Sichere Versorgung als oberstes Ziel
29.01.2021 WohlenWeiterentwicklung der Eigentümerstrategie der IB Wohlen AG
Der Gemeinderat hat die Eigentümerstrategie der IB Wohlen AG für die kommenden zwei Jahre verabschiedet. Jetzt legt er diese dem Einwohnerrat vor.
Für die Weiterentwicklung der ...
Weiterentwicklung der Eigentümerstrategie der IB Wohlen AG
Der Gemeinderat hat die Eigentümerstrategie der IB Wohlen AG für die kommenden zwei Jahre verabschiedet. Jetzt legt er diese dem Einwohnerrat vor.
Für die Weiterentwicklung der unternehmerischen Zielsetzung wird der Zeitraum bis ins Jahr 2030 betrachtet. Als Alleinaktionärin steht die Gemeinde Wohlen in der Pflicht, gute Rahmenbedingungen sicherzustellen, damit sich das Energieunternehmen erfolgreich weiterentwickeln kann. Dabei ist die Versorgung mit Elektrizität, Wasser, Wärme und Gas die zentrale Aufgabe der IB Wohlen AG. Dies bildet den Grundsatz im neuen Strategiepapier.
Erneuerbare Energie und Elektromobilität im Fokus
Der Gemeinderat erwartet daher weiterhin eine qualitativ hohe Versorgungssicherheit. Der Unterhalt und die Erneuerung der Infrastrukturanlagen und die Investition in zukunftsfähige Lösungen für die sich verändernde Energiezukunft müssen sichergestellt sein.
In Zusammenarbeit mit dem Verwaltungsrat hat der Gemeinderat die energiepolitischen Zielsetzungen überprüft und mit Blick bis ins Jahr 2030 realistische Zielwerte festgelegt. Herauszustreichen ist dabei vor allem die Nutzung der Solarenergie, welche in Wohlen bereits weit verbreitet ist. Generell leistet die IB Wohlen AG einen wichtigen Beitrag zur Nutzung der erneuerbaren Energien. So wird neu auch der wachsenden Elektromobilität in der Strategie Rechnung getragen, damit künftig auch Beratungen und Lösungen bei der Ladeinfrastruktur angeboten werden können.
Seit Jahren bezieht die Gemeinde Dividenden aus dem Unternehmenserfolg der IB Wohlen AG. Die Dividende richtet sich bisher nach einer festen Verzinsung des Aktienkapitals (8 Millionen Franken) von 9 Prozent und einem Anteil von 50 Prozent am Konzernergebnis über 1,2 Millionen Franken. Der Betrag kann jeweils nach Vorliegen des Jahresergebnisses festgelegt werden. Als Alleineigentümerin steht es der Gemeinde allerdings frei, die Dividende unabhängig dieser Formel festzulegen.
Dividenden sollen nicht erhöht werden
Die Dividende betrug in den vergangenen Jahren in der Regel rund eine Million Franken. Dies entspricht einer Rendite auf dem Aktienkapital von jährlich rund 10 Prozent. Die Einwohnergemeinde plant mit diesen Mitteln als Einnahmenbestandteil im Finanzplan und den Jahresrechnungen. Damit wird die durchschnittliche Rendite des Eigenkapitals gegenüber vergleichbaren Werken und gegenüber der im Aktienrecht vorgesehenen Grunddividende (5 Prozent des Eigenkapitals) überschritten.
Das Eigenkapital der IB Wohlen AG ist zum grössten Teil in den Anlagen gebunden. Die Eigenkapitalisierung beträgt gemäss Businessplan 2020– 2024 zwischen 55 und 59 Prozent. Unterhalt, Erneuerung und Erweiterungen der Anlagen sind kostenintensiv und erfordern in den kommenden Jahren grosse Mittel. Als Eigentümerin hat die Gemeinde das Interesse, dass die IB Wohlen AG über eine hohe Eigenkapitalisierung verfügt und es ihr weiterhin ermöglicht wird, die notwendigen Investitionen in die Infrastruktur zu tätigen.
Nach Diskussion mit dem Verwaltungsrat der IB Wohlen AG kommt der Gemeinderat zum Schluss, dass die Eigenkapitalisierung von 50 Prozent mittelfristig nicht unterschritten werden darf und eine Dividende in der bisherigen Grössenordnung weiterhin angemessen ist. Die bisherige Berechnungsformel gibt beiden Parteien einerseits Planungssicherheit und nimmt gleichzeitig auf das Jahresergebnis Rücksicht. --gk

