gezeigt. Zuletzt am Urban-Visions-Film-Festival in Italien (das online stattfand). Überall hagelt es positive Reaktionen. «Überwältigend», meint Daniela Wildi.
Junge Leute sollten mehr gefördert werden
In der vergangenen Woche war der Film bei der Ausgabe von «Schweizer Jugend forscht» nominiert. Beim virtuellen und interaktiven Final konnten die Zuschauer und Experten direkt mit den Machern kommunizieren und Fragen stellen. Anstatt sich über die Coronamassnahmen zu ärgern, nutzte Daniela Wildi die Vorteile dieses virtuellen Events und beantwortete die vielen Fragen gerne. Sie selbst schaute sich viele andere Projekte an und war begeistert: «Die anderen Jugendlichen hatten enorm tolle und kreative Ideen, die mich berührt haben. Teilweise hatte ich richtig Gänsehaut.» Die junge Freiämterin ist der Meinung, dass man junge Leute viel mehr fördern sollte. «Denn wir sind die Zukunft.»
Eine Expertengruppe kürte ihren Film über die Verdingkinder und gab das Prädikat «hervorragend». Wildi erhält zudem einen Sonderpreis für ihren Film. Sie darf ein mehrwöchiges Praktikum an einer Schweizer Botschaft absolvieren.
Weil sie internationale Beziehungen und Recht in Genf studiert, passt dieser Sonderpreis bestens. «Es ist ein Traum, der in Erfüllung geht. Es hätte gar nicht besser laufen können», erzählt Wildi, die – wie die meisten Studierenden – seit Oktober 2020 nur noch online am Studium teilnehmen kann.
Sonderpreis kommt ihr mehr als gelegen
«J’étais un enfant qu’on ne voyait pas» ist also weiterhin ein Türöffner für die frühere Maturandin der Kantonsschule Wohlen, die als Nächstes ihr Bachelor-Studium abschliessen will. Dafür braucht es auch verschiedene Praktika und ihr Sonderpreis kommt da mehr als gelegen. Daniela Wildi denkt in der Stunde des Erfolgs an die vier Verding- und Heimkinder, die in ihrem Film ihre Geschichten erzählten. «Ohne die vier Betroffenen wäre dieser Erfolg nicht möglich gewesen.» --spr