Wir wollen eine breite Diskussion
26.02.2021 WohlenZu «Stumm, aber doch lautstark» und zu «Pfiffe für Papa Berset», Ausgabe vom Dienstag, 23. Februar.
Zur Kundgebung für eine breitere Diskussion der Coronamassnahmen. Redner und Rednerinnen, die sich zu Coronamassnahmen öffentlich kritisch ...
Zu «Stumm, aber doch lautstark» und zu «Pfiffe für Papa Berset», Ausgabe vom Dienstag, 23. Februar.
Zur Kundgebung für eine breitere Diskussion der Coronamassnahmen. Redner und Rednerinnen, die sich zu Coronamassnahmen öffentlich kritisch äussern, riskieren viel, werden diskreditiert und laufen Gefahr, ihren Job zu verlieren. Die Atmosphäre ist geladen, man muss aufpassen, wem man was erzählt.
Warum sind die Reaktionen so angespannt? Wir sind offenbar mit den verordneten Massnahmen so weit in eine Richtung gegangen, dass der Gedanke unerträglich ist, der Weg könnte nicht zum Ziel führen; nach so viel Lockdown, zerstörten Existenzen, gesundheitlichen Kollateralschäden und solchen Schäden, die wir nur erahnen und von deren Ausmass wir lieber noch nichts wissen wollen. Wir hoffen so sehr, die bundesrätliche Strategie stimme und nach der Impfung sei es dann vorüber. Alternativen dürfen nicht mehr gedacht werden, sie sind bedrohlich.
Eine über 60-jährige Gemeindeschwester erzählte mir von ihrer Arbeit mit Betagten. Deren geistige Mobilität sei durch Corona deutlich zurückgegangen und Krankheiten hätten zugenommen. Ursache unserer Verkrampfung im Umgang mit Corona sei für sie, dass wir den Tod aus unserem Leben verdrängt hätten und unfähig geworden seien, damit angemessen umzugehen. Sie spricht mir aus dem Herzen.
Ältere Menschen wie sie und ich haben kaum eine Stimme. Aber es gibt sie: «Personen über 65 Jahre, Richterinnen und Richter, Ärztinnen und Ärzte, Gewerbetreibende, Altpolitiker, Pensionäre verschiedener Berufsrichtungen, die entschieden fordern: Wir wollen eine breite Diskussion – und wir wollen gefragt werden!»
Auf der Internetseite https://respekt. plus/alten-manifest/ haben Pensionäre die Gelegenheit, dieser Stimme mehr Gewicht zu verleihen. Dort findet man ausserdem hörenswerte seriöse Stimmen und Erkenntnisse, die in der breiten Berichterstattung übergangen werden.
Ich möchte Sie als Leser und Leserin ermutigen, sich in dieser Sache auch kritische Stimmen zuzumuten.
Michael Becklas, Wohlen