Volk hat eine Auswahl
08.09.2020 BremgartenBezirksgericht: 7 Kandidierende für 6 Sitze
Am 27. September finden neben Abstimmungen auch Gesamterneuerungswahlen in die Judikative statt.
Objektive und sachliche Entscheide sind gefragt: Im Bezirk Bremgarten werden sechs Sitze im ...
Bezirksgericht: 7 Kandidierende für 6 Sitze
Am 27. September finden neben Abstimmungen auch Gesamterneuerungswahlen in die Judikative statt.
Objektive und sachliche Entscheide sind gefragt: Im Bezirk Bremgarten werden sechs Sitze im Bezirksgericht für die Amtsperiode 2021/2024 vergeben. Es kandidieren offiziell Erika Melliger, Evelyne Kellenberger, Bruno Sekinger, Eduard Huber, Edwin Brunner (alle bisher) sowie Matthias Moser und Monika Oehler. Werner Bieri tritt nicht mehr an. --aw
Objektiv und sachlich entscheiden
Bezirk Bremgarten: Bezirksrichterwahlen für die Amtsperiode 2021/2024
Drei Frauen und vier Männer kandidieren für die sechs zu vergebenden Sitze. Das Bezirksgericht ist ein Laiengericht.
André Widmer
Am 27. September kommt es nicht nur zu nationalen und kantonalen Abstimmungen. In den Bezirken wird zudem gewählt – die Bezirksrichterund Friedensrichterwahlen stehen an. Im Bezirk Bremgarten sind insgesamt sechs Sitze als Bezirksrichter für Straf- und Zivilrecht zu vergeben. Es wird zur «Kampfwahl» kommen, da sich total sieben Personen offiziell angemeldet haben. Nicht mehr antreten wird Werner Bieri (SVP/Oberwil-Lieli). Neben fünf Bisherigen treten Monika Oehler und Matthias Moser neu für die Wahlen an.
Korrekt und gerecht sein
Monika Oehler (GLP/Hägglingen) ist 53-jährig, wuchs ursprünglich in Bremgarten auf und ist Fachexpertin im Abklärungsdienst der SVA Zürich in der Invaildenversicherung. «Mit meinem Engagement und Fachwissen trage ich zu einer korrekten und gerechten Umsetzung der rechtlichen Vorgaben bei. Es ist mir ein grosses Anliegen, die rechtlichen Grundlagen korrekt umzusetzen und dennoch einer Situation im Einzelfall gerecht werden zu können», erklärt Oehler zu ihrer Motivation. In ihrem Berufsalltag müsse sie tagtäglich auf rechtlichen Grundlagen entscheiden.
«Im Interesse der Sache»
Der 46-jährige Matthias Moser (SVP/ Tägerig) ist Geschäftsführer der WMA Transport AG. Auch er bringt seine berufliche Erfahrung als Basis ein. Zudem gehörte er 11 Jahre dem Gemeinderat Tägerig an, zuletzt als Ammann. «Man lernt auch, wie man sich so abgrenzt und einen Entscheid weniger aus Emotionen, sondern mehr im Interesse der Sache fällen kann», erläutert Moser. «Werte, Aufrichtigkeit und Gerechtigkeit bedeuten mir sehr viel und prägen mein Tun und Handeln – sei es beruflich, aber auch im Privaten. Mein Werdegang, meine Interessen und meine Erfahrungen bringen gutes Rüstzeug mit für ein Amt als Bezirksrichter».
Empathie und Offenheit
Erika Melliger (SP, Sarmenstorf) tritt als Bisherige an, kann somit ihre langjährige Erfahrung im Amt in die Waagschale werfen. Die 62-Jährige ist Familienfrau und in Teilzeitstellen tätig (Architekturbüro, Klassenassistenz, Unterstützung Familie). Das Interesse an Menschen und ihren Lebensgeschichten, aber auch Empathie und Offenheit gegenüber Mitmenschen führt sie als Voraussetzungen für das Amt an. Gerechtigkeitssinn, Zuverlässigkeit und Engagement sind weitere Punkte. «Teil eines Laiengerichts zu sein und meinen Beitrag zu einem fairen Urteil zu leisten», sind ihre Motivation.
«Verantwortungsbewusst»
Auch Evelyne Kellenberger (FDP, Zufikon) kandidiert erneut. Sie war nach dem rechtswissenschaftlichen Studium als Friedensrichterin tätig, bevor sie als Präsident-Stellvertreterin ans Arbeitsgericht und später als Bezirksrichterin gewählt worden ist, erklärt sie. «Mein Umfeld beschreibt mich als verantwortungsbewusst handelnde, integre Frau mit Erfahrung und gesundem Menschenverstand.» In den Beratungen im Richterkollegium würden nach objektiven und sachlichen Kriterien verantwortungsvolle Entscheidungen getroffen, so Kellenberger. «Das kollegiale Zusammenwirken im Team schätze ich sehr, deshalb stelle ich mich weiterhin zur Verfügung.»
«Breites Wissen»
Eduard Huber (CVP, 58-jährig) ist in Oberwil-Lieli wohnhaft und seit 16 Jahren Bezirksrichter. Der frühere Postbeamte kann Weiterbildungen als Verkaufskoordinator und Marketingplaner vorweisen. «Mit meinem breiten Wissen in Finanz- und Rechnungsfragen, administrativem Wissen als Kaufmann sowie als Organisationsentwickler passe ich perfekt in das Richtergremium.» Huber war Gemeinderat und ist seit 2003 Finanzverwalter der römisch-katholischen Kirchgemeinde. Ihn motiviert es, im Team mit seinen langjährigen Richterkollegen, Einfluss nehmen zu können zu guten Gerichtsurteilen.
«Anerkennend geschätzt»
Ebenfalls als Bisheriger geht der 65-jährige Bruno Sekinger (CVP, Büschikon) ins Rennen. Auch er hat langjährige Erfahrung als Bezirksrichter, war zudem lange in der Schulpflege Hägglingen. Teamfähigkeit, Belastbarkeit, Zuverlässigkeit, aber auch Geradlinigkeit und Einfühlungsvermögen seien seine Stärken. «Eigenschaften, die ich im Amt als Bezirksrichter sehr gut gebrauchen kann und die auch anerkennend geschätzt werden.» Er würde gerne «in diesem kollegialen sehr gut funktionierenden Team der bisherigen Bezirksrichterinnen und Bezirksrichter weiter meinen Beitrag leisten», so Sekinger. Bruno Sekinger führte 30 Jahre den eigenen Landwirtschaftsbetrieb und hilft heute auf dem Betrieb von Tochter und Schwiegersohn mit.
Edwin Brunner (SVP) ist in Wohlen wohnhaft und war beruflich vor seiner Pension Lichtdesigner. Er stellt ebenfalls sich als Bisheriger zur Gesamterneuerungswahl als Bezirksrichter. Der 65-Jährige gehört dem Einwohnerrat der grössten Freiämter Gemeinde an, präsidierte den Einwohnerrat Wohlen sogar. Diese Zeitung konnte ihn innerhalb nützlicher Frist weder telefonisch noch schriftlich erreichen.
Die Vorstellung der Kandidatinnen und Kandidaten für das Friedensrichter-Amt des Kreises VII des Bezirks Bremgarten erscheint in der Ausgabe vom Freitag. Für den Kreis VI erfolgte eine sogenannte stille Wahl.








