Weitere dringliche Sanierungen
16.10.2020 EinwohnerratKindergarten-Strategie und Umnutzung der Hauswartwohnungen in Schulanlagen
Die neue Sporthalle Hofmatten und die Erneuerung des Schulzenters Halde sind die grossen finanziellen Brocken bei der Infrastruktur für die Bildung. Sie geniessen erste ...
Kindergarten-Strategie und Umnutzung der Hauswartwohnungen in Schulanlagen
Die neue Sporthalle Hofmatten und die Erneuerung des Schulzenters Halde sind die grossen finanziellen Brocken bei der Infrastruktur für die Bildung. Sie geniessen erste Priorität. Nun folgt als Nächstes die Umsetzung der Kindergarten-Strategie. Auch die ist nötig und dringend.
Daniel Marti
«Diverse Kindergarten-Abteilungen sind in einem desolaten Zustand», stellte CVP-Einwohnerrat Harry Lütolf an der Budgetdebatte fest. «Hier müssen wir einfach den Finger draufhalten.» Damit sprach er ein bekanntes Thema an. Die ungenügende Sachlage ist übrigens seit über zweieinhalb Jahren auf der politischen Agenda. Mit Namen Kindergarten-Strategie. Nur die Umsetzung harzt. «Wir sind unterwegs. Wir haben mit der Kindergarten-Strategie begonnen», versicherte der verantwortliche Gemeinderat Thomas Burkard.
7 Millionen für Kindergarten-Sanierungen
Er verwies darauf, dass die Zahlen der Kindergarten-Strategie im aktuellen Finanzplan festgehalten sind. 7 Millionen Franken, mit Beginn im nächsten Jahr. 2021 sind 150 000 Franken vorgesehen. In den Jahren 2022 und 2023 sind es 450 000 Franken beziehungsweise 1,9 Millionen Franken. Und nach einem zweijährigen Unterbruch sind es für die Jahre 2026 bis 2028 jeweils 1,5 Millionen Franken. Die Details werden dann in einer Vorlage dargelegt.
Man sei sich bewusst, dass der Zustand diverser Kindergärten nicht gut sei, so Burkard, aber man sei nach der Prioritätenliste vorgegangen. Die neue Sporthalle Hofmatten und der Schulraum beim Schulzenter Halde hatten Vorrang. Wohlen verfügt zurzeit über 17 Kindergarten-Abteilungen, verteilt auf 12 Standorte. «Die Sanierungen sind jetzt dringlich», betont Burkard. Richtig neu sind einzig die Standorte Wohlermatte und Pilatusstrasse.
Kündigung Wohlermatte nicht vergessen
Einwohnerrat Lütolf mahnte auch, dass der langfristige Vertrag und dessen Kündigung beim Kindergarten Wohlermatte in Anglikon nicht vergessen werden darf. Der Mietpreis sei dort überrissen, er beträgt jährlich 56 000 Franken. «Wir müssen aus diesem Vertrag raus.» Er läuft im Jahr 2028 ab. Laut Lütolf gibt es beim Schulhaus Anglikon genügend Landreserven für Ersatz. Die Hände seien der Gemeinde während den nächsten acht Jahren beim Kindergaren Wohlermatte gebunden, so Burkard, «aber der Mietpreis ist tatsächlich hoch».
Insgesamt zahlt die Gemeinde Wohlen jährlich 270 000 Franken Miete für die Kindergarten-Infrastruktur, die teilweise im Besitz des Gemeinnützigen Ortsvereins (GOV) ist. Ohne die Unterstützung des GOV wäre die Vollkostenrechnung für die Gemeinde wohl um einiges höher.
Im nächsten Jahr kommen noch Ausgaben von 77 000 Franken für baulichen Unterhalt bei den Standorten hinzu. «Diverse Aussengestaltungen müssen wir sofort an die Hand nehmen, das können wir nicht anstehen lassen», begründete Gemeinderat Burkard. Dass dieser Betrag noch nicht in die Kindergarten-Strategie einfliessen konnte, sei «unschön, aber ein weiteres Hinausschieben geht hier nicht.»
Hauswartwohnungen in drei Schulanlagen umnutzen
Ebenfalls zur Diskussion kamen die Umnutzungen der Hauswartwohnungen in den Schulanlagen. Denise Strasser von der FDP forderte hier Klarheit. Im Bünzmatt, im Junkholz und in den Hofmatten sind solche Umnutzungen vorgesehen. Kostenpunkt: 250 000 Franken pro Standort. Alle drei sind in der Investitionsrechnung aufgeführt. «Allerdings», räumte Gemeinderat Thomas Burkard ein, «wissen wir noch nicht genau, wie der Fahrplan aussieht.» Alle drei Standorte seien «sicherheitshalber aufgeführt».
Nicht alles sofort
Der Planungsstand aller drei Wohnungen ist unterschiedlich. Bei der Hofmatten-Anlage ist das Begehren noch nicht so weit, dass es in die Vorlage für die neue Sporthalle hätte integriert werden können. Im Junkholz wisse man noch nichts Genaues, aber der jetzige Hauswart werde zeitnah ausziehen. Und die Hauswartwohnung im Bünzmatt steht bereits leer. Hier soll die Wohnung «möglichst schnell in Räume für die Tagesstrukturen» umgewandelt werden, eventuell soll auch ein zusätzliches Schulzimmer entstehen. Weiter ist es laut Burkard nicht sicher, dass alle drei Projekte im nächsten Jahr realisiert werden. «Und es ist auch nicht zwingend, dass jede der drei Umsetzungen tatsächlich je 250 000 Franken kosten wird», so Thomas Burkard.