STROH FÜÜR
11.09.2020 WohlenBedeutungsvolle Restaurants schliessen die Türen. Erst hat die Kulturbeiz ihr Ende angekündigt, jetzt folgt noch der «Heinrüti-Rank», der eine grosse Tradition aufweist und rundherum bekannt ist. Am 1. August 1956 öffnete dieses Lokal am Mutschellen die ...
Bedeutungsvolle Restaurants schliessen die Türen. Erst hat die Kulturbeiz ihr Ende angekündigt, jetzt folgt noch der «Heinrüti-Rank», der eine grosse Tradition aufweist und rundherum bekannt ist. Am 1. August 1956 öffnete dieses Lokal am Mutschellen die Türen. Und eine bekannte Wohlerin verdiente sich dort in jungen Jahren als «Serviertochter» ihre Sporen ab. «Chäber» Irma Koch, später Wohlens beliebteste Wirtin, arbeitete ab den späten 50er-Jahren im «Heinrüti-Rank» und erzählte immer wieder gerne über jene Zeit. «Da kehrten auch die Bundesräte Tschudi und Bonvin regelmässig ein, wenn sie auf dem Weg von Bern nach Zürich waren. Und die fragten immer nach mir», so die «Chäber»-Wirtin im «Chäber»-Buch.
Das Bauprojekt Sporthalle Hofmatten wurde im Casino nochmals vorgestellt. Allerletzte Fragen vor der Abstimmung vom 27. September über das Werk, das 16,13 Millionen Franken kostet, konnten gestellt und beantwortet werden. Gemeinderat Thomas Burkard führte durch die Veranstaltung. Er erwähnte auch, dass am 27. September vieles an der Urne entschieden wird. Das Hofmatten-Projekt sticht jedoch laut Burkard sehr gut aus dem grossen Haufen der Unterlagen. «Es ist der farbige und schönste Prospekt», betonte er. Bezeichnend für ein vielfältiges Vorhaben.
Am Informationsanlass waren auch Einwohnerratsmitglieder, Vereinsvertreter und Nachbarn dabei. Und Opposition war keine zu spüren. Eine Kritik musste der Gemeinderat dann doch noch einstecken. Dabei ging es nicht um die neue Sporthalle, sondern um die bestehende Anlage. Dort, im oberen Teil, seien jeweils bis tief in die Nacht junge Leute unterwegs. Lärm, laute Musik, Abfall und unzufriedene Nachbarn sind das Resultat. Das wurde schon öfter bei Regionalpolizei und Gemeinderat gemeldet, so die Nachbarn. Aber passiert ist immer das Gleiche: nämlich nichts. Gemeinderat Thomas Burkard nahm diese Kritik entgegen.
Die Premiere des neuen Zirkus Kulturpalast, sie war ein Genuss. Und die Stimmung beim anschliessenden Apéro natürlich bestens. Besonders beeindruckt zeigten sich die Besucher, dass alle Artisten auch als Musiker zum Einsatz kamen – und Ulla Tikka und Andreas Muntwyler gar mehrere Instrumente spielten. Zwar nicht auf höchstem Niveau, wie sie selber zugeben, «aber wir haben fleissig geprobt», versichern sie. Einer hat ganz genau hingehört – der pensionierte Musiklehrer Kurt Steimen, ein guter Freund der Familie Muntwyler. Sein Urteil fällt differenziert aus. «Mit diesem musikalischen Können hätte ich mich zu meiner Zeit nicht vor ein Publikum getraut», lachte er nach der Vorstellung. Das sei mutig, fügt er an. Zur Verteidigung muss man sagen, dass kein klassisches Konzert geboten wurde, sondern berührende und unterhaltende Artistik.
Ungewöhnliches Bild an der Versammlung des KESD. Zwischen dem Vorstand und den Gemeindevertretern gab es gleich zwei leere Stuhlreihen. Es sei wie in der Schule, stellte Präsident Arsène Perroud fest, niemand wolle vorne sitzen. Er werte das aber nicht als Misstrauensvotum, sondern gehe davon aus, dass der Abstand Corona geschuldet sei.
--dm/chh