Monti: Auch das Variété fällt aus
30.10.2020 WohlenDie Vorfreude war riesig. Der Vorverkauf lief bestens. Die Lust auf Montis Variété war gross. Nun erfolgt das, was sich in den letzten Tagen abgezeichnet hat. Auch Monti’s Variété ist ein Opfer der Coronamassnahmen. «Schweren Herzens», so Johannes Muntwyler, ...
Die Vorfreude war riesig. Der Vorverkauf lief bestens. Die Lust auf Montis Variété war gross. Nun erfolgt das, was sich in den letzten Tagen abgezeichnet hat. Auch Monti’s Variété ist ein Opfer der Coronamassnahmen. «Schweren Herzens», so Johannes Muntwyler, «müssen wir die Galas auf 2021 verschieben.» --dm
«Wir bedauern sehr»
Auch Monti’s Variété fällt der Coronapandemie zum Opfer
Nach der Tournee des Circus Monti wird auch die Ausgabe 2020 von Monti’s Variété aufgrund der Coronapandemie um ein Jahr verschoben. Die 6. Spielzeit war im November und Dezember im Monti-Winterquartier vorgesehen.
Daniel Marti
Die Nachfrage nach Tickets war in den letzten Wochen gross, «und wir waren deswegen komplett überwältigt», sagte Johannes Muntwyler. Das war vor knapp zwei Wochen. Nun ist alles anders. Auch mit dem Variété müssen die Montis kapitulieren.
«Lange sah es gut aus. Mit einem Schutzkonzept, das sich an den Vorgaben des BAG und des Kantons Aargau ausrichtete, glaubte der Circus Monti an die Durchführung der
6. Variété-Spielzeit», informiert das Unternehmen in einer Medienmitteilung. Es hätten einige Hürden gemeistert werden müssen. Eine um 25 Prozent reduzierte Kapazität, genügend Abstand und eine partielle Maskenpflicht in den Variété-Räumlichkeiten «sind aber überwindbare Herausforderungen für einen unbeschwerten, sicheren Variété-Abend».
Von Tag zu Tag mehr Sorgen
Und der Vorverkauf lief sehr erfreulich, über 75 Prozent der Tickets für die 19 Vorstellungen waren verkauft. Die Vorbereitungsarbeiten wurden intensiviert, die Werbemittel hergestellt und vor Ort sind neue Bauten für die aktuelle Inszenierung entstanden. Das Artisten-Duo aus Kanada, das gemeinsam mit verschiedenen Künstlern die neue Inszenierung bestritten hätte, ist bereits vergangene Woche zur Quarantäne in der Schweiz eingetroffen. Vergebens, wie sich nun herausstellt.
Johannes Muntwyler war erneut hin und her gerissen. «Wir haben in den letzten Wochen wirklich alles gegeben, um bereit zu sein. Von Tag zu Tag haben wir uns jedoch mehr Sorgen gemacht.» Und in den letzten Tagen habe sich die «aktuelle Lage zugespitzt». Die Montis beobachteten die Szene genau, als in den ersten Kantonen ohne Vorlaufzeit die Einschränkungen zur Pandemiebekämpfung massiv verstärkt wurden. Der Bundesratsbeschluss vom Mittwoch, Veranstaltungen mit über 50 Personen für die nächsten Wochen zu verbieten, «lässt nun definitiv keinen Spielraum mehr. Wir haben zwar lange gehofft, aber nun ist ein Variété bei diesen Einschränkungen nicht mehr machbar.»
«Schweren Herzens müssen wir die gesamte Spielzeit 2020 von Monti’s Variété um ein Jahr verschieben. Wir bedauern diesen Entscheid sehr, doch schliesslich steht für uns die Gesundheit der Gäste, Artisten und Mitarbeitenden an erster Stelle», meint ein enttäuschter Johannes Muntwyler. Auch dem Circus Monti sei es ein Anliegen, diese zweite Coronawelle «möglichst rasch zu bewältigen. Schliesslich rechnen wir fest damit, am 6. August 2021 auf die Monti-Circus-Tournee zu starten.»
Den Fluch im nächsten Jahr besiegen
Es gibt immerhin zwei Fakten, die das ganze Unternehmen trotzdem einigermassen stärken. Viele der Vorbereitungsarbeiten können nun fürs Variété 2021 übernommen werden. Und die vielen verkauften Tickets zeigen dem Zirkusdirektor auf, «dass die Menschen Lust auf Unterhaltung haben. Das bestärkt uns in unserem Tun.» – Personen, die bereits Tickets erworben haben, werden in den nächsten Tagen direkt vom Circus Monti kontaktiert.
Die unmittelbare Zukunft könne man nicht weiter beeinflussen, sagt Johannes Muntwyler weiter. Die Eventbranche müsse nun eben erneut hinten anstehen. «Aber», glaubt er, «gute Events und gute Unterhaltung sind wohl erst wieder sinnvoll, wenn man das Virus im Griff hat.» Er hoffe sehr, dass die Menschen zur Besinnung kommen. «Das Virus ist ein Fluch, und deshalb sind wir alle gefordert.» Johannes Muntwyler und sein Circus Monti leben auch von der Hoffnung. «Von der Hoffnung, dass es im nächsten Jahr aufwärts geht.»