Gemeinde Wohlen: Neuer Finanzplan 2021–2030 gibt die Richtung an
Zweifellos: Wohlen stehen harte Zeiten bevor. 145 Millionen Franken sollen in den nächsten zehn Jahren investiert werden. Das bedeutet steigende Schuldenlast, steigender ...
Gemeinde Wohlen: Neuer Finanzplan 2021–2030 gibt die Richtung an
Zweifellos: Wohlen stehen harte Zeiten bevor. 145 Millionen Franken sollen in den nächsten zehn Jahren investiert werden. Das bedeutet steigende Schuldenlast, steigender Steuerfuss.
Daniel Marti
Diese Zahlen sind eindrücklich. Fast 100 Millionen für die Bildung, 40 Millionen für den Verkehr. Will die grösste Freiämter Gemeinde ihr Infrastrukturprogramm durchziehen, dann kostet das bis ins Jahr 2030 happige 145 Millionen Franken. Aber nur knapp die Hälfte davon kann die Gemeinde Wohlen selber bezahlen.
Die prognostizierten Auswirkungen sind frappant. Der Steuerfuss steigt mittelfristig auf 120 Prozent, eine Grüngutgebühr wird wieder zum Thema, die Schulden klettern auf den Höchstwert von 123 Millionen Franken im Jahr 2026. Kann man solchen Belastungen Positives abgewinnen? «Die Investitionen ergeben einen Mehrwert», sagt dazu Gemeindeammann Arsène Perroud. Denn der Investitionsschub lässt dem Gemeinderat keine grosse Wahl. «Entweder wir hinterlassen ein Defizit bei der Infrastruktur oder die Verschuldung steigt eben an», so Perroud weiter. Die Infrastruktur in ihrem Wert zu erhalten und diese angemessen zur Verfügung zu stellen, «das ist nun mal eine Kernaufgabe einer Gemeinde. Und diese Aufgabe hat ein Preisschild.»
Bei jeder Abstimmung werde dies vom Gemeinderat transparent dargelegt, so der Gemeindemann weiter. «Und im Einwohnerrat spürt man den Willen, diese wichtigen Projekte umzusetzen.» Ob Badi, Eisbahn in der Vergangenheit, ob aktuell die Bahnhof-Modernisierung oder die anstehende Schulinfrastruktur «diese Projekte sind ja anerkannt».
Der Gemeinderat hat sich laut Perroud eingehend mit der Zukunft befasst. «Kein einziges Projekt hat eine Speckschicht dran.» Als krassen Gegensatz gebe es «nur den Verzicht». Aber das ist bei keinem der vielfältigen Projekte eine Alternative.