Die letzte Grossveranstaltung im Freiamt wurde genau vor einem Jahr in Wohlen gefeiert
Drei, vier Reihen dicht gedrängtes Publikum. Tausende am Strassenrand. Über tausend Hauptdarsteller. Heute schier unvorstellbar und undenkbar. Das war vor genau einem Jahr. ...
Die letzte Grossveranstaltung im Freiamt wurde genau vor einem Jahr in Wohlen gefeiert
Drei, vier Reihen dicht gedrängtes Publikum. Tausende am Strassenrand. Über tausend Hauptdarsteller. Heute schier unvorstellbar und undenkbar. Das war vor genau einem Jahr. Schöne Erinnerungen sind es allemal.
Daniel Marti
Auf den Tag genau heute vor einem Jahr ging der letzte Grossanlass im Freiamt über die Bühne (selbstverständlich die Demo vom Wochenende nicht berücksichtigt). Am Sonntag, 23. Februar 2020, war das Leben in der Schweiz und im Freiamt noch völlig normal. Es wurde gefeiert, gelacht, unbeschwert mit den Mitmenschen das Leben in vollen Zügen genossen. Ohne Berührungsängste. Ohne Zukunftsängste. Fünf Tage später war alles anders, der Bundesrat erklärte dann das Ende von Grossveranstaltungen, bald das Ende von kulturellen und sportlichen Anlässen. Corona und seine Massnahmen übernahmen damals das Zepter. Und der Virus-Würgegriff hat die Menschen bis heute nicht mehr losgelassen.
Pure Lebensfreude fünf Tage vor der Wende
Darum dieser kleine Rückblick. Das Leben war damals einigermassen ohne Bedenken. Und der letzte Freiämter Grossanlass vor der Coronazeit war tatsächlich eindrücklich. Vor genau einem Jahr hätte niemand gedacht, wirklich niemand, dass die Normalität vorbei ist und dass man diese Normalität so sehr wieder herbeisehnen wird. Die Bilder an jenem Sonntag in Wohlens Strassen waren stimmungsvoll – und aus heutiger Sicht fast schon einzigartig. Und es war eben nicht nur ein Wohler Ereignis, das Freiamt traf sich zum wunderbaren Fasnachtsumzug.
«Wohle im Grossstadtfieber» lautete damals das Motto, das vielfältig und treffend umgesetzt wurde. «Überall hatte es dermassen viele Leute. Ich bin nur noch glücklich», sagte damals die OK-Präsidentin Cassandra Buri. Sie schwärmte von der puren Lebensfreude, von unendlich viel Spass und toller Unterhaltung. Und von einem Top-Ereignis.
Beeindruckende Zahlen
Heute fast unvorstellbar, aber die Zahlen von damals sind beeindruckend: deutlich über 10 000 Besucherinnen und Besucher am Strassenrand, 1300 Teilnehmer, Narren und Närrinnen, rund 200 Helfer, 35 Wagen- und Fussgruppen, 15 Guggenmusiken aus der ganzen Region. Das farbige Spektakel dauerte knapp zwei Stunden. Danach folgte auf dem Kirchenplatz die ganz grosse Party. Hautnah. Stimmungsvoll. Rekordverdächtig. Und als eine Guggenmusik aus dem Tessin auf der Kirchentreppe ein beeindruckendes Extra-Konzert gab, war die Stimmung auf dem Höhepunkt. Niemand dachte da an dieses Virus, an eine Pandemie, die rund um die Welt geht und diese bis heute beherrscht.
«Wir sehen uns in zwei Jahren an gleicher Stelle wieder», freute sich damals die OK-Präsidentin. Das sagte sie vor einem Jahr. Und in einem Jahr soll diese Prophezeiung umgesetzt werden. Alle sehnen sich danach, vor allem nach Normalität ohne Berührungsängste.