Mehr Platz für Itenhardbach
23.02.2021 BremgartenDurchlass unter Umfahrung Bremgarten wird vergrössert.
Noch bis im April wird bei der Kantonsstrasse K 127 gebaut. Die Arbeiten an der steilen Böschung an der Grenze zu Eggenwil sind anspruchsvoll.
André ...
Durchlass unter Umfahrung Bremgarten wird vergrössert.
Noch bis im April wird bei der Kantonsstrasse K 127 gebaut. Die Arbeiten an der steilen Böschung an der Grenze zu Eggenwil sind anspruchsvoll.
André Widmer
Den Itenhardbach sieht man von der Umfahrungsstrasse Bremgarten her, der Kantonsstrasse K 127, überhaupt nicht. Denn er quert dort diese, mit 24 000 Fahrzeugen pro Tag zu den am stärksten befahrenen Strassen des Kantons Aargau gehörende, Umfahrung unterirdisch in Richtung Reuss, nachdem der Bach weiter oben im Gelände auch die Kantonsstrasse K 271 (Badenerstrasse) nach Eggenwil ebenfalls unterirdisch kreuzt. Doch weil die Rohrleitung mit 250 Millimetern Durchmesser bei starkem Regen an ihre Grenzen stösst, wird diese nun durch Elemente mit 600 Millimetern Durchmesser ersetzt.
Ausweichspur statt Signalanlage
Seit einigen Tagen und noch bis etwa Mitte/Ende April sind die Bauarbeiten bei der Umfahrungsstrasse um Bremgarten im Gange. Aufgrund der starken Verkehrsbelastung sowie der diffizilen herausfordernden Lage zwischen den beiden Tunnels zwischen der Kreuzung Bibenlos und dem Bremgarter Doppelkreisel kam es für die Verantwortlichen nicht infrage, bei der Baustelle eine Lichtsignalanlage aufzustellen.
Besonders in Stosszeiten wäre ein Verkehrschaos absehbar gewesen. Deshalb hat man im Vorfeld eine temporäre Fahrbahnverschwenkung erstellt. Das heisst, es wurde trotz der engen topografischen Verhältnisse eine kleine Ausweichspur geteert, sodass der Verkehr auch auf Höhe der Baustelle flüssig bleiben kann. Planung und örtliche Bauleitung erfolgen durch die Firma Gerber + Partner Bauingenieure und Planer AG (Windisch).
Hohes Gefälle
Gemäss Roland Konrad, Projektleiter Abteilung Tiefbau Unterhaltskreis III des Kantons Aargau, hat man sich für ein sogenanntes grabenloses Bohrverfahren entschieden. «Die Bohrlänge in Richtung Restaurant Frohburg, das heisst die Böschung hinauf, beträgt 20 Meter und hat ein Gefälle von 65 Prozent», schildert Konrad. Die Bohrlänge in Richtung Reuss (also die Querung K 127), die Böschung hinunter, beträgt 31 Meter und hat ein Gefälle von 16 Prozent, erklärt der Projektleiter weiter. Der Kanton Aargau als Bauherr ist dabei dankbar, dass die beteiligten Baufirmen das Areal des Restaurants Frohburg in Eggenwil nutzen dürfen. Die Baustelle befindet sich nämlich im Grenzbereich zwischen der Stadt Bremgarten und der Gemeinde Eggenwil und der Platz unterhalb bei der Baustelle an der Kantonsstrasse ist für das Deponieren von Baumaterial und Gerätschaften sowie das Parkieren von Fahrzeugen sehr beschränkt. So führt denn auch eine temporäre Metallfussgängertreppe vom Areal Frohburg hinunter zur Baustelle. Die hauptsächlich im Einsatz stehende Firma H. Stierli, Baggerbetrieb AG (Benzenschwil) sowie weitere Spezialfirmen zur Sicherung der Startgrube und zur Durchführung der erforderlichen Bohrungen arbeiten quasi Hand in Hand. Von einer etwa 5 Meter tiefen Startgrube aus werden zwei Bohrungen für die neue Leitung durchgeführt. Auf Höhe Kantonsstrasse wurde der Hang mit etwa 12 Kubikmeter sogenanntem Spritzbeton stabilisiert. Für die Startgrube werden neun Meter lange Stahlträger in den Boden gerammt und total 64 Stahlplatten verbaut.
Möglichst wenig Eingriffe
Da sich das Gewässer in einem landschaftlich sowie ökologisch sensiblen Bereich befindet, gelte deshalb der Grundsatz, den Eingriff so klein wie möglich und nur so gross wie nötig zu halten, führt Roland Konrad weiter aus. Oberhalb der Umfahrungsstrasse wird die jetzige Baugrube wieder zugeschüttet und der Hang wieder angepasst. Nach der Querung der Kantonsstrasse, im Bereich unter der Umfahrung also, wird der Itenhardbach nach einigen Metern ans Tageslicht treten und offen gelegt werden. Der Reusswanderweg wird unter der Holzbrücke offen gequert. An der Uferverbauung der Reuss sind keine baulichen Massnahmen geplant, lediglich im Ufergehölz werde ein «schonender Pflegeeingriff nötig», heisst es. «Dank guter Zusammenarbeit der kantonalen Fachstellen und der zuständigen Planer sowie dem grossen Einsatz der Bauunternehmung wird der neue Bachlauf ein Gewinn für Natur und Landschaft», zeigt sich Projektleiter Roland Konrad überzeugt.
Die Unterquerung der Kantonsstrasse K 271 soll erst vergrössert werden, wenn der Ausserortsbereich der Hauptstrasse zwischen Eggenwil und Bremgarten saniert wird. Derzeit ist nämlich in Eggenwil noch der Innerortsbereich dran.