«Die Leute wollen die Polizei sehen»
30.10.2020 WohlenRoland Vogt zu Kapo-Posten und Aufstockung der Regionalpolizei
Wenn in Wohlen Delikte und Polizeieinsätze in den Mittelpunkt rücken, dann wird häufig die Diskussion um den Posten der Kantonspolizei neu gestartet. Dieser ist nicht mehr in Wohlen, der Kapo-Posten in ...
Roland Vogt zu Kapo-Posten und Aufstockung der Regionalpolizei
Wenn in Wohlen Delikte und Polizeieinsätze in den Mittelpunkt rücken, dann wird häufig die Diskussion um den Posten der Kantonspolizei neu gestartet. Dieser ist nicht mehr in Wohlen, der Kapo-Posten in Muri deckt seit Anfang Jahr das ganze Freiamt ab. «Das hat unsere Situation in Wohlen zumindest nicht verbessert», sagt dazu Sicherheitspolitiker Roland Vogt. Auch das Sicherheitsempfinden sei dadurch nicht besser geworden.
Drehscheibe braucht Sicherheit
Die Einsatzzahlen belegen das. Im Jahr 2019 wurden am Bahnhof Wohlen von der Repol wegen Streitigkeiten und Drohungen 29 Einsätze geleistet. Im aktuellen Jahr 2020 war diese Zahl bereits Ende September erreicht. Die gegenwärtige Situation müsse akzeptiert werden, so Vizeammann Vogt. «Vor allem aus finanzpolitischen Gründen ist der Kapo-Posten jetzt in Muri.» Daran kann zurzeit auch die Zentrumsgemeinde Wohlen nichts ändern. «Entscheidend sind die Patrouillen auf der Strasse. Die Leute wollen die Polizei sehen. Polizeiliche Präsenz verleiht Sicherheit.» Dies gilt auch für die Regionalpolizei Wohlen.
Und die ist immer stärker gefordert – auch wegen der Verlegung des Kapo-Postens weg von Wohlen. Deshalb ist eine Aufstockung des personellen Bestandes ein aktuelles Thema. Noch dieses Jahr werde der Gemeinderat eine Vorlage für eine Vollzeitstelle für das Jahr 2021 präsentieren, verspricht Vogt. Im Laufe des nächsten Jahres folgt ein weiterer Antrag für eine weitere Vollzeitstelle für das Jahr 2022, so wie es der Finanzplan vorsieht. Die weitere Aufstockung wird dann gestaffelt erfolgen. Gesamthaft bis ins Jahr 2030 vier Stellen. Der Grund für diese Aufstockung liegt vor allem beim «Bevölkerungswachstum in unserem Einsatzgebiet».
Aktuell gilt im Kanton Aargau gemäss Polizeigesetz immer noch die Verhältniszahl von 1:700, ein Polizist auf 700 Einwohner. Die Verteilung sieht einen Drittel aus der Regionalpolizei und zwei Drittel aus der Kantonspolizei vor «und daran werden wir uns halten». Die Repol Wohlen ist für die Gemeinden Büttikon, Dintikon, Dottikon, Hägglingen, Uezwil, Villmergen, Waltenschwil und Wohlen verantwortlich. «In sämtlichen Gemeinden hat das Wachstum zugenommen und wird weiter zunehmen. Alle Gemeinden sind darüber orientiert, dass es mehr Personal benötigt», so Vogt, «doch die Rückmeldungen aus den Nachbarsgemeinden waren positiv.»
Neuer Standort bald ein Thema
Denn all diese Nachbarsgemeinden seien daran interessiert, dass auch in Wohlen für Sicherheit gesorgt wird – vor allem am stark frequentierten Bahnhof. «Der Bahnhof Wohlen ist eine Drehscheibe, da wollen sich auch die Pendlerinnen und Pendler aus Villmergen, Dottikon oder Waltenschwil sicher fühlen», betont Vogt. Eine weitere Polizeivorlage soll bald präsentiert werden. Der Wechsel des Repol-Postens vom Gemeindehaus an die Wilstrasse steht an. Diese Vorlage wurde bereits im August 2019 vorgestellt – und dann aus diversen Gründen wieder zurückgezogen. «Der Platz im Gemeindehaus ist zu klein und die Infrastruktur einfach nicht mehr zeitgemäss. Es fehlen getrennte Garderoben, Duschen, Zellen undn Befragungsräume», erklärt der für die Sicherheit verantwortliche Gemeinderat. Bei einer weiteren Aufstockung der Mannschaft werden die ungenügenden Platzverhältnisse noch knapper. Ein Auszug der Repol aus dem Gemeindehaus hat noch eine weitere positive Seite: Die Verwaltung kann diesen frei werdenden Raum sehr gut brauchen. --dm