Präsidentenwechsel
30.06.2020 WohlenDonatoren des FC Wohlen
Eine verdienstvolle Person rund um den FC Wohlen tritt kürzer. Urs Schürmann gab das Präsidium der Donatoren ab.
Ganze 18 Jahre lang war er im Vorstand der Donatorenvereinigung des FC Wohlen tätig, zehn Jahre ...
Donatoren des FC Wohlen
Eine verdienstvolle Person rund um den FC Wohlen tritt kürzer. Urs Schürmann gab das Präsidium der Donatoren ab.
Ganze 18 Jahre lang war er im Vorstand der Donatorenvereinigung des FC Wohlen tätig, zehn Jahre davon als Präsident. Nun gab Urs Schürmann ebendieses Präsidentenamt an Marco Duschén ab. «Entscheidend ist, dass die erste Mannschaft mit Herzblut spielt und Begeisterung auslösen kann», schrieb Urs Schürmann kürzlich im Vereinsheft. --red
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Donatorenvereinigung des FC Wohlen: Marco Duschén folgt als Präsident auf Urs Schürmann
Präsidentenwechsel bei den Donatoren des FC Wohlen. Urs Schürmann gibt die Führung an Marco Duschén weiter und darf auf eine ereignisreiche Ära zurückblicken.
Alexander Wagner
Die Tribüne im Stadion Niedermatten war wieder einmal gut gefüllt. Nach langen Monaten der gähnenden Leere versammelten sich die Donatoren des FC Wohlen. Jedoch nicht, um eine packende Partie auf dem grünen Rasen, der wohl noch nie in einem so guten Zustand war und eher an das «Green» eines Golfrasens erinnerte, zu verfolgen. Sondern um die Generalversammlung der Donatoren des FC Wohlen abzuhalten. «Der FCW hat gefehlt», war der Grundtenor aller. Und nicht nur der Sport, sondern die ganze Familie des FC Wohlen. So freuten sich alle, sich endlich wieder einmal zu sehen. Zwar mit Aufagen und der gebotenen Vorsicht, aber immerhin nicht über Skype, sondern live und dies erst noch in den Niedermatten.
Urs Schürmann erhielt nur grosses Lob
Das wichtigste Traktandum waren die Wahlen des Vorstandes. 18 Jahre arbeitete Urs Schürmann im Vorstand, während eines Jahrzehnts hat er die Geschicke des wichtigsten Sponsors des Vereins geleitet. Die Donatoren und die FCW-Friends haben letztes Jahr 227 000 Franken eingenommen, satte 221 000 Franken davon gingen an den FC Wohlen. Rund 45 Prozent fossen in die erste Mannschaft, der Rest kommt dem Breitenund vor allem dem Juniorenfussball zugute.
«Urs Schürmann hat nicht nur einen tollen Job gemacht, sondern er war auch ein grandioser Freund», meinte Ehrenpräsident Andy Wyder, der als Tagespräsident die Wahlen abhielt. «Er ist immer zu 100 Prozent hinter uns und hinter unseren Ideen gestanden», doppelte Verwaltungsratspräsident André Richner nach.
Der Derbysieg tat besonders gut
In 18 Jahren ist logischerweise viel passiert. Auf und neben dem Rasen. Erfreuliches und Betrübliches. «Die Highlights waren natürlich die vielen Topspiele», meint Urs Schürmann. «Aber auch die Niederlagen. Es sind einfach die Emotionen», betont er. Besonders gerne erinnert er sich an das Niedermatten-Eröffnungsspiel gegen den FC Basel oder auch an die Cuppartie gegen die Bebbis. Besonders süss war natürlich der Derbysieg gegen den FC Aarau. Und dies erst noch auswärts im Brügglifeld.
Im Gedächtnis haften bleiben auch die illustren Gäste, welche die Donatoren immer wieder empfangen durften. Von Eishockey-Legende Arno del Curto über Heinz Frei oder Fredy Bickel und den ehemaligen FCB-Präsidenten Bernhard Heusler. «Diese Begegnungen sorgten für viele positive Emotionen», meint er heute noch mit leuchtenden Augen.
Abstiege taten weh
Besonders stolz konnten die Donatoren darauf sein, dass es ihnen gelang, mit Doris Leuthard eine amtierende Bundesrätin zu empfangen. Ebenso viel Gesprächsstoff lieferten die Donatorenreisen nach München. Einmal wurde Bayern Meister, was ja keine grosse Überraschung ist. Aber am gleichen Tag gewann der FCW gleich mit 5:0, und der Abend war perfekt.
Besonders schmerzhaft war nach 16 Jahren Proffussball natürlich der freiwillige Abstieg. Und gleich darauf folgte der sportliche Abstieg. «Aber es war eine Superzeit, und ich habe es immer mit Herzblut gemacht. Ich durfte viele tolle Menschen treffen. Einfach nur ein grosses Danke!», rief Schürmann in die Runde.
Dieses Danke kam zurück: Ehrenpräsident Hans Hübscher schlug vor, dass man Urs Schürmann zum Ehrenmitglied ernennen soll. Dies wurde mit einem lang anhaltenden Applaus gefeiert.
Marco Duschén übernimmt
Ebenfalls sehr erfreulich ist, dass mit Barbara Wich eine Frau in den Vorstand der sehr männerlastigen Donatorenrunde gewählt wurde. Für Schürmann übernimmt der 34-jährige Duschén das Präsidentenamt. Er ist in Wohlen aufgewachsen und gut vernetzt. «Es ist sensationell, was der FCW für die Jugend leistet. Und dies ist meine Motivation», erklärte er bei seiner Antrittsrede. Mit der grossen Sportlerkarriere hat es bei Duschén nicht ganz geklappt, wie er selber lachend erzählt: Er war ein sehr guter Goalie beim FCW. Bis zu den C-Junioren. Aber leider war er nur auf der rechten Goalieseite stark. «Links gingen alle rein und das haben die Gegner dann spätestens in der zweiten Halbzeit herausgefunden», erinnert er sich grinsend. Danach ging er zu den Handballern, jedoch aufs Feld.
Seinen Fokus will er nicht nur auf die erste Mannschaft legen. «Wir haben knapp 500 Junioren im Verein. Ich möchte, dass wir wieder mehr den Vereinsgedanken leben. Denn nur zusammen sind wir stark», ruft Duschén alle zur Mithilfe und Mitarbeit auf. «Die Donatoren und Friends sind eines der bedeutendsten Netzwerke im Freiamt. Dies möchte ich pfegen und möglichst bald wieder auf 200 Mitglieder kommen.»
Danach genossen es alle, einfach mal wieder einen lauen Sommerabend auf den Niedermatten zu verbringen. Gemeinsam. Beim Fachsimpeln, Erinnerungen austauschen oder Pläne schmieden. Auch wenn auf dem perfekten Rasen nicht gekickt wurde. Aber dies kommt vielleicht auch bald wieder.