Bei den Nationalratswahlen im Oktober 2019 wählten mehr Menschen grün als je zuvor. Die Bevölkerung zeigte, dass ihr umwelt- und klimapolitische Anliegen wichtig sind. In der Zwischenzeit geriet unsere Welt aus den Fugen. Die Coronakrise beschäftigte Politik und ...
Bei den Nationalratswahlen im Oktober 2019 wählten mehr Menschen grün als je zuvor. Die Bevölkerung zeigte, dass ihr umwelt- und klimapolitische Anliegen wichtig sind. In der Zwischenzeit geriet unsere Welt aus den Fugen. Die Coronakrise beschäftigte Politik und Bevölkerung verständlicherweise mehr als die Klimakrise. Dennoch ist sie immer noch da, die Klimakrise, auch wenn sie in vielen Köpfen nicht mehr präsent sein mag. Die globale Temperatur steigt, die Gletscher schmelzen, die Welt gerät – wenn wir nichts unternehmen – komplett aus den Fugen.
Die Coronakrise hat uns gezeigt, dass die Bevölkerung durchaus bereit ist, sich zurückzunehmen und auf viele Annehmlichkeiten zu verzichten, wenn auch nur für eine begrenzte Zeit. Die Massnahmen in der Coronakrise wurden von oberster Stelle diktiert und trotzdem überraschend gut akzeptiert. Der Bundesrat hat in dieser prekären Situation die Kompetenz erhalten, drastische Massnahmen anzuordnen. In der Klimakrise funktioniert dies so nicht. Vielleicht können wir aber doch aus der Coronakrise lernen und in Zukunft eher hinnehmen, dass uns der Staat etwas aufdiktiert, was vielleicht nicht so angenehm ist. Nur wird dies dann ganz anders geschehen. Die Behörden werden nicht von sich aus diktieren. Jedoch haben wir die Mittel in der Hand, die Behörden dazu zu beauftragen, uns Massnahmen aufzudiktieren. Dazu müssen wir uns bloss einig werden.
Nun stehen im Aargau die kantonalen Wahlen vor der Tür. Und damit auch genau diese Möglichkeit, etwas zu verändern. Wir können Politikerinnen und Politiker wählen, die auch in unserem Kanton zugunsten des Klimas politisieren und nicht wirtschaftliche oder gar eigene Interessen vor alles setzen.
Valery David Fricker, Bremgarten