Weiter vom Pech verfolgt
30.04.2021 WohlenSchwimmbad öffnet zwölf Tage später als geplant – erst am Samstag, 15. Mai
Am Montag, 3. Mai, hätte die Badi Wohlen in die Sommersaison starten sollen. Wegen eines Schadens verschiebt sich die Eröffnung jetzt auf den Samstag, 15. Mai. ...
Schwimmbad öffnet zwölf Tage später als geplant – erst am Samstag, 15. Mai
Am Montag, 3. Mai, hätte die Badi Wohlen in die Sommersaison starten sollen. Wegen eines Schadens verschiebt sich die Eröffnung jetzt auf den Samstag, 15. Mai. Besonders ärgerlich: Im vierten Jahr nach der Sanierung öffnet die Badi zum vierten Mal mit Verzögerung.
Josip Lasic
Graue Regenwolken hängen über dem Schüwo-Park in Wohlen. Das Wetter passt zur Stimmung von Geschäftsführer Christian Meier. So hat er sich die letzte Woche vor der geplanten Eröffnung der Badisaison nicht vorgestellt.
Am Freitagmorgen sehen die Badmeister, dass im Technikraum des Schwimmbads das Wasser 80 Zentimeter hoch steht. «Das hätte niemals passieren dürfen», sagt Meier. «Wenn das Wasser steigt, werden Pumpen aktiviert, die den Wasserstand regeln. Fallen die aus, haben wir drei kleine Schwimmkörper installiert als Warnsystem. Jedes Mal, wenn der Wasserstand einen dieser drei Schwimmer erreicht, sollte eine Warnung ausgelöst werden. Spätestens beim dritten müssten alle Verantwortlichen alarmiert sein. Doch weder die Pumpen noch die Schwimmer haben funktioniert.» Das Ergebnis: Die Pumpen stehen unter Wasser. Sie müssen jetzt revidiert und getrocknet werden. Die gesamte Wasserumwälzung in der Badi Wohlen findet aktuell manuell statt. Das Wasser wird auch manuell mit Chlor angereichert. «Sonst müssten wir das Wasser aus den Becken abpumpen. Das würde zusätzliche Schwierigkeiten und Kosten verursachen.»
«Ein viertel-blaues Auge»
Unter diesen Umständen kann die Badisaison nicht wie geplant am Montag starten. Christian Meier würde es sportlicher nehmen, wenn das nicht das vierte Mal in vier Jahren wäre. 2018, als die Badi saniert wurde, dauerten die Bauarbeiten länger als geplant. Die Eröffnung des neuen Schüwo-Parks hat sich verzögert. 2019 musste das Schwimmbad aus Sicherheitsgründen vorübergehend geschlossen werden, da eine elektrische Überspannung im Wasser herrschte. Letztes Jahr war es die Coronapandemie, die den Badibetreibern die Planung erschwert hat. Und jetzt sind es die defekten Pumpen. «Was mich besonders ärgert, ist dass wir in keinem der Fälle etwas dafür konnten. Es war immer höhere Gewalt», erklärt Meier. «Das hat nichts damit zu tun, dass wir nicht planen könnten. Aber wir sind diejenigen, die für all diese Dinge kritisiert werden.»
Dabei hält sich der Schaden diesmal in Grenzen. Der Saisonstart verschiebt sich um zwölf Tage, vom 3. auf den 15. Mai. In einer Zeit, wo das Wetter noch nicht allzu viele Besucher in die Badi lockt. «Salopp gesagt, sind es in den ersten paar Wochen die Allwetter-Schwimmer, die uns besuchen. Ein solcher Vorfall mitten im Sommer bei Temperaturen von über 30 Grad wäre eine Katastrophe.» Abgesehen davon müssen die Pumpen nur revidiert werden. Defekt ist keine. «Die Lieferzeit für eine Ersatzpumpe beträgt rund sechs Monate. Wäre eine kaputt gegangen, hätten wir die Badisaison beerdigen können. Wir sind mit einem viertel-blauen Auge davongekommen.» Wieso die Pumpen und das Schwimmkörper-Warnsystem ausgestiegen sind, ist aktuell nicht bekannt. «Eine Möglichkeit ist, dass diese nicht so konzipiert wurden, dass sie ein halbes Jahr nicht in Betrieb sind», vermutet Meier.
Schaden beheben, dann auf Ursachenforschung gehen
Nachdem sich die Bauarbeiten 2018 hinausgezogen haben und es 2019 zum Problem mit der Überspannung kam, stellt sich die Frage, ob die jeweiligen Unternehmen dem Schüwo-Park qualitativ mangelhaftes Material geliefert haben oder die Arbeiten nicht korrekt ausgeführt wurden. «Ich würde aktuell nicht so weit gehen, so etwas zu behaupten», so Meier. «Momentan wissen wir nicht viel. Unsere Versicherung wird die Abklärungen aufnehmen, wenn die Zeit reif ist. Aktuell liegt die Priorität darin, den Schaden zu beheben und die Badi möglichst schnell wieder eröffnen zu können.»
Meier ist insbesondere dafür dankbar, wie schnell die Versicherung und andere Unternehmen reagiert haben, um weitere Schäden zu verhindern. So wird sich der Start «nur» um zwölf Tage verzögern, anstatt dass die Badisaison komplett ausfällt. «Trotz des vierten Fehlstarts im Sommer versuche ich, das Glas halbvoll zu sehen. Wir hatten zwei gute Wintersaisons und auch die Sommersaisons waren super, sobald sie angelaufen sind. Ich hoffe, dass das ab dem 15. Mai wieder so wird.»
Schutzkonzept gilt weiterhin
Da sich der Saisonstart verschiebt, wurde die Aktion für den Frühbucherrabatt auf Saisonabos verlängert. Vom 1. Mai bis zum 16. Mai erhält man 10 Prozent Rabatt auf die Jahresabos. Im Schüwo-Park gelten die allgemeinen Coronaregeln sowie jene des Verbandes für Hallen- und Freibäder. Christian Meier empfiehlt, Tickets online oder am Ticket-Automaten zu kaufen, damit keine Warteschlagen entstehen und die Abstandsregeln eingehalten werden können. Die maximale Anzahl zulässiger Personen im Freibad beträgt 1900. Im 50-m-Schwimmbecken sind bis zu 111 Personen erlaubt, im Nichtschwimmerbecken bis zu 55 Personen und im Sprungbecken bis zu 20 Personen. --jl