Ein Lächeln ins Gesicht gezaubert
03.07.2020 WohlenBezirksschule: Die Klasse 3d verabschiedet sich auf spezielle Art von ihrem Lehrer Daniel Güntert
Nachtwanderung, Klassenlager, KZ-Besuch, Buchprojekt und vieles mehr. Die Klasse 3d erlebte einmalige Ereignisse. Dank Lehrer Daniel ...
Bezirksschule: Die Klasse 3d verabschiedet sich auf spezielle Art von ihrem Lehrer Daniel Güntert
Nachtwanderung, Klassenlager, KZ-Besuch, Buchprojekt und vieles mehr. Die Klasse 3d erlebte einmalige Ereignisse. Dank Lehrer Daniel Güntert.
Lehrkräfte mag man. Oder eben nicht. Einiges hängt auch vom Einsatz der Lehrperson ab. Kann ein Lehrer oder eine Lehrerin die jungen Menschen begeistern, fesseln und motivieren – dann kommt vieles gut. Einer kann das an der Bezirksschule besonders gut. Daniel Güntert und seine Klasse sind zur Einheit geworden. Und zwar war eben auch ein spezielles Projekt dabei. Ein Buchprojekt. Die Schülerinnen und Schüler von Güntert gingen auf Spurensuche. «988 Jahre Lebenserfahrung» nennt sich das Buch. Es umfasst Gespräche mit zwölf älteren Menschen aus der Region. Ulrich Kuhnen ist mit seinen 73 Jahren der Jüngste, die leider verstorbene Mela Abt mit 98 Jahren die Älteste. Zwölf spannende Geschichten wurden aufgeschrieben. Dann kam Corona. Und die Buchvernissage im Schlössli musste kurzfristig abgesagt werden. Die Erfahrungen waren trotzdem einmalig. Bezschüler schreiben ein Buch – dies bleibt haften. Für immer.
«Wir werden Sie vermissen»
Nun wollen es die Schülerinnen und Schüler von Daniel Güntert umgekehrt machen. Sie schreiben ihrem Lehrer. Zum Abschied ihrer gemeinsamen Zeit. Und so haben sie bei dieser Zeitung angeklopft. «Ein Artikel für unseren Lehrer, was kostet das?», fragte Drittbezler Yannic Parvex. Das ist unbezahlbar, weil redaktioneller Platz nicht käuflich ist. Aber diese Zeitung stellt sich nicht quer, unterstützt die Idee von der Bez Wohlen. Stellvertretend für alle Klassen da draussen, darf die Bez 3d ein paar Zeilen an ihren Lehrer richten – vor allem in Zeiten, wo Schulschlussfeiern ausfallen müssen. Schliesslich ermöglichte Daniel Güntert auch unmöglich Scheinendes.
Es seien unvergessliche Bezirksschuljahre gewesen, halten alle fest. Und weiter: «Wir sind uns alle einig, wenn wir sagen, Herr Güntert ist der beste Lehrer. Sie waren immer für uns da, haben uns stets gepusht, an uns geglaubt, uns gestärkt und uns auch dann ertragen, wenn wir stumm wie Fische und müde wie Bären in den Reihen sassen. Sie haben für uns die drei Jahre zu etwas ganz Speziellem gemacht.» Ein Klassenlager, zu Fuss von Andermatt nach Wohlen, eine Nachtübung im Wald, der Ausflug in ein ehemaliges Konzentrationslager (KZ) Struthof und eben das Buchprojekt bleiben unvergesslich. «Diese paar Erinnerungen zaubern uns ein Lächeln ins Gesicht. Danke. Wir werden Sie vermissen», bilanziert die gesamte Klasse.
Praktisch alle Schülerinnen zählen spezielle, schöne und persönliche Erinnerungen auf. Und stellen Lehrer Güntert stets in ihren Mittelpunkt. «Es hat mich immer wieder beeindruckt, mit wie viel Herzblut Sie uns die jeweiligen Themen beigebracht haben», schreibt beispielsweise Till Eser. Daniel Güntert habe den Unterricht anders gestaltet als die anderen Lehrer, «das hat mir besonders gefallen», so Lean Lutz. Lehrer Güntert habe die Schulzeit «so speziell und unvergesslich gemacht, und ich wurde von Ihnen sehr gut aufgenommen», hält Jasmine Solca fest. Und Laura Barraco weiss, «dass kein anderer Lehrer den Geschichtsunterricht so interessant vermitteln kann». Geschichtsstunden bei Daniel Güntert seien eben «sehr lehrreich und das Highlight der Woche», betont Martina Biffiger. Die Nachtwanderung war ein weiterer Höhepunkt, «obwohl wir alle ein bisschen Angst hatten, hat uns dieses Erlebnis zusammengeschweisst», so Nina Studer. Und Daniel Güntert hat seiner Klasse Sachen beigebracht, «die wir alle ganz sicher gebrauchen können», schreibt Christian Fruci.
Die Schülerin Natalie spricht sogar «von glorreichen Jahren» dank ihrem Lehrer Güntert, «er hat uns nicht nur schulisch, sondern auch mental immer nach vorne gebracht». – «Vielen Dank für diese drei wundervollen Jahre», schliesst Michael Weber. Und Robin Brun hat entdeckt, dass Daniel Güntert «nach so vielen Jahren als Lehrer immer noch sehr gerne unterrichtet und seine Schülerinnen und Schüler mit grosser Begeisterung betreut». Auch das ist ein schönes Kompliment zum Abschluss. --red