Eine mehrmonatige Verzögerung
23.06.2020 BremgartenSanierung und Erweiterung Alterszentrum Bärenmatt: Baubeginn wohl nicht vor dem Jahr 2023
Weil fast alle Gemeindeversammlungen der Verbandsgemeinden diesen Sommer nicht stattfnden und damit das Geschäft dort nicht behandelt werden kann, verschiebt ...
Sanierung und Erweiterung Alterszentrum Bärenmatt: Baubeginn wohl nicht vor dem Jahr 2023
Weil fast alle Gemeindeversammlungen der Verbandsgemeinden diesen Sommer nicht stattfnden und damit das Geschäft dort nicht behandelt werden kann, verschiebt sich die gesamte Zeitplanung des Projekts.
André Widmer
«Wir müssen es sportlich nehmen», sagt Peter Spring. Der Präsident des Gemeindeverbandes Regionale Alterszentren und Wider Gemeindeammann weiss nur zu gut, wie lange das Vorhaben, das Alterszentrum Bärenmatt in Bremgarten zu sanieren und auszubauen, nun bereits andauert. Und nach wie vor nicht umgesetzt ist. Denn jahrelang wurde um eine Lösung gerungen, bis im November 2019 die Delegierten des Gemeindeverbandes schliesslich mit 25 Ja zu 0 Nein einem Projekt zustimmten.
25,8 Millionen Franken soll es kosten, einen neuen Pfegetrakt zu erstellen und den Altbau zu sanieren und auch mit Alterswohnungen auszustatten. Viele Jahre waren die Kosten ein Diskussionspunkt. Und die Option, nur Alterswohnungen in Bremgarten zu unterhalten und die Pfegeabteilungen auf den Mutschellen zu verlegen, scheiterten am politischen Widerstand.
An der nächsten Gemeindeversammlung
Jetzt, da eine tragfähige Lösung vorliegt, kommt es zu einer zeitlichen Verzögerung um mindestens ein halbes Jahr. Dies aufgrund der Coronapandemie. Denn die zehn Verbandsgemeinden hätten über das Projekt an ihren Sommergemeindeversammlungen abstimmen sollen. Doch viele Gemeinden sagten wegen der Eindämmungsmassnahmen die Versammlungen ab. Das Traktandum Alterszentrum wird in jenen Gemeinden – darunter die Standortgemeinde Bremgarten – erst im Winter den Stimmbürgern vorgelegt; Oberwil-Lieli befndet an der auf den 28. August verschobenen «Gmeind» darüber. Lediglich Berikon führte die Versammlung kürzlich durch, das Resultat war relativ deutlich für die Sanierung und Erweiterung des Alterszentrums Bärenmatt.
Bezug etwa im Jahr 2025
Damit das Projekt umgesetzt werden kann, müssen mindestens sieben der zehn Verbandsgemeinden zustimmen. Ist dies diesen Winter der Fall, rechnet Verbandspräsident Peter Spring damit, dass 2021 das Planungswahlverfahren stattf inden kann, also der Planer bestimmt wird. «Wir sind in der Baukommission blockiert», so Spring zum derzeitigen Stand. Die Erarbeitung des Projektes dürfte ein bis eineinhalb Jahre dauern, bis es 2022 zur Baueingabe und zum Bewilligungsverfahren kommen kann. Ohne nennenswerte Einsprachen könnte vermutlich im Sommer 2023 mit dem Bau begonnen werden. Und erst 2025 werden die ersten Bewohner in den neuen Räumlichkeiten einziehen können.
Dass die Gemeindeversammlung in Berikon, wie bereits erwähnt, dem Projekt klar zugestimmt hat, nimmt Peter Spring mit Genugtuung zur Kenntnis. «Letztlich ist es das Resultat, das entscheidet.» Er verweist auch auf das klare Bekenntnis durch die Abgeordneten des Gemeindeverbandes. Dass es Fragen bezüglich der doch beträchtlichen Kosten gebe, sei normal und legitim. An der «Gmeind» in Berikon gab es trotz des klaren Votums (49 Ja zu 7 Nein) auch Bedenken. «Das ist viel Geld, das ist so», erklärt Spring weiter. Doch angesichts der vorgesehenen Laufzeit von rund 30 Jahren sei es eine vertretbare Investition. Die nun vorgesehenen Kosten von 25,8 Millionen Franken liegen einiges unter den vor Jahren kolportierten 35 bis 40 Millionen Franken.
Etappierung vorgesehen
Es brauchte davor drei runde Tische und die überzeugende Konzeption des Architekten Severin Altermatt (Winterthur), um zu einem konsensfähigen Vorschlag zu kommen. Umbau und Erweiterung des Alterszentrums Bärenmatt werden demnach in zwei Etappen realisiert.
Der neue Zusatzbau für den Pfegetrakt mit 29 Pfegebetten (total 39 Betten) wird in Richtung Südwesten erstellt. Dieser Bau kostet 10,6 Millionen Franken. Es ist eine Tiefgarage mit 25 Parkplätzen und Veloraum vorgesehen. Der Altbau muss saniert und umgebaut werden. Er wird 27 Alterswohnungen und einen Pfegebereich mit 10 Einzelzimmern erhalten. Hier werden die Investitionen auf 15,1 Millionen Franken geschätzt. Dank der Etappierung sind keine Provisoriumsbauten nötig. Die Bewohner der Alterswohnungen können je nach Bedarf Dienstleistungen beziehen – so zum Beispiel Wäscherei, Reinigung oder Mahlzeiten in der Cafeteria.
Für die Finanzierung kann der Gemeindeverband 40 bis 50 Prozent des Investitionsvolumens mit eigenen Mitteln aufbringen. Für die verbleibende Summe wird ein Darlehen aufgenommen. Die Abzahlung des Darlehens ist bis 2030 geplant, dies dank den erwarteten Gewinnen aus dem Betrieb. Schon etwa zehn Jahre nach der Eröffnung sollten die fnanziellen Reserven wieder den Stand von heute aufweisen.

