Schüler erhalten eigene Laptops
29.05.2020 WohlenStrategiewechsel bei der Schul-IT geplant – Kredit über 2,15 Millionen Franken notwendig
Im Zuge der Einführung des Lehrplans 21 ändert die Schule ihre Informatik-Strategie. Neu sollen in der 5. Klasse alle Schülerinnen und Schüler mit einem ...
Strategiewechsel bei der Schul-IT geplant – Kredit über 2,15 Millionen Franken notwendig
Im Zuge der Einführung des Lehrplans 21 ändert die Schule ihre Informatik-Strategie. Neu sollen in der 5. Klasse alle Schülerinnen und Schüler mit einem persönlichen Notebook ausgerüstet werden und dieses bis zum Abschluss der obligatorischen Schulzeit nutzen. Jetzt legt der Gemeinderat den Bericht dazu vor.
Die Informatikkonzepte der Schule Wohlen aus dem Jahr 2007 und 2015 wurden grundlegend überarbeitet. Der Schwerpunkt lag bisher auf der Standardisierung der gesamten Informatikinfrastruktur, um die Supportkosten minimal zu halten. Sämtliche Klassenzimmer wurden mit identischen Geräten mit dem gleichen Betriebssystem ausgerüstet.
Bei der letzten Beschaffung im Jahr 2016 sind in allen Klassenzimmern je 6 Notebooks und ein PC für die Lehrpersonen installiert worden. In jedem Schulzentrum steht zudem ein Informatikzimmer mit 25 Arbeitsplätzen zur Verfügung. Dank der hohen Standardisierung konnten die Unterhaltskosten im geplanten Rahmen tief gehalten werden.
Härtetest beim Lockdown bestanden
Bereits im Konzept 2015 wurde auf die Cloud-Technologie gesetzt und alle Kinder ab der 3. Klasse haben ein Office-365-Konto erhalten, welches den Schulen kostenlos zur Verfügung steht. Dank dieser Ausgangslage und den rund 750 beschafften Notebooks konnte der herausfordernde Fernunterricht in der aktuellen Lockdown-Phase überhaupt erst bewältigt werden. Die Schule Wohlen hat, wie auch die gesamte Wirtschaft, auf allen Stufen und Funktionen einen deutlichen Digitalisierungsschub erlebt und dank der zur Verfügung stehenden Mittel erfolgreich bewältigt.
Notebook als persönliches Arbeitsinstrument
Mit dem Lehrplan 21 wird neu das Fach «Medien und Informatik» eingeführt. Dafür benötigen alle Schülerinnen und Schüler ein Informatikgerät. Zudem wird nebst diesem Informatikfach in anderen Fächern ebenfalls ein Informatikmittel benötigt. Diese geänderte Ausgangslage hat den Gemeinderat veranlasst, eine neue Strategie zu wählen.
Das neue Informatikkonzept der Schule sieht vor, dass den Schülerinnen oder Schülern ab der 5. Klasse bis zum Abschluss der obligatorischen Schulzeit ein persönliches Gerät zur Verfügung steht. Im Kindergarten und in der 1. und 2. Klasse werden pro Abteilung eine bestimmte Anzahl Tablets eingesetzt. Tablets kommen den kleinen Kindern entgegen, die eine Tastatur nur schwer bedienen können. Die Abteilungen der 3. und 4. Klasse werden mit einem halben Klassensatz Notebooks ausgerüstet. Die dadurch frei werdenden Notebooks der 1. bis 5. Klasse werden in die oberen Klassen verschoben und bleiben noch bis 2024 im Einsatz.
Mit dem neuen Lösungsansatz verabschiedet sich die Schule Wohlen vom Konzept der kompletten Ersatzbeschaffung alle paar Jahre mit gleichen Geräten. Künftig werden jedes Jahr jeweils die Fünftklässler mit neuen Geräten ausgerüstet. Das Konzept O2O gilt auch für die Lehrpersonen. Sie werden ebenfalls mit einem persönlichen Gerät ausgerüstet. Dafür entfällt der PC im Klassenzimmer und in den bisherigen Informatikzimmern.
Verdoppelung der IT-Geräte verursacht höhere Kosten
Die Schule Wohlen ist eine der grössten Schulen des Kantons Aargau. In 116 Klassen werden rund 2300 Schülerinnen und Schüler von mehr als 380 Lehrpersonen unterrichtet. Heute stehen nebst den 750 Notebooks rund 250 PCs im Einsatz. In Zukunft wird sich die Anzahl der Geräte verdoppeln. Deshalb gilt auch im neuen Konzept ein Hauptaugenmerk dem Support.
Dank dem Betriebssystem Windows 10, welches permanent weiterentwickelt wird, bleibt das Betriebssystem für alle gleich und wirkt sich so kostendämpfend aus. Zudem wird eine Plattform mit technischen und pädagogischen Lerninhalten zur Verfügung stellt. Da sich eine neue Lehrperson weitgehend mit diesen Inhalten der Wohler IT-Umgebung vertraut machen wird, werden die Supportkosten weiterhin auf tiefem Niveau gehalten werden können.
Im Finanzplan der Gemeinde sind für den Ersatz der Schul-IT 1,6 Millionen Franken eingestellt. Aufgrund der im Lehrplan 21 geänderten Anforderungen mit dem neuen Fach «Medien und Informatik» resultiert eine Verdoppelung der Geräte. Die Kosten steigen aber nicht proportional, sondern um 35 Prozent auf brutto 2,1 Millionen Franken, welche bis ins Jahr 2024 gestaffelt investiert werden.
Geräte dürfen gegen geringen Aufpreis privat genutzt werden
Die neuen Laptops, die den Schülerinnen und Schülern in Zukunft für den Unterricht zur Verfügung gestellt werden, sind im Besitz der Schule. Es soll jedoch ein erweitertes Nutzungsrecht für den privaten Gebrauch während den Schulferien geschaffen werden. Für einmalig 150 Franken (für fünf Jahre) können Eltern das Notebook für ihre Kinder personalisieren. Zusätzlich geht mit diesem erweiterten Nutzungsrecht das Gerät nach Abschluss der Volksschule in das Eigentum der Schülerinnen und Schüler bzw. deren Erziehungsberechtigten über. --gk