Viel Unterstützung erfahren
04.12.2020 WohlenProjektierungskredit für die Sanierung des Chappelehofs mit grossem Mehr bewilligt
Mit 69 Ja zu 4 Nein sagten die Mitglieder Ja zu den Plänen für eine Sanierung. Jetzt fängt die Arbeit erst richtig an.
Chregi ...
Projektierungskredit für die Sanierung des Chappelehofs mit grossem Mehr bewilligt
Mit 69 Ja zu 4 Nein sagten die Mitglieder Ja zu den Plänen für eine Sanierung. Jetzt fängt die Arbeit erst richtig an.
Chregi Hansen
«Wir sind positiv überrascht. Mit einem so eindeutigen Ergebnis haben wir nicht gerechnet», sagen Präsident Paul Huwiler und Verwalter Andy Bächer nach dem Auszählen.
Weil eine Durchführung der GV derzeit nicht möglich ist, haben die Mitglieder des Vereins St. Leonhard schriftlich über die Traktanden abgestimmt. Und damit auch über den Projektierungskredit von 870 000 Franken für die geplante Gesamtsanierung des Chappelehofs. Das Ergebnis fiel mit 69 Ja zu 4 Nein bei einer Enthaltung eindeutig aus. Insgesamt haben 74 Mitglieder an der schriftlichen GV teilgenommen, das entspricht einer Stimmbeteiligung von 57 Prozent. «Diese Zahl freut uns. Denn damit erhält die Zustimmung noch mehr Gewicht», erklärt Vereinspräsident Paul Huwiler.
Was noch mehr freut: Viele Mitglieder haben nicht nur abgestimmt, sondern dem Vorstand auch noch zum Projekt gratuliert. «Wir haben sehr viel positives Feedback erhalten. Die meisten finden es wichtig, dass der Chappelehof erhalten bleibt», kann Andy Bächer feststellen. Und dieses Ziel werden der Vorstand und die Baukommission mit Vollgas weiter anstreben. Einerseits, was die konkrete Planung des Bauprojekts angeht – ab Januar werden die Fachplaner ihre Arbeit aufnehmen. Zum anderen aber besonders auch bei der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten. «Wir sind gefordert, eine ähnliche Aufbruchstimmung wie beim Bau vor über 50 Jahren zu schaffen», weiss Präsident Huwiler.
Ganz viele Ideen vorhanden
Die Gesamtsanierung des Chappelehofs hat eine wichtige Hürde genommen
Es geht um viel Geld. 870 000 Franken sind allein für die Projektierung notwendig. Die gesamten Kosten für die Sanierung werden auf 12,4 Millionen Franken geschätzt. «Wir werden jetzt an alle Türen klopfen», schaut Präsident Paul Huwiler voraus.
Chregi Hansen
Es war eine GV, wie sie der Verein noch nie erlebt hat. Umgekehrt war sie noch nie so schnell vorbei. Denn für einmal mussten die Mitglieder schriftlich über die Traktanden abstimmen. Diese Woche trafen sich Vereinspräsident Paul Huwiler und die Finanzverantwortliche Andrea Fuchs zum Auszählen. Verwalter Andy Bächer kontrollierte als Vertreter der Mitglieder die Auszählung.
Die Ergebnisse fielen eindeutig aus. Alle Geschäfte wurden angenommen. Insbesondere die klare Genehmigung des Projektierungskredits über 870 000 Franken mit 69 Ja-Stimmen hat den Vorstand sehr gefreut und motiviert die verantwortlichen Personen, das Projekt möglichst zeitnah zur Ausführung zu bringen. Der Weg über die schriftliche Abstimmung habe auch seinen Vorteil, betont Andy Bächer. «An einer richtigen Versammlung hätten sicher weniger Personen teilgenommen, so ist der Entscheid breit abgestützt», sagt er. Umgekehrt habe leider die Diskussion über das Projekt gefehlt. «Aber aus vielen Gesprächen in den letzten Wochen wissen wir, dass die Pläne gut ankommen», sagt Paul Huwiler.
Klinken putzen
Was allen Beteiligten klar ist: Die Realisierung des Projektes wird eine riesige Herausforderung. Damals, als der Chappelehof gebaut wurde, gab es viel Unterstützung. Von der Gemeinde. Der Ortsgemeinde. Vom Kanton. Und ganz speziell von der Kirche.
«Natürlich werden wir an diesen Orten wieder anfragen», sagt Huwiler. Aber in dem Masse wie in den 60er-Jahren werde das Geld wohl nicht mehr fliessen.
«Wir müssen andere Formen der Finanzierung finden. Etwa via Stiftungen, Legate, Subventionen, aber auch Firmen und Private», so Huwiler. Und man wolle die Mitgliederzahl von aktuell 130 deutlich erhöhen. «Unser Ziel muss sein, die 1000er-Grenze zu knacken. Wir müssen jeden, der für den Erhalt des Chappelehofs ist, für eine Mitgliedschaft gewinnen», so Bächer. Auch andere Aktionen wie etwa ein Backsteinverkauf werde geprüft. Auch spezifische Unterstützung wäre eine Möglichkeit. «Es wäre doch schön, wenn sich alle, welche die Kegelbahn erhalten möchten, zusammentun und dies unterstützen», macht Huwiler ein Beispiel.
Man wolle eine Aufbruchstimmung entfachen. «Unser Ziel ist es, dass der Chappelehof ein Begegnungsort für alle Generationen bleibt», sagt der Präsident. Viele wüssten gar nicht, welch grosses Potenzial diese Liegenschaft besitze. Gerade auch von den Jungen erhofft sich der Vorstand Unterstützung, schliesslich sollen sie auch in Zukunft Räume zu günstigen Preisen nutzen können. Der Vorstand will eine Aufbruchstimmung entfachen. «Am besten ist es immer, auf direktem und persönlichem Weg Spender zu finden», sagt Huwiler. Darum wurde ein Flyer kreiert, der nun in der Bevölkerung verteilt wird und der die Möglichkeiten einer Unterstützung aufzählt.
Keine grossen Überraschungen zu erwarten
Natürlich gehe es um viel Geld, ist den beiden bewusst. Und noch gibt es erst eine Schätzung. Umgekehrt habe man noch nie so viel über den Zustand des Gebäudes gewusst wie jetzt, betont Bächer. «Die Analyse im Vorfeld war umfassend. Wir wissen genau, was zu tun ist. Es sind keine grossen Überraschungen zu erwarten. Daher rechne ich eher damit, dass es günstiger als teurer wird», sagt Bächer, der als Verwalter den Chappelehof in- und auswendig kennt. Grösster Knackpunkt seien die Probleme im Statikbereich. «Aber auch dafür haben wir nun eine Lösung gefunden», sagt Huwiler.
Bis das konkrete Bauprojekt vorliegt, dauert es noch einige Zeit. Bis dahin will der Verein möglichst noch für weitere Einnahmen sorgen. Beispielsweise über Vermietungen. Neben dem grossen und dem kleinen Saal können trotz Schliessung der Kulturbeiz fünf Sitzungszimmer weiterhin bei der Verwaltung gemietet werden. Neu steht den Nutzenden der Sitzungszimmer ein Aufenthaltsraum für Kaffeepausen zur Verfügung. Um die Nutzung und Reservierung zu vereinfachen, wird die Homepage neu gestaltet.
«Winterbar» im Chappelehof?
Auch über eine Zwischennutzung des Restaurants wird nachgedacht. «Es gab verschiedene Interessenten dafür, aber die Beiz muss zum Chappelehof passen, das war bisher nicht der Fall», macht Huwiler deutlich. Und Andy Bächer bringt gleich selber eine Lösung ins Spiel. «Warum nicht die Sommerbar im Winter in den Chappelehof verlegen? Damit wäre beiden Seiten gedient. Und die Idee einer Winterbar ist ja nicht neu», sagt er. Entsprechende Kontakte gab es schon, entschieden ist noch nichts. «Aber Sommerbar-Leute und Chappelehof, das würde passen», sind beide überzeugt.
Verstärkung für Vorstand
Noch gibt es viel zu tun. Dabei erhält der Verein St. Leonhard zusätzliche Unterstützung. Die Mitglieder wählten die frühere Grossrätin Monika Küng neu in den Vorstand. Zudem wurde Gregor Kaufmann zum Revisor gewählt. Auch der Jahresbericht und die Rechnung passierten problemlos. Gute Voraussetzungen also, um jetzt mit Hochdruck das grosse Ziel Sanierung anzugehen.