Grünliberale streben Sitze in Bezirksgremien an
31.07.2020 WohlenKandidaten für Bezirksschulrat und Bezirksgericht nominiert
Monika Oehler aus Hägglingen als Bezirksrichterin, Philipp Bürgi aus Wohlen als Bezirksschulrat im Bezirk Bremgarten und Tobias Schär als Bezirksschulrat im Bezirk Muri: Die Grünliberalen ...
Kandidaten für Bezirksschulrat und Bezirksgericht nominiert
Monika Oehler aus Hägglingen als Bezirksrichterin, Philipp Bürgi aus Wohlen als Bezirksschulrat im Bezirk Bremgarten und Tobias Schär als Bezirksschulrat im Bezirk Muri: Die Grünliberalen wollen auf Bezirksebene mitentscheiden.
Die Grünliberale Partei Freiamt (GLP) nominierte anlässlich ihrer ausserordentlichen Mitgliederversammlung vom 28. Juli ihre Kandidaten für die Bezirkswahlen vom 27. September. Dominik Peter, Präsident der GLP Freiamt, erklärt: «Wir wollen Verantwortung übernehmen.» Bei den letzten Nationalratswahlen kam die Partei auf einen Wähleranteil von rund acht Prozent. «Wir haben damit Anspruch auf mindestens drei bis vier Mandate bei den Bezirkswahlen in den Bezirken Bremgarten und Muri.» Die Partei präsentiere eine «ausgezeichnet geeignete Kandidatin fürs Bezirksgericht Bremgarten und zwei ausgezeichnet geeignete» Kandidaten für den Bezirksschulrat, je einen in den Bezirken Bremgarten und Muri.
Breites Wissen
Monika Oehler, geboren 1967, ist in Bremgarten aufgewachsen und hat auch dort die Schulen besucht. Sie wohnt heute zusammen mit ihrem Ehemann in Hägglingen. Sie begann ihre Berufslaufbahn mit einer Ausbildung zur medizinischen Praxisassistentin; im Anschluss daran hat sie das Handelsdiplom erworben. Nach einigen Jahren Arbeit in einer Arztpraxis nahm sie eine Stelle im Sozialversicherungsbereich an. Es folgten diverse Weiterbildungen im Versicherungsbereich, unter anderem erwarb sie sich den eidgenössischen Fachausweis zur Sozialversicherungsfachfrau. Heute arbeitet Monika Oehler als Fachexpertin für den Abklärungsdienst der SVA Zürich in der Invalidenversicherung. Nebenbei ist sie im Sozialversicherungsbereich als Referentin in der Erwachsenenbildung und als Prüfungsexpertin tätig.
Monika Oehler arbeitet täglich mit gesetzlichen Grundlagen und wendet diese zu unterschiedlichsten Sachverhalten an. «Monika Oehler würde als erste grünliberale Bezirksrichterin im Bezirk Bremgarten ein ausgeglichenes Gremium schaffen und mit ihrem Fachwissen, ihrer Zuverlässigkeit und Belastbarkeit, aber auch mit ihrer offenen, positiven Art das Zivilsowie das Strafrecht bereichern», hält die Partei fest. «Sie ist motiviert und gerne bereit, sich dieser Herausforderung zu stellen.»
Die Grünen des Bezirks Bremgarten unterstützen die Kandidatur von Monika Oehler als Bezirksrichterin. «Weitere Parteien werden voraussichtlich folgen», hält Präsident Dominik Peter fest.
Bürgi: Junge sollen mitreden
Philipp Bürgi aus Wohlen, geboren im Jahr 2000, Sohn einer Lehrerin und eines Lehrers, schloss die Kantonsschule Wohlen vor rund zwei Monaten ab und wird im Herbst sein Studium in Rechtswissenschaften an der Universität Luzern aufnehmen. Bürgi ist in Wohlen hervorragend vernetzt. Er ist, bevor er sich parteiintern für dieses Amt beworben hat, auf die Präsidentin des Bezirksschulrats sowie einzelne Schulleiter zugegangen und hat diese Personen hinsichtlich der Aufgabe als Bezirksschulrat befragt – und sich mit dieser Aufgabe sehr stark auseinandergesetzt.
«Bildung ist unser wichtigstes Gut», erklärte Bürgi anlässlich der Mitgliederversammlung, die er online aus den Ferien mitverfolgen konnte. Auch auf kritische Fragen aus der Runde, zum Beispiel, ob es denn überhaupt noch einen Bezirksschulrat brauche, wenn die Schulpflege abgeschafft würde, meinte er kühn: «Nur weil die Schulpflegen möglicherweise abgeschafft würden, fallen die Entscheidungen rund um die Schülerinnen und Schüler nicht weg. Es ist wichtig, dass auch junge Personen in diesem Entscheidungsgremium vertreten sind.»
Der bisherige Schulrat setzt sich einzig aus Frauen zusammen. Die GLP ist der Meinung, dass in Gremien mit Alters- und Geschlechterdurchmischung die besten Entscheidungen gefällt werden. Bürgi ist der einzige männliche Kandidat, der einzige Kandidat unter 30 Jahren, aufgrund des Berufs seiner Eltern zusätzlich affin für Themen rund um die Schule und dennoch unabhängig von Verbandsinteressen.
Dominik Peter meint, Bürgi ist eine «schnell denkende und engagierte Persönlichkeit». Er habe sich trotz oder vielleicht eben gerade wegen seines jungen Alters seine Kandidatur zwei Mal überdacht und sei sich seiner Verantwortung durchaus bewusst.
Tobias Schär will wertvolle Erfahrung einbringen
Eine etwas andere Ausgangslage als die Bremgarter Kandidaten, die sich voraussichtlich einem Wahlkampf stellen müssen, hat der Merenschwander Tobias Schär: Im Bezirk Muri treten sechs von sieben bisherigen Bezirksschulräten voraussichtlich nicht mehr zur Wahl an.
Tobias Schär, geboren 1994, Unternehmensberater und berufsbegleitender Student der Wirtschaftsinformatik, Feuerwehrmann und Infanterie-Oberleutnant a. D., kennt man durch sein Solidaritätsprojekt «Wir lernen weiter». Seit Anfang April hat er ehrenamtlich über 300 Laptops gesammelt, aufbereitet und an hilfsbedürftige Familien und Lernende verschenkt. «Ich sehe, wie mit der fortschreitenden Digitalisierung nicht nur Chancen entstehen, sondern auch die Differenz zwischen Arm und Reich grösser wird. Ich bin mir bewusst, dass ich im Bezirksschulrat diese Schere nicht schliessen kann. Ich bin aber überzeugt, dass ich mit meiner Projekterfahrung, dem Beruf und der Weiterbildung Wertvolles für objektive und zielführende Entscheidungen beitragen kann.» Tobias Schär wäre das erste Mitglied der Grünliberalen, das sich im Bezirksschulrat Muri einsetzen könnte.
Zudem hat die Mitgliederversammlung beschlossen, den parteilosen Sandro Bischof aus Muri als Bezirksrichter im Bezirk Muri zur Wahl zu empfehlen. --zg